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Formel 1: Der gigantische Eklat, nach dem die Ikone fast hinwarf

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Formel 1: Der gigantische Eklat, nach dem die Ikone fast hinwarf

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Als F1-Ikone Senna fast hinwarf

Vor 35 Jahren eskalierte die Rivalität zwischen den Formel-1-Legenden Ayrton Senna und Alain Prost völlig. Die umstrittenen Geschehnisse danach trieben Senna fast in den Rücktritt.
Ayrton Senna war eine Ikone der Formel 1. Der Brasilianer hat vor allem durch seine ganz besondere Persönlichkeit weltweit Spuren hinterlassen. 1994 verlor er durch einen tragischen Unfall sein Leben.
Vor 35 Jahren eskalierte die Rivalität zwischen den Formel-1-Legenden Ayrton Senna und Alain Prost völlig. Die umstrittenen Geschehnisse danach trieben Senna fast in den Rücktritt.

Die Blicke von Ayrton Senna und Alain Prost trafen sich wenige Augenblicke, nachdem Reifen und Karosserie selbiges getan hatten. Nach einer leichten Kollision standen die beiden McLaren-Piloten mit ihren Autos nebeneinander - wohlwissend, dass diese Berührung wahrscheinlich gerade die Formel-1-Weltmeisterschaft auf dramatische Art und Weise entschieden hatte.

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Es war der 22. Oktober 1989, die 47. Runde beim Großen Preis von Japan in Suzuka, dem vorletzten Rennen der Saison. Senna, der 16 Punkte hinter Prost in der WM-Wertung lag, musste gewinnen, um seine Titelchancen zu wahren, ein Aus hätte die WM zugunsten des Franzosen Prost entschieden. Also kämpfte Senna gegen sein Schicksal und eine Niederlage in der Rivalität mit Prost.

Während Prost, der vor der Kollision mit Senna vor selbigem in Führung lag, aus dem Auto stieg und das Rennen aufgab, animierte der Brasilianer die Streckenposten, ihn samt seines Wagens wieder anzuschieben. Wenig später bog Senna wieder auf die Strecke und suchte die Box, Prost indes lockerte seinen Riemen am Helm im Gefühl des sicheren Sieges.

Sieger Senna disqualifiziert

Mit einem neuen Frontflügel nahm Senna die Jagd wieder auf - und gewann tatsächlich noch das Rennen. Doch die Freude währte nicht lang. Die Stewards disqualifizierten Senna mit der Begründung, er habe die Strecke beim Zurückkehren auf die Piste nach dem Zwischenfall mit Prost verbotenerweise abgekürzt.

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Doch McLaren legte Protest ein und verwies auf ähnliche Fälle, bei denen dieses Verhalten nicht sanktioniert worden sei. Daraufhin ergänzte der Automobil-Weltverband seine Begründung um den Punkt, dass Senna auch eine gefährliche Fahrweise an den Tag gelegt hatte.

Am Ende zog Senna den Kürzeren und war aufgebracht. Er warf dem Automobilverband und seinem Vorsitzenden Jean-Marie Balestre Manipulation vor - der wegen seines Wirkens oft umstrittene Franzose stand nicht nur einmal in Verdacht, parteiisch zu Gunsten seines Landsmanns Prost gewesen zu sein. Das Ganze bliebt nicht folgenlos. Senna musste 100.000 Dollar Strafe zahlen und erhielt eine halbjährige Sperre auf Bewährung - Senna drohte wütend mit Rücktritt, Balestre zwang ihn unter Androhung einer Sperre zu einer öffentlichen Entschuldigung.

Auch zwischen Senna und Prost war die interne Rivalität mit der Zeit tief persönlich geworden. Suzuka war der vorläufige Höhepunkt - noch hässlicher wurde es im Jahr darauf an gleicher Stelle.

Prost und Senna auch als Teamkollegen bittere Rivalen

Senna und Prost - der wegen des Hauskrachs bei McLaren 1990 zu Ferrari wechselte - bekämpften sich auch in der darauffolgenden Saison mit harten Bandagen. Fast genau ein Jahr nach dem Suzuka-Vorfall ereignete sich beim Japan-GP 1990 erneut ein folgenschweres Aufeinandertreffen. Kurz nach dem Start krachten die beiden ineinander, was diesmal Senna den WM-Gewinn bescherte.

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Zuvor hatte es Streit darüber gegeben, dass Pole-Setter Senna auf der schmutzigeren Seite der Piste starten musste und damit de facto im Nachteil war. Senna versuchte, seinen Platz mit allen Mitteln zu verteidigen, nach der Kollision beschimpfte Prost Senna als „ekelhaft, einen Mann ohne Werte“.

Nach der Saison 1990 kühlte sich die Rivalität ab, weil beide ab da nicht mehr gleichzeitig in titeltauglichen Autos saßen: Nach einer zwischenzeitlichen Auszeit und einem erfolgreichen Comeback im Williams mit dem WM-Gewinn 1993 hörte Prost auf, Senna verunglückte dann 1994 in Imola im Alter von 34 Jahren tödlich.

Im Nachhinein ist Prost dankbar dafür, dass er Senna vorher noch unter anderen Vorzeichen kennenlernen durfte: „Glücklicherweise gab es, nachdem ich die Formel 1 verlassen hatte, bis zu seinem Unfall eine sechsmonatige Freundschaft zwischen uns.“

Nicht nur seine Karriere, „sondern mein gesamtes Leben ist eng mit Ayrton Senna verbunden“.