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Formel 1: Bringt sich ein Team selbst um den Titel?

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Formel 1: Bringt sich ein Team selbst um den Titel?

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Bremst McLaren sich selbst aus?

McLaren beeindruckt mit Speed, doch die interne Rivalität zwischen Lando Norris und Oscar Piastri kostet erneut wertvolle Punkte. In Monza verpasst das Team einen möglichen Sieg.
Ex-Formel-1-Pilot Paul di Resta glaubt, dass sein Landsmann und McLaren-Pilot Lando Norris in Zukunft Weltmeister werden kann, sollte er in einem wettbewerbsfähigen Auto sitzen.
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McLaren beeindruckt mit Speed, doch die interne Rivalität zwischen Lando Norris und Oscar Piastri kostet erneut wertvolle Punkte. In Monza verpasst das Team einen möglichen Sieg.

Die Formel-1-Saison 2024 hat McLaren ins Rampenlicht gerückt – nicht nur wegen der beeindruckenden Geschwindigkeit, die Lando Norris und Oscar Piastri auf die Strecke bringen, sondern auch wegen der kontroversen Strategieentscheidungen, die das Team traf.

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Beim Großen Preis von Italien, wo Ferrari schließlich den Sieg feierte, verpasste McLaren eine gute Gelegenheit, den Abstand in der Fahrerwertung deutlich zu verringern. Doch woran lag es? Ist die aktuelle Strategie des Teams langfristig überhaupt tragbar?

Ein weggeworfener Sieg?

Das Rennen in Monza am vergangenen Sonntag schien eine perfekte Bühne für McLaren zu sein. Mit einer Doppelführung, bei der sowohl Norris als auch Piastri in den ersten Runden das Tempo bestimmten, war der Weg zum Sieg geebnet. Doch der harte Zweikampf zwischen den beiden Teamkollegen öffnete dem Ferrari-Piloten Charles Leclerc die Tür zum Sieg.

„McLaren hat diesen Sieg weggeworfen“, meinte Formel-1-Experte Jolyon Palmer nach dem Rennen. Und weiter: „Sie hatten das schnellere Auto.“ In der Tat entschied sich das Rennen durch die unterschiedliche Strategie der beiden Teams.

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Während Ferrari auf eine Einstopp-Strategie setzte und damit das Risiko einging, mit abgefahrenen Reifen das Rennen zu beenden, hielt McLaren an einer Zweistopp-Strategie fest. Am Ende rettete Leclerc seine Reifen ins Ziel und sicherte sich den Sieg, während Piastri und Norris das Nachsehen hatten.

„Im Nachhinein betrachtet“, so Piastri bei Sky, „wäre wohl auch für McLaren eine Einstopp-Strategie möglich gewesen.“ Doch diese Erkenntnis kam viel zu spät. Der verpasste Sieg tut nun sehr weh: „Es schmerzt. Ich möchte gar nicht drum herumreden, es schmerzt sehr.“

Schumacher. „Würde mich als Teamchef schwertun“

Die Frage bleibt jedoch, ob McLaren mit der Entscheidung, Norris und Piastri frei gegeneinander fahren zu lassen, nicht am Ende mehr verliert als gewinnt.

Dr. Helmut Marko, Motorsportchef von Red Bull, zeigte sich nach dem Rennen bei Sky sogar erleichtert über McLarens Herangehensweise: „Aus unserer Sicht begrüßen wir diese sportliche Vorgangsweise.“ Denn letztlich profitiert Red Bull davon, wenn sich die Konkurrenz durch interne Kämpfe und strategische Fehler selbst schwächt und Punkte liegen lässt.

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Ralf Schumacher, Sky-Experte und ehemaliger Formel-1-Fahrer, sah die Situation allerdings zwiespältig. „Oscar war schnell. Es war hart von Oscar, aber wahrscheinlich hätte er (Lando Norris, Anm. d. Red.) ihm die ganze Zeit im Nacken gesessen. Die wichtigere Frage ist, ob die beiden sich so gepusht haben, dass sie sich aus dem Einstopp rausgefahren haben. Das müsste man teamintern noch klären“, sagte er zu dem Überholmanöver von Piastri.

Weiter meinte Schumacher: „Solange die beiden so eng beieinander sind, würde ich mich als Teamchef auch schwertun. Man zerstört einen Fahrer auch ein Stück weit, wenn man ihm sagt, dass er zurückstecken muss.“

Zahlen lügen nicht: Norris kommt Verstappen näher

Ein Blick auf die Fahrer- und Teamwertung zeigt, wie knapp es in der aktuellen Saison zugeht. Lando Norris liegt mit 241 Punkten auf dem zweiten Platz, Oscar Piastri folgt auf dem vierten Rang mit 197 Punkten.

Zwar trennen die beiden McLaren-Fahrer nur 44 Punkte, dennoch steht Norris mit seiner Wertung zurzeit besser dar – und ist dem WM-Sieg ein entscheidendes Stück näher. Umso wichtiger wäre ein Sieg, oder wenigstens ein Abschneiden auf dem zweiten Platz, in Monza für seine Fahrerwertung gewesen.

Auf Platz eins befindet sich mit 303 Punkten der amtierende Weltmeister Max Verstappen. In der Teamwertung hat McLaren mit 438 Punkten nur einen minimalen Rückstand auf Red Bull (446 Punkte), während Ferrari mit 407 Punkten auf Platz drei lauert.

McLarens Zukunft: Ein Drahtseilakt

Für McLaren bleibt die Balance zwischen der Nutzung der vollen Leistung ihrer Fahrer und der Maximierung der Teampunkte ein schwieriger Drahtseilakt. Die aktuelle Saison zeigt, dass das Potenzial da ist, die Weltmeisterschaft zu gewinnen, aber auch, dass die interne Konkurrenz das Team in eine schwierige Lage bringen kann.

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Zak Brown, CEO von McLaren, bleibt trotz der Herausforderungen optimistisch. In Bezug auf den harten Kampf zwischen seinen beiden Fahrern sagte er: „In Kurve 1 war es okay. Später in Lesmo war es ein aggressiver Move, aber sie haben sich nicht berührt. Wir schauen uns nochmal die Daten an, aber es war sauber.“