Dietmar Bartsch hat auf das Coming-out von Ralf Schumacher mit Kritik reagiert und sich dafür selbst einen Rüffel eingehandelt. Was war passiert? Nachdem sich der frühere Formel-1-Fahrer am Sonntag erstmals zu seiner Homosexualität bekannt hatte, monierte der Politiker der Linken einen „falschen Zeitpunkt“ und fügte in einem Post auf der Plattform X an: „Warum am Tag des EM-Endspiels, des Wimbledon-Finals? Normalität bitte, nicht ‚zelebrieren‘.“
Schumacher-Post: Wirbel um Politiker
Eine Aussage, die manchem sauer aufstieß. So meinte beispielsweise der ehemalige Hannoveraner Juso-Chef Philip Le Butt: „Einen besseren Beweis, warum ein Coming-out immer noch eine Herausforderung ist und deshalb zelebriert werden muss, hätte Bartsch wirklich nicht liefern können.“
Mittlerweile hat Bartsch seinen Post wieder gelöscht. Auf Nachfrage des Berliner Tagesspiegel erklärte der Bundestagsabgeordnete, sein Statement sei falsch gewesen: „Jede und jeder kann sich, wann immer er oder sie will, outen. Ich sollte nicht direkt nach einem Endspiel der Fußball-EM twittern.“
Bemerkenswert: Wie die Zeitung weiter berichtete, hätten Bartschs langjährige Parteifreunde zunächst daran gezweifelt, ob der Post des 66-Jährigen überhaupt echt sei - zumal sich der frühere Fraktionschef normalerweise nicht derart positioniere.
Sohn reagiert auf Schumacher-Post
Schumacher hatte zuvor auf Instagram ein Bild geteilt, das ihn mit seinem Lebensgefährten Étienne zeigt, und dazugeschrieben: „Das Schönste im Leben ist, wenn man den richtigen Partner an seiner Seite hat, mit dem man alles teilen kann.“
Nach seinem Coming-out hatte Schumacher viel Unterstützung erhalten. „Ralf und Étienne sind überwältigt von den vielen tollen, weltweiten Rückmeldungen, damit hätte wirklich keiner gerechnet“, sagte ein Sprecher der Familie der Deutschen Presse-Agentur.
Schumachers langjährige Freundin Carmen Geiss wiederum gratulierte mit einem eigenen Instagram-Post: „Nach zwei Jahren könnt ihr endlich eure Liebe der Welt zeigen.“
Sohn David erklärte, er stehe „zu 100 Prozent“ hinter seinem Vater und erklärte: „Es freut mich sehr, dass du endlich jemanden gefunden hast, bei dem man wirklich merkt, dass du dich sehr wohl und geborgen fühlst.“