Vor dem Rennen in Austin sorgte Red Bull für Aufsehen. Das Team von Weltmeister Max Verstappen sah sich Schummelvorwürfen ausgesetzt.
Wolff verspottet Rivalen
Konkret hieß es, dass Red Bull die Höhe des vorderen Unterbodens, des sogenannten Bips oder T-Trays, zwischen Qualifying und Rennen verändert hätte.
Das Weltmeister-Team gab sogar zu, eine entsprechende Vorrichtung im Auto zu haben, die aber „unerreichbar“ sei, wenn der Rennwagen erst einmal zusammengebaut ist.
Formel 1: Wolff nicht beschwichtigt
Laut dem Automobil-Weltverband (FIA) ist die Bib-Affäre um Red Bull mittlerweile beigelegt - das sieht Mercedes-Teamchef Toto Wolff aber anders. Er bezeichnet die Situation als „ungeheuerlich“ und wirft Red Bull ein komödiantisches Theater vor.
Genauer geht es um die Demonstration von Red Bull, wie es Einstellungen an seinem Bib bzw. T-Tray vornehmen muss, um das Fahrzeug und den Unterboden zu verändern. Die Red-Bull-Absicht dahinter: zu zeigen, dass Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis stehen.
Besenstiel-Nummer belustigt Wolff
Wolff fand diese Aktion „wirklich toll, wie sie den echten Besenstiel ins Auto gehalten haben, um zu zeigen, dass man die Sache nur so verstellen kann.“
Der Österreicher weiter mit spürbar ironischer Stimme: „Ich frage mich, wie lange es wohl gedauert hat, das zu bauen. Mir war halt nicht klar, dass wir in der Formel 1 solche Bugs-Bunny-Vorrichtungen verwenden.“
Dann wurde Wolff wieder ernst: „Wir alle entwickeln Teile, die dem Formel-1-Standard entsprechen. Wir stellen höchste Ansprüche an das Design dieser Teile, die innerhalb der Regeln liegen. Bei Dinge wie Aero-Elastizität geht man wahrscheinlich auch mal so weit wie möglich.“
„Aber dann gibt es eben auch gewisse Teile, bei denen man fragen kann, warum sie überhaupt existieren. Und es reicht nicht aus, ein Versprechen zu geben, es nicht mehr zu machen.“
Red Bull hatte nämlich nach der Affäre angekündigt zum übernächsten Formel-1-Rennwochenende in Brasilien mit einem angepassten Boliden antreten zu wollen. Beim Rennen in Mexiko (So., ab 21:00 Uhr im LIVETICKER) geht Red Bull aber noch in der kritisierten Version an den Start.