Die Unsicherheit bei Red Bull wird immer größer, doch die internen Grabenkämpfe gehen auch beim Grand Prix von Brasilien munter weiter. Das sind keine guten Voraussetzungen, um im WM-Titelkampf gegen McLaren zu bestehen.
Zwist bei Red Bull wegen Pérez
Hintergrund: Vier Rennen vor Ende der Meisterschaft führt Red-Bull-Titelverteidiger Max Verstappen noch mit 47 Punkten vor seinem Erzrivalen Lando Norris. Doch der Trend spricht für den Briten. Den Vorsprung, den Verstappen noch im Juni hatte, hat Norris in den vergangenen Rennen nahezu halbiert.
In Brasilien könnte er weiteren Boden gutmachen. Grund: Es sind nicht nur die 26 Punkte im Rennen am Sonntag (25 für den Sieg, einer für die schnellste Rennrunde) zu vergeben, sondern weitere Zähler durch den Sprint am Samstag in Sao Paulo. Der Sieger bekommt acht Zähler, der Achte noch einen.
Eigentlich ein Grund, bei Red Bull eng zusammenzustehen. Doch das Gegenteil scheint der Fall.
Was wird aus Pérez?
Das wird beispielsweise in der Frage um Sergio Pérez mehr als deutlich. Während Red-Bull-Chefberater Helmut Marko es für durchaus möglich hält, dass der glück- und formlose Mexikaner als Teamkollege von Verstappen in Brasilien sein Abschiedsrennen gibt, schließt Teamchef Christian Horner das nahezu aus.
Uneinigkeit herrscht trotz eines klar definierten Plans, von dem SPORT1 erfuhr und der lautet: Sollte Pérez auch in Sao Paulo nicht in der Lage sein, Verstappen im Titelkampf zu unterstützen, werden entweder der Japaner Yuki Tsunoda oder der Neuseeländer Liam Lawson – im Moment noch in Red-Bulls-Nachwuchsteam Racing Bulls unterwegs – den Platz des Mexikaners ab dem Rennen in Las Vegas einnehmen.
Der französische Red-Bull-Junior Isack Hadjar, aktueller Zweiter in der Nachwuchsserie Formel 2, würde in diesem Fall sein F1-Debüt bei Racing Bulls geben.
Pérez selbstbewusst
Marko will auf Vertragsdetails nicht eingehen, betont aber: „Die Formel 1 war und ist eine Leistungsgesellschaft.“ Soll heißen: Wenn die Leistung nicht stimmt, retten einen Sportler auch Verträge nicht vor der Ablösung. Feststeht: Marko wird in Brasilien mit Horner noch einmal intensiv über die Causa Pérez reden.
Der Mexikaner wiederum zeigte sich jüngst selbstbewusst, was seine Zukunft angeht: „Das sind alles Gerüchte. Ihr werdet mich in Las Vegas sehen, ihr werdet mich nächste Saison sehen. Ich mache mir keine Sorgen“, sagte er am Donnerstag vor dem Rennwochenende.