Max Verstappen ist weiter nicht zu stoppen! Beim Qualifying zum Großen Preis von Spielberg raste der Niederländer auf der Heimstrecke von seinem Rennstall Red Bull zur Pole Position. Indes zeigte Nico Hülkenberg eine Reaktion zum bisherigen Wochenende.
Strafe? Klarheit bei Hülkenberg
Für den Haas-Piloten verlief das Qualifying positiv. Nach seiner schwachen Quali für das Sprintrennen und einer Strafe im kurzen Rennen steigerte sich der deutsche Pilot deutlich und kam überraschend in Q3 und auf Rang 9 (1:05,385 Minuten). Im Rennen sind die nächsten WM-Punkte absolut in Reichweite.
Hülkenberg musste „Arschbacken zusammenkneifen“
Der 36-Jährige war glücklich über die Steigerung: „Es ist besser gelaufen als gestern. Dieses Sprintformat ist undankbar, wenn etwas Sand im Getriebe ist und die Runden nicht richtig trifft. Den Rhythmus habe ich mir erwartet. Es hat geholfen, mehrere Sätze Reifen und Chancen zu haben. Dadurch bin ich immer besser geworden und am Ende in Q2 schön einen rausgehauen.“
Der Haas-Pilot fügte hinzu: „Ich musste meine Arschbacken zusammenkneifen in der ersten Kurve. Augen zu und durch. Ich war nicht immer guten Mutes, dass alles hält, aber es hat gehalten und morgen im Rennen ist es weniger auf Kante. Deswegen bin ich optimistisch.“
Hülkenberg bereits nach Sprintrennen mit Strafe
Gegen den Deutschen gab es noch eine Untersuchung aufgrund eines Vorfalls in der Boxengasse. Laut der Stewards drängelte er sich beim Herausfahren vor. Darauf angesprochen, reagierte Hülkenberg bei Sky gelassen: „Da kommen höchstens frische Blumen, sonst nichts. Wir sind am Ende der Pitlane und das ist undankbar. Wenn ich immer alle vorbeilasse, dann hätte ich kalte Reifen und könnte keine guten Runden fahren. Da müssen wir eine andere Regelung finden.“
Er behielt recht. Hülkenberg wurde lediglich verwarnt und bleibt auf seinem Startplatz.
Bereits nach dem Sprintrennen bekam der Haas-Pilot aufgrund eines Überholmanövers gegen Fernando Alonso eine 10-Sekunden-Strafe zugesprochen. Auch darüber wunderte sich der Deutsche schon.
Verstappens Machtdemonstration
Verstappen düpierte die Konkurrenz mit 1:04,314 Minuten und verwies Lando Norris (1:07,418) und George Russell (1:04,840) auf die Plätze zwei und drei. Bereits am Samstagmittag hatte der Weltmeister die McLaren-Angriffe abgewehrt und sich den Sieg im Sprint gesichert.
„Wir haben versucht, das Auto ein wenig auf die Dinge abzustimmen, die wir heute Morgen gelernt haben. Ich denke, es hat gut funktioniert. Das Auto fühlte sich heute etwas besser an, und ich konnte die Kurven etwas mehr attackieren. Aber jeder Run war auf den Punkt und es machte wirklich Spaß da draußen. Es ist schon eine Weile her, dass wir auf der Pole gestanden haben, deshalb ist es ein tolles Gefühl. Das Team hat wirklich hart gearbeitet, um das Auto konkurrenzfähiger zu machen. Ich denke, das ist ein großartiges Statement. Hoffentlich können wir das auch morgen im Rennen zeigen“, lobte Verstappen.
Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko sprach im Nachgang von einer Machtdemonstration. Er sagte selbstbewusst bei Sky: „Im Rennen muss etwas Außergewöhnliches passieren, damit Max es nicht gewinnt.“
„Max fährt in anderen Sphären“
Norris meinte: „Max fährt in seiner eigenen Liga. Ansonsten war das Qualifying gut von mir.“ Doch er blickte zuversichtlich auf den GP: „Es ist ein langes Rennen und es kann viel passieren, und normalerweise sind wir im Rennen besser als im Qualifying.
Mercedes-Boss Toto Wolff erklärte: „Max fährt in anderen Sphären.“ Doch dem Niederländer droht noch Ärger, denn es gibt eine Untersuchung der Rennkommissare gegen ihn. Ihm wird vorgeworfen, zu langsam aus der Boxengassen gefahren zu sein.
Eigentlich fuhr McLarens Oscar Piastri auf Rang drei, doch seine beste Rundenzeit wurde ihm aufgrund von Tracklimits aberkannt. Damit startet er am Sonntag von P7. Davon profitierter Russell, der in der zweiten Startreihe steht. Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton beendete das Qualifying auf Rang fünf. „Die Geschwindigkeit ist da, aber bei Ferrari auch. Ich werde versuchen, weiter nach vorne zu kommen“, erklärte Piastri.
Alonso erneut mit großer Enttäuschung
Ärgster Konkurrent für Verstappen dürfte beim Heimrennen seines Teams erneut McLaren sein. Denn auch Ferrari ist nicht näher an die Spitze herangerückt. Charles Leclerc patzte bei seiner letzten Runde und ist Sechster (1:05,044 Minuten). Carlos Sainz ist als Vierter in Podest-Reichweite (1:04,851 Minuten).
Ganz weit von der Spitze weg ist weiter Fernando Alonso. Der Ex-Weltmeister kam in seinem Aston Martin nur auf Platz 15. Sein Teamkollege Lance Stroll geht sogar nur als Siebzehnter ins Rennen.