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Die Formel 1 hat ein neues Wunderkind

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Das Wunderkind ist angekommen

Kimi Antonelli überzeugt bei seinem Formel-1-Debüt. Wegen seines großen Talents wird der Italiener schon lange als Wunderkind gefeiert.
Beim Auftakt in die neue Formel-1-Saison geht es in Australien hoch her. Zahlreiche Ausfälle, Unterbrechungen und andere Kuriositäten beeinflussen das Rennen - in dem am Ende vor allem einer einen kühlen Kopf bewahrt.
Moritz Thienen
Kimi Antonelli überzeugt bei seinem Formel-1-Debüt. Wegen seines großen Talents wird der Italiener schon lange als Wunderkind gefeiert.

Viel größer können die Fußstapfen fast nicht sein, als die, in die Formel-1-Rookie Andrea Kimi Antonelli treten muss. Der erst 18-Jährige soll bei Mercedes niemand Geringeren als Rekordweltmeister Lewis Hamilton ersetzen, der mit den Silberpfeilen sechs seiner sieben WM-Titel gewann.

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Und gleich im ersten Rennen zeigte der Italiener, der überall nur Kimi genannt wird, dass er sich vor der aktuellen Version des Rekordweltmeisters nicht verstecken muss. Antonelli wurde bei seinem Debüt in der Königsklasse des Motorsports gleich Vierter und landete damit sechs Plätze vor Hamilton.

„Wir wussten schon immer, welches Potenzial in Antonelli steckt“, freute sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff über das starke Debüt seines Fahrers, der erst vor kurzem seinen Führererschein gemacht hatte.

Besonders beeindruckend: Antonelli ging nach einem Schaden an seinem Auto im Q1 nur von Startplatz 16 ins Rennen. „Im Qualifying war das nicht seine Schuld. Er hat die Bodenwelle einfach an der falschen Stelle getroffen und wäre sonst viel weiter vorne gelandet. Das hat man heute gesehen“, sagte Wolff.

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Formel 1: Antonelli fährt gleich in illustren Kreis

Was das erste Rennen des Italieners in der Formel 1 deutlich zeigte: Antonelli könnte die unglaublich hohen Erwartungen in ihn tatsächlich erfüllen. Der 18-Jährigen gilt schon lange als Wunderkind.

In Australien lieferte er dann gleich ab. Von Position 16 pflügte er sich Stück für Stück durchs Feld und überzeugte mit souveränen und bedachten Überholmanövern. Gerade im Vergleich zu den übrigen Rookies bestach er. Neben ihm kam nur Oliver Bearman ins Ziel, der allerdings Letzter wurde.

Zusätzlich zum nötigen Können hatte Antonelli auch gleich zweimal das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Als er sich auf der nassen Strecke in Melbourne drehte, passierte dies in Kurve vier genau an einer Stelle mit asphaltierter Auslaufzone. Zudem wurde nach dem Rennen eine Fünf-Sekunden-Strafe, die ihn zunächst auf Platz fünf zurückgeworfen hatte, von der Rennleitung zurückgenommen.

Und so verpasste er in seinem ersten Rennen sein erstes Podium nur um knapp zwei Sekunden. Platz 4 bei seinem F1-Debüt war dennoch ein starker Erfolg, mit dem er in einen elitären Kreis vorstieß. Nur fünf weiteren Rookies gelang bei ihrem Debüt ein Platz unter den ersten fünf. Einer davon war übrigens ausgerechnet Antonellis Vorgänger Hamilton, der 2007 sogar Dritter wurde.

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Antonelli holte als Kind schon zahlreiche Titel

Dass Antonelli Potenzial für große Dinge hat, erkannte Mercedes schon ganz früh. „Wir haben ihn schon als Kind beobachtet und er ist unter Druck sehr gut“, unterstrich Wolff nach dem F1-Debüt des Italieners.

Bereits als Elfjähriger hatte Mercedes ihn im Kart entdeckt und anschließend unter die Fittiche genommen. Im Kart sicherte sich Antonelli übrigens gleich zweimal in Folge den prestigeträchtigen Titel als Europameister. Wie hoch das Niveau dort ist, zeigt ein Blick auf seine Vorgänger aus dem aktuellen Fahrerfeld. Max Verstappen holte sich 2013 den Titel. Den Triumph verpassten dagegen Charles Leclerc als Zweiter (2012) und Lando Norris als Dritter (2014).

Mit 15 wechselte er 2021 dann in die italienische Formel-4-Weltmeisterschaft und holte sich im darauffolgenden Jahr in Italien und Deutschland gleich zwei Formel-4-Titel. Danach zog es ihn in die Formel-Regional-Europameisterschaft (FRECA), wo er sich 2023 auch den Titel schnappte.

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Der nächste logische Schritt wäre 2024 dann eigentlich der Wechsel in die Formel 3 gewesen, doch Mercedes entschied sich anders und schickte ihn in seinem erst dritten Jahr im Formel-Sport in die anspruchsvolle Formel 2. Nachdem Hamilton seinen überraschenden Abgang von Mercedes verkündet hatte, mussten die Silberpfeile den Entwicklungsprozess noch einmal beschleunigen und den erst 18-Jährigen zu dieser Saison in die Formel 1 befördern.

Antonelli-Beförderung sorgt für Kritik: „Zu früh“

Gerade wegen dieser fehlenden Erfahrung gab es vor der Saison auch durchaus Zweifel, ob Antonelli schon wirklich bereit für die Königsklasse des Motorsports sei.

So glaubte unter anderem der Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko, dass „ein immenser Druck auf ihm lastet. Der hat tolle Performance, ist an die 10.000 Testkilometer gefahren, hat dabei aber schon zwei Totalschäden abgeliefert. Also man merkt schon, dass der Druck ihm zusetzt.“

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Auch der ehemalige Weltmeister Jacques Villeneuve kritisierte die Entscheidung: „Er hatte eine miserable Saison in der Formel 2. Lag es daran, dass er bereits für die Formel 1 unter Vertrag stand und der Druck ihn überwältigt hat? Wer weiß?“ Der Schritt sei einfach „zu viel“ und „zu früh“.

Pikant dabei: Villeneuve hatte schon vor einigen Jahren die Beförderung eines jungen Talents in die F1 scharf kritisiert. Damals hatte er im Gespräch mit Autosport ein F1-Debüt von Max Verstappen infrage gestellt: „Das ist das Schlimmste, was der Formel 1 hätte passieren können, denn es bringt zwei mögliche Effekte mit sich: Entweder es zerstört seine Karriere, oder, wenn er Erfolg haben sollte, würde die Formel 1 bedeutungslos werden.“

Wird Antonelli eine „Verstappen-Story“ für Mercedes?

Aus heutiger Sicht wirkt die Aussage von Villeneuve natürlich wie ein schlechter Scherz. Der Stern von Verstappen ging mit vier Weltmeistertiteln voll auf und die Formel 1 ist auch dank ihres Superstars so populär wie lange nicht mehr.

Verstappen gilt deshalb als Vorreiter für viele Teams, die in den vergangenen Jahren auf jüngere Fahrer gesetzt haben. Marko sieht bei Mercedes hinter der Beförderung von Antonelli sogar Kalkül. „Toto Wolff will natürlich die Verstappen-Story jetzt bei Mercedes nachvollziehen“, mutmaßte Marko bei ServusTV.

Ob Mercedes sich mit Antonelli wirklich den eigenen zweiten Verstappen schnitzen will, ist nicht bewiesen. Sein erstes Rennen hat aber zumindest schon einmal verdeutlicht, dass der 18-Jährige durchaus das Potenzial haben könnte, einmal um den WM-Titel mitzufahren. Kurzfristig hat er es aber bereits geschafft, dass bei Mercedes niemand Rekordweltmeister Hamilton hinterhertrauert.