Er ist erst 17 Jahre alt, könnte 2025 aber schon den Silberpfeil in der Formel 1 pilotieren: Andrea Kimi Antonelli. Der Italiener fährt derzeit in der Formel 2, ist Mercedes-Junior und gilt als der heißeste Kandidat auf das Cockpit, das Lewis Hamilton Ende des Jahres in Richtung Ferrari verlässt.
Mercedes in der Zwickmühle
Wie RTL und BILD am Dienstag berichten, soll sich Teamchef Toto Wolff bereits auf den Nachwuchspiloten als Hamilton-Nachfolger neben George Russell festgelegt haben. Allein: Nach SPORT1-Informationen ist das noch nicht in Stein gemeißelt.
Verstappen: Wolffs Wink mit dem Zaunpfahl
Grund: Max Verstappen hat sich nach den teaminternen Querelen bei Red Bull rund um Teamchef Christian Horner immer noch nicht entschieden, ob er nicht doch schon 2025 zu Mercedes wechselt.
Wie SPORT1 erfuhr, hält ihm Toto Wolff weiter die Tür offen. Der Österreicher macht daraus noch nicht mal einen Hehl, erwähnte am Wochenende in Montreal sogar im Interview mit Sky, dass er sein Interesse an der spannendsten Aktie auf dem Fahrermarkt noch nicht verloren hat. „Noch haben wir keine Entscheidung getroffen. Denn da ist ja noch der eine oder andere, der vielleicht auch interessant sein könnte“, winkte Wolff da mit dem Zaunpfahl, auch wenn die entsprechende Nachfrage der Reporter ausblieb.
Für einen Verstappen-Wechsel schon im kommenden Jahr spricht der Mercedes-Trend: Das Team rast gerade zurück in Richtung Spitze. In Montreal stand George Russell auf der Pole und auf dem Podium. Ein Umstand, den Wolff nutzt, um auch den amtierenden Weltmeister zu locken. Eine Absage kam dabei bislang weder vom Verstappen-Clan noch von Mercedes.
Bringt Sainz Mercedes in Nöte?
Für Antonelli heißt das: Das Mega-Talent wird 2025 nur dann den Silberpfeil in Grand Prix-Rennen pilotieren, wenn Verstappen seinen Vertrag erfüllt und eine weitere Saison bei Red Bull bleibt.
Tut er das, hat Antonelli den Platz tatsächlich so gut wie sicher. Dafür sorgt eine neue Konstellation auf dem Fahrermarkt: Wie SPORT1 erfuhr, muss Mercedes Antonelli laut dessen Junior-Vertrag 2025 in die Formel 1 hieven.
Eigentlich hatte Wolff mit einem Sitz im Williams-Mercedes geplant, wo sein alter Kumpel und Kollege James Vowles mittlerweile Teamchef ist. Doch der Brite hat ein Auge auf Carlos Sainz geworfen, der das Traditionsteam aus England offenbar tatsächlich spannender findet als Neuzugang Audi mit dem Sauber-Team in der Schweiz. Parallel bekennt sich Wolff zur Jugend. Bei Sky verriet er: „Wir konzentrieren uns auf den Kimi. Das ist unsere Zukunft. Und das haben wir auch dem Carlos gesagt.“
Antonelli mit starken Tests - Wackelt nun sogar Russell?
Entscheidet sich Sainz also zwangsweise für Williams, kann Wolff seinen Junior Antonelli nur im eigenen Werksteam an die Formel 1 heranführen. Dass das mit solchen Rohdiamanten geht, hat Lewis Hamilton einst bewiesen, als er 2007 in seiner ersten Formel-1-Saison beim Top-Team McLaren sogar Fernando Alonso Paroli bot. Dazu passt: Bei Testfahrten in älteren Formel-1-Autos soll Antonelli beeindruckende Leistungen gebracht haben.
Allein: Flieht Verstappen schon Ende dieses Jahres von Red Bull zu Mercedes, hat Wolff ein Luxusproblem – drei Fahrer nämlich für nur zwei Cockpits. Gut möglich, dass dann plötzlich auch der Sitz von George Russell zur Disposition steht.
Aber bis dahin gilt: Nichts ist fix und alle warten weiter auf Verstappen.