Vier Jahre ist es inzwischen her, dass ein Formel-1-Rennen in Deutschland stattfand. Während der Corona-Pandemie sprang seinerzeit der Nürburgring als Austragungsort ein. Der bislang letzte offizielle „Große Preis von Deutschland“ datiert aus dem Jahr 2019, seinerzeit wurde auf dem Hockenheimring gefahren. Seitdem hat sich in Sachen Königsklasse in Deutschland nichts getan.
Deutschland? Ex-F1-Boss enttäuscht
Für Ex-F1-Boss Bernie Ecclestone eine schlechte Entwicklung. „Es ist enttäuschend, dass die Formel 1 in Deutschland eingeschlafen ist“, sagte er im Interview mit RTL/ntv und sport.de.
„Zu meiner Zeit gab es von Deutschland aus die vermutlich größte Unterstützung für mich. Mittlerweile scheint nicht mehr die finanzielle Bereitschaft da zu sein, um das zu tun, was nötig ist, um die Formel 1 zurückzuholen.“
Ecclestone von Mercedes enttäuscht
Ecclestone erklärte in diesem Zusammenhang, dass er sich vor allem von dem deutschen Autobauer Mercedes mehr Bemühen erwartet hätte. „Ich hätte gedacht, dass Mercedes vielleicht etwas mehr mithilft, dass es wieder einen Deutschland-GP gibt. Aber ich vermute, dass es schwierig für sie ist, solche Entscheidungen zu treffen.“
Damit die Königsklasse in die Autonation zurückkehrt, sei aber genau eine solche Art von Engagement nötig.
„Deutschland braucht eine starke Person, die für die Formel 1 vorangeht. Das muss gar nicht unbedingt ein Deutscher sein, es könnte jeder sein, der den nötigen Respekt besitzt, der sagt: ‚Wir müssen das machen, wir müssen die Formel 1 wieder nach Deutschland zurückbringen, dahin, wo sie hingehört‘!“, so der Appell.
Erst kürzlich hatte der aktuelle Formel-1-Boss Stefano Domenicali den deutschen Fans Hoffnungen gemacht. Demnach sei die Bundesrepublik „immer Teil unseres Kalenders“ gewesen - „und voller Motorsport- und Automobiltradition“.
Wie ernst ist es Domenicali?
Im Hinblick auf den aktuell nicht existenten Deutschland-GP sagte er zudem: „Das liegt nicht daran, weil wir nicht wollen, sondern weil die Situation in Deutschland sich verändert hat. Wir versuchen die richtigen Partner zu finden, um wieder einen konstruktiven Dialog zu führen.“
So wirklich daran glauben kann Ecclestone aber nicht. „Ich glaube, Domenicali sorgt für das, was die amerikanischen Besitzer sehen wollen: vor allem für mehr Rennen. Ich bin mir also nicht so sicher (wie stark er sich für Deutschland einsetzt, Anm. d. Red.). Aber: Es gab in den vergangenen Jahren wirklich viele tolle neue Rennen, das war schon super. Darüber bin ich froh. So hat man die Formel 1 am Leben gehalten und weiterentwickelt.“
Übrigens: Neben Deutschland würde Ecclestone auch gerne wieder einen Grand Prix in Afrika sehen. Als weitere mögliche Rückkehrer-Standorte nannte der Ex-F1-Boss Indien und die Türkei.