Gerade lief es bei Alpine nach einer enttäuschenden Formel-1-Saison besser, da kommt es innerhalb des Teams zu Querelen. Esteban Ocon, der das Team zum Saisonende zu Haas verlassen wird. Fühlt sich von seinem Team benachteiligt.
F1-Star schießt gegen eigenes Team
„Seit Austin war nur ein Auto schnell: das von Pierre. Wir dagegen waren seit Austin leider nicht schnell, und das könnte uns in der Meisterschaft noch teuer zu stehen kommen“, klagte Ocon, der mit seinem scheinbar schlechteren Auto in Brasilien trotzdem auf den dritten Platz fuhr. Der Franzose machte so hinter seinem Teamkollegen Gasly, der Zweiter wurde, das Doppel-Podium perfekt.
Nur durch dieses Doppel-Podium hat der Rennstall in der so wichtigen Konstrukteurswertung überhaupt noch Chancen auf den sechsten Platz. Aktuell gibt es im Mittelfeld einen Dreikampf zwischen Haas (50 Punkte), Alpine (49 Punkte) und den Racing Bulls (46 Punkte).
In den verbleibenden zwei Rennen geht es für Alpine also um jeden Punkt, auch um sich mehr Budget für die kommende Saison zu sichern. Zwischen jedem Platz sollen zirka 10 Millionen Euro im Preisgeld liegen.
Formel 1: Ocon ratlos über seine Situation
Von dem her könnte Ocon mit seiner Anschuldigung zumindest einen Nerv treffen, denn eigentlich sollte es trotz seines Abganges im Interesse des Teams liegen, wenn auch der Franzose schnell fahren könnte.
Der Fahrer selbst zeigte sich aufgrund seiner Situation ratlos. Er müsse „schauen, was genau hier vor sich geht“, um die Situation „hoffentlich zu verbessern“ für die nächsten Rennen. „Im Moment scheint es schwierig zu sein für uns. Wenn du einfach nur für nichts das Rennen fährst, ist das nicht gut“, stellte Ocon fest.
Klare Vorwürfe, dass sein aktueller Arbeitgeber den Wagen bewusst in eine für Ocon ungünstige Richtung entwickelt habe, will er aber nicht nennen: „Das ist es klarerweise nicht.“ Trotzdem würde es für ihn wirken, als wenn seit Austin nicht mehr viel funktionieren würde: „Und wir müssen sicherstellen, dass das nicht mehr der Fall ist.“
Alpine-Teamchef weist Vorwürfe von sich
Auch wenn Ocon selbst schon so ein bisschen zurückrudert, will Teamchef Oliver Oakes diese nicht unkommentiert lassen: „Aus unserer Perspektive sind beide Autos genau gleich. Beide haben das Update. Wir können eine Fehlerquelle auf unserer Seite ausschließen. Aber wir schauen uns das weiterhin an, um die Sache für ihn besser zu machen.“
Seinen Fahrer nimmt er trotz der durchaus harten Kritik am Team trotzdem in Schutz: „Die Fahrer sind bei solchen Dingen immer unerschütterlich. Ich weiß es, ich war mal einer!“
Gleichzeitig nimmt Oakes seinen Fahrer, aber auch sein eigenes Team in die Pflicht. Probleme sieht der Teamchef gerad in den Qualifying-Leistungen „die Wurzel alles Übels“ sei. „Da müssen wir schauen, dass er sich wohler fühlt“, erklärte Oakes.
Die nächste Chance zur Verbesserung gibt es für Ocon und das Alpine-Team dann am Wochenende in Katar. Dann wollen beide gemeinsam wichtige Punkte für die Konstrukteurs-WM holen. Hauptkonkurrent ist dann ausgerechnet Haas, das zukünftige Team von Ocon.