Viel schlechter hätte es für Lewis Hamilton im Qualifying zu seinem letzten Grand Prix für Mercedes nicht laufen können. Der Brite scheiterte schon im Q1 und hat so für das Rennen am Sonntag (ab 14 Uhr im Liveticker) kaum mehr Chancen auf einen versöhnlichen Abschluss.

Dass auch das letzte Rennen für Hamilton zur Enttäuschung werden könnte, passt in die letzten Wochen des Engländers. Hamilton scheiterte zuletzt häufig vorzeitig im Qualifying und zeigte sich deshalb selbst äußerst nachdenklich: „Vielleicht bin ich einfach nicht mehr schnell genug.“

„Das ist mental total schwer"

Eine Entwicklung, die auch sein ehemaliger Teamkollege Nico Rosberg beobachtet hat, wie er vor dem Qualifying in Abu Dhabi bei Sky erklärte: „Es ist natürlich eine schwere Situation gerade für ihn, weil er eben nicht mehr auf dem Level ist, was er von sich selbst gewohnt ist - bei weitem nicht.“

Harte Worte des F1-Weltmeisters von 2016, der dann sogar nochmal nachlegte: „Sein Teamkollege (George Russell, Anm. d. Red.) ist fast in jedem Qualifying vor ihm und eben nicht nur ein bisschen, sondern deutlich. Für ihn ist es natürlich schwer von ganz oben - er war der King - runterzukommen. Das ist mental total schwer.“

Rosberg: Solche einfachen Fehler gab es von Hamilton nie

Gerade wegen dieser Umstellung würde Hamilton aktuell fast schon unerklärliche Fehler machen. „In Brasilien hat er gesagt, dass er aufhören will. In Katar dann diese Fehler. Wann hat ein Lewis Hamilton einmal solche zwei kategorischen Fehler in einem Rennen gemacht. Er macht einen Frühstart und fährt einmal in der Box viel zu schnell. Das gab es gar nicht bisher bei ihm in der Karriere.“

Zur kommenden Saison wechselt Hamilton dann von Mercedes zu Ferrari. Dass es da für ihn besser wird, davon ist Rosberg nicht zu 100 Prozent überzeugt.

Hamiltons Probleme im Qualifying

„Es kann sein, dass er mit einem neuen Auto und einem neuen Team zur alten Größe zurückfindet. Aber es könnte natürlich auch sein, dass es einfach so weiter geht und das wäre dann richtig heftig und schlimm. Gerade weil er es sich nicht erklären kann, bin ich mir sicher, dass er sich da sehr viele Sorgen macht“, erklärte Rosberg, der gleichzeitig aber auch herausstellte, dass sein ehemaliger Kollege in bestimmten Bereichen nichts von seiner Klasse verloren hätte.

„Im Rennen ist er noch immer Weltklasse, das hat man zuletzt erst in Las Vegas gesehen. Der Rennspeed ist weiterhin phänomenal. Aber wenn du im Qualifying dann immer dahinter bist, dann kannst du das eben nicht mehr aufholen“, so Rosberg.

Was er vor der Quali feststellte, bewahrheitete sich dann in Abu Dhabi mit dem Frühen Aus erneut. Auch wenn Hamilton dieses Mal eher Pech und eigentlich das nötige Tempo hatte, scheint ein erfolgreiches Rennen trotzdem schon jetzt so gut wie ausgeschlossen.