Viel bitterer hätte das letzte Qualifying von Lewis Hamilton für Mercedes kaum laufen können. Der Rekordweltmeister schied beim Saisonfinale in Abu Dhabi bereits in der ersten Qualifying-Session aus.
„Unentschultbar“: Hamilton tragisch
Hamilton hatte dabei großes Pech. Der vor ihm fahrende Hass-Pilot Kevin Magnussen versuchte für die schnelleren Autos auf der Ideallinie Platz zu machen und erwischte dabei einen Poller vom Streckenrand, den er auf die Strecke schob. Der ihm folgende Hamilton erwischte das Teil und schleifte es unter dem Auto durch die letzten zwei Kurven mit. Eine Chance auf eine gute Zeit hatte der Brite so nicht mehr.
Der Rekordweltmeister wird bei seinem letzten Grand Prix von weit hinten im Feld starten müssen. Gleich nach dem Qualifying war der Ton bei Teamchef Toto Wolff deshalb rau. „Ich bin so wütend, es ist eine Schande, ihn so zu verabschieden“, schimpfte er bei Sky, der Fehler liege eindeutig beim Team: „Es ist unentschuldbar. Lewis‘ letztes Rennen bei uns, und wir machen einen auf schlau.“
„Unglaublich, unglaublich unangenehm. Darf in einem Weltklasse-Team wie bei uns nicht passieren“, so Wolff. Das Team habe „Lewis hängen lassen“ und ein „würdiger Abschied“ werde am Rennsonntag „nicht gelingen“.
Hamilton fühlte sich im Auto eigentlich wohl
Hamilton selbst wählte nicht so drastische Worte. „Ich bin eigentlich ganz gelassen. Es war Pech mit dem Poller unter dem Auto“, ärgerte sich Hamilton nach der Quali trotzdem, denn: „Das Auto hat sich generell sehr gut angefühlt. Ich war Dritter im dritten Training, von daher dachte ich wirklich, dass wir um das Podium kämpfen können.“
Allerdings hatte Hamilton auch zuvor keine einfache Session und erst drei Sekunden vor Ende von Q1 überhaupt seine erste schnelle Runde in Angriff nehmen können.
Doppelt bitter für Hamilton, der Brite fühlte sich anders als bei den vergangenen Rennen an diesem Wochenende eigentlich wohl in seinem Mercedes.
„Das Auto war komplett anders als in den vergangenen fünf Rennen. Es fühlte sich wirklich großartig an, von daher ist das wirklich Pech“, so Hamilton, der aber deutlich machte, dass er jetzt nicht hadern wolle: „Ich spüre den Schmerz nicht so. Ich habe jeden Moment genossen, das Auto in eine wirklich gute Position bekommen.“
Formel 1: Aufholjagd in Abu Dhabi unwahrscheinlich
Große Chancen auf ein gutes Ergebnis im Rennen am Sonntag (ab 14 Uhr im LIVETICKER) hat Hamilton damit wohl nicht mehr. In Abu Dhabi ist die Startposition extrem wichtig.
So wurden die vergangenen neun Rennen in Abu Dhabi allesamt von der Pole aus gewonnen. Von weiter hinten siegte zuletzt Hamilton, der beim Grand Prix 2014 vor zehn Jahren vom zweiten Platz kam.
Die Pole holte sich McLaren-Pilot Lando Norris vor Teamkollege Oscar Piastri und Carlos Sainz im Ferrari. Dies könnte die Vorentscheidung in der Team-WM sein, gerade auch, weil auch Charles Leclerc eine Quali zum Vergessen erlebte.
Der Monegasse schied in Q2 aus und muss wegen einer 10-Plätze-Strafe beim Rennen am Sonntag vom letzten Platz ins Rennen gehen. Leclerc hatte eigentlich eine schnelle Runde gefahren, die sicher gereicht hätte, doch dann wurde diese Runde gestrichen, weil er die Strecke mit vier Reifen verlassen hatte.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)