Im Vorfeld des Formel-1-Saisonauftakts in Melbourne hatte man bei Sauber nicht unbedingt mit einem großen Punkteerfolg gerechnet. Auch nicht nach den Startplätzen 17 für Nico Hülkenberg und 15 für Gabriel Bortoleto. Doch als das Chaosrennen im Regen endete, stand für Hülkenberg ein starker siebter Platz zu Buche – ein Achtungserfolg für das Team, das 2026 als Audi-Werksteam durchstarten will.
Die Überraschung des F1-Auftakts
Das Erfolgsgeheimnis: Der Deutsche bewies seine Klasse auf nasser Strecke. „Das Rennen war spannend, aber eigentlich nur am Ende“, erklärte der 36-Jährige bei Sky. „In den ersten drei Vierteln des Rennens hatten wir nicht viel zu melden, der Reifenverschleiß war zu hoch. Da müssen wir ansetzen.“

Doch als das Rennen in die entscheidende Phase ging und der Regen heftiger wurde, war der Emmericher zur Stelle. Hülkenberg jubilierte: „Der Call vom Team, auf Intermediates zu wechseln, war Gold wert – so kam Platz sieben zustande.“
Und durch eine fehlerfreie, solide Leistung des Piloten auf nasser Fahrbahn. Bedingungen, mit denen viele andere Fahrer nicht klarkamen darunter auch sein Teamkollege Bortoleto. „Die weißen Markierungen haben nicht denselben Grip wie der Asphalt“, räumte Hülkenberg ein. „Das ist unbequem. Hut ab an alle Rookies – ich hätte das nicht als erstes Rennen haben wollen. Das Rennen war brutal für den Einstieg.“
Zehnder lobt Hülkenbergs Coolness
Als Routinier konnte der Deutsche seine Stärken dagegen voll ausspielen – und Sauber so auf einen Schlag mehr Punkte bescheren, als das Team in der gesamten vergangenen Saison geholt hat.
„Deshalb haben wir Nico geholt: Er ist gut im Regen und hält das Auto auf der Strecke“, betonte Sauber-Teammanager Beat Zehnder. „Er ist extrem ruhig, weiß, was er tut. Ich hatte nie Angst, dass er seinen siebten Platz noch abgibt, obwohl Charles Leclerc hinter ihm war.“
Genauso wichtig wie Punkte: Hülkenberg bringt so die Erfolgsmentalität zurück in die Schweiz. Zehnder: „Er ist ein guter Autofahrer, weiß was er macht. Er verlangt sehr viel, pusht, geht ins Detail, treibt uns voran. Das macht einen guten F1-Fahrer aus. Wir hatten eine schwierige Zeit beim Vorsaison-Test, aber hier sah es schon besser aus.“
Sauber bereitet sich auf die Audi-Zukunft vor
Hinter den Kulissen wird bei Sauber längst an der Zukunft gearbeitet. Das Team rüstet sich für den großen Audi-Einstieg 2026. „In den nächsten zwölf bis 18 Monaten werden 200 Leute dazukommen“, erklärte Zehnder. „Wir bauen eine komplett neue Firma, einen State-of-the-Art-Campus.“
Mit Hülkenberg als erfahrenem Leitwolf ist Sauber für den Übergang gut aufgestellt. Das hat er im Grand Prix in Australien eindrucksvoll bewiesen.