Eigentlich geht es für Max Verstappen nach der erfolgreichen Titelverteidigung in der Formel 1 in den letzten beiden Rennen um nicht mehr viel. Doch, dass der Ehrgeiz beim Niederländer trotzdem ungebrochen ist, zeigte seine Reaktion auf den enttäuschenden achten Platz im Sprintrennen.
Verstappen nach Qualifying verdutzt
„Ich hatte einfach keinen Grip“, berichtete Verstappen nach dem Rennen: „Die Balance ist schrecklich. Auf kalten Reifen leidet man noch mehr darunter.“
„Es ist wirklich schrecklich, es war unfahrbar“, ärgerte sich der Niederländer: „Es fühlte sich an wie ein Rallye-Auto. Ich glaube, ich wäre besser dran gewesen, wenn ich mit meinem Vater in Spa bei einer Rallye angetreten wäre.“ Damit man im Qualifying am Abend überhaupt konkurrenzfähig sein könne, müsse das Team „eine Menge“ umbauen - und zeigte sich dabei sicher: „Aber wir können das Problem nicht beheben.“
Umso überraschender war dann das Ergebnis des Qualifyings: Verstappen landete auf Platz 1! Ausgerechnet jetzt, nachdem ihm das fünf Monate lang nicht mehr gelungen war.
Verstappen: „Das habe ich wirklich nicht erwartet"
„Das habe ich wirklich nicht erwartet", reagierte Verstappen hinterher - und sprach von einem unverhofften Schub: „Das Team hat mir jetzt ein Auto hingestellt, das sich viel besser angefühlt hat. Wir haben einiges verändert, mit solchen Auswirkungen hätte ich trotzdem nicht gerechnet. Auf eine Runde war es sehr gut, ich hoffe, das gilt auch für das Rennen.“
Am späten Abend wurde noch wegen vermeintlicher Ausbremsung eines Konkurrenten ermittelt, Verstappens Ergebnis wackelte daher noch ein wenig. Vorerst stahl der Titelverteidiger im seit langem schwächelnden Red Bull vor dem Rennen am Sonntag (17 Uhr LIVETICKER) aber auch den vermeintlichen Hauptdarstellern die Show: McLaren und Ferrari, die sich noch einen engen Kampf um die Team-WM liefern, mussten sich hinten anstellen.
Die Abstände waren allerdings sowohl in der Quali als auch im Sprint sehr gering, die Verfolger hoffen daher. „Alle haben gesehen, wie eng es zwischen uns ist“, sagte Norris: „Das gibt uns Hoffnung, es wird ein aufregendes Rennen.“
Rückschlag für Hülkenberg
George Russell im Mercedes holte Startplatz zwei, erst dahinter holte das McLaren-Duo Lando Norris und Oscar Piastri die Positionen drei und vier. Die Ferraris von Charles Leclerc und Carlos Sainz stehen nur auf den Plätzen fünf und sieben. Vorteil McLaren also, das die Teamwertung mit 30 Punkten Vorsprung anführt. Mit dem Doppelsieg im Sprint von Katar hatten Piastri und Norris den Abstand auf die Scuderia am Samstagnachmittag noch einmal vergrößert. In Katar und eine Woche darauf in Abu Dhabi sind für die Teams noch 88 Punkte zu gewinnen.
Für Nico Hülkenberg brachte der spätere Abend einen Rückschlag: Im Sprint hatte der Deutsche für Haas als Siebter noch wichtige WM-Punkte geholt - im Qualifying reichte es dann aber nur zum 18. Startplatz, Hülkenberg klagte über Probleme mit der Batterie.
Haas befindet sich noch im Mehrkampf mit Alpine und den Racing Bulls um den sechsten Platz der Team-WM, der deutliche Mehreinnahmen bedeuten würde. Für Hülkenberg ist es am Sonntag nun ein langer Weg in die Punkteränge, sein Teamkollege Kevin Magnussen überzeugte allerdings als Zehnter. Auch Pierre Gasly im Alpine hat von Rang elf Chancen auf Zählbares.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)