Formel-1-Legende Michael Schumacher wird vorerst nicht Ehrenbürger seiner Heimatstadt Kerpen. Die Fraktionen im Stadtrat hätten sich Ende November darauf verständigt, dass es derzeit keinen Bedarf für eine Ehrenordnung der Stadt gebe, sagte eine Sprecherin der Stadt. Die Entscheidung liege nicht bei der Verwaltung oder dem Bürgermeister, sondern bei der Politik im Rat.
Zoff um Michael Schumacher
Ein Beschluss, der vor allem Schumachers jüngeren Bruder Ralf verärgert. „Das ist typisch Deutschland und unsere Politik. Bei der SPD wundert mich nichts mehr. Leistung ist scheinbar nicht mehr wichtig. Wenn man sich überlegt, was mein Bruder durch seinen Erfolg für Kerpen getan hat, fehlen mir bei sowas einfach nur die Worte“, schrieb der heutige Sky-Experte nun bei Instagram zu einem Artikel aus dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Darin war von SPD-Fraktionschef Andreas Lipp zu lesen, dass es „derzeit keinen Sinn“ mache und die Stadt „einfach andere Baustellen“ habe, als sich um solche Dinge zu kümmern. Peter Abels von den Grünen fragte außerdem: „Wo fängt man bei Ehrenbürgerschaften an, wo hört man auf?“
Fan-Frust wegen Schumacher
Zuvor hatte der Michael-Schumacher-Fanclub in Kerpen eine Petition für die Ehrenbürgerschaft Schumachers gestartet. Die Anhänger des siebenmaligen Weltmeisters können ebenso wenig wie Ralf Schumacher verstehen, dass die Stadt auf die Ehrung verzichtet.
„Wie mit Michael als Person umgegangen wird, ist unter aller Sau. Die Stadt bekommt es nicht auf die Reihe, jemanden zum Ehrenbürger zu ernennen, der sieben Weltmeistertitel für uns geholt hat“, erklärte der Fanclub-Vorsitzende Reiner Ferling dem Kölner Stadt-Anzeiger.