Ohne Eddie Jordan wäre die Formel-1-Karriere von Michael Schumacher womöglich ganz anders verlaufen. 1991 gab der Ire dem jungen Deutschen die Chance, in Spa-Francorchamps sein erstes Formel-1-Rennen zu bestreiten. Obwohl das Rennen für Schumacher schnell zu Ende war, hinterließ er bleibenden Eindruck – und wechselte nur eine Woche darauf zu Benetton, wo er wenig später zum Weltmeister aufstieg.
Der Mann, der Schumacher entdeckte
Doch Jordan entdeckte nicht nur einen Schumacher, sondern gleich zwei. 1997 war es sein Team, das auch Ralf Schumacher ins Grand-Prix-Geschäft brachte. Zwei Jahre lang fuhr der jüngere Bruder für Jordan, bis ein hitziges Duell mit Teamkollege Damon Hill 1998 in Spa zum Zerwürfnis führte. Jordan entschied sich damals für eine Stallorder zugunsten von Hill – ein Schlag für Ralf, der anschließend zu Williams wechselte.

Der Name Jordan Grand Prix steht nicht nur für Talentschmiede, sondern auch für einen Underdog, der immer wieder für Überraschungen gut war. 1999 kämpfte das Team mit Heinz-Harald Frentzen um den WM-Titel – eine der spektakulärsten Geschichten der Formel-1-Geschichte.
Jordan verkauft seinen Rennstall
Den letzten Grand-Prix-Erfolg feierte das Team 2003, als Giancarlo Fisichella in Brasilien unter chaotischen Bedingungen triumphierte. Zwei Jahre später verkaufte Eddie Jordan seinen Rennstall. Über mehrere Zwischenschritte wurde aus dem Team später Aston Martin, das bis heute in der Formel 1 aktiv ist.
Nach dem Verkauf seines Teams blieb Jordan dem Motorsport erhalten. Er wurde TV-Experte, Manager und Insider – und lag mit seinen Prognosen oft goldrichtig. Er sagte als einer der Ersten das Schumacher-Comeback 2010 voraus und wusste früh von Lewis Hamiltons Wechsel zu Mercedes im Jahr 2013. Seine direkte Art machte ihn zu einer der markantesten Persönlichkeiten des Paddocks.
Auch abseits der Strecke blieb Jordan eine Kultfigur. Er liebte schnelle Autos, laute Musik und wilde Designs – sein gelb-schwarzes Team war ein Hingucker, die Stimmung in der Jordan-Box legendär. Mit ihm verliert die Formel 1 nicht nur einen ihrer wichtigsten Teamchefs, sondern auch einen echten Charakterkopf.