Diese Nachricht hat ein Beben in der Formel 1 ausgelöst: Chefdesigner Adrian Newey verlässt im ersten Quartal 2025 das Formel-1-Team von Red Bull. Im Zuge des Rennwochenendes in Miami reagierte am Freitag Chefberater Helmut Marko auf den Abgang und lieferte überraschende Details.
Marko-Andeutung zu Newey-Abgang
„Es kam überraschend, aber wenn die Motivation raus ist und das ist so eine Art Burnout-Feeling bei ihm gewesen, dann muss man das akzeptieren“, erklärte der 81-Jährige bei Sky.
Er fügte hinzu: „Aufgrund seiner unglaublichen Verdienste, die er mit Red Bull Racing hatte, hat man eine für beide Seiten akzeptable Lösung für die Auflösung des Vertrags gefunden.“ Dieser wurde erst vor einem Jahr während des Rennwochenendes in Miami verlängert.
Schumacher: „Newey hinterlässt eine Lücke“
Marko betonte, dass der Newey-Abgang ein „sehr schmerzlicher“ ist, denn seiner Auffassung nach sei der 65-Jährige der beste Designer der Formel 1.
„Als Mensch und Person ist er sehr geachtet, denn er war immer für alle Probleme und Anfragen da“, sagte Red Bulls Chefberater. Er verwies allerdings zugleich darauf, dass der erfolgreiche Rennstall ein breitaufgestelltes Technikteam mit jungen Talenten habe. „In der Performance sehe ich kein Problem, dass wir abfallen“, so Marko.
Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher findet, dass der Abgang von Newey ein herber Verlust für das Team ist. „Ich glaube schon, dass er eine Lücke hinterlässt und es stellt sich die Frage, wie die jungen Leute die Lücke schließen können.“
Seiner Meinung nach war der 65-Jährige sehr gut darin, nicht nur das theoretisch Beste aus dem Auto herauszuholen, sondern es perfekt auf den Fahrer abzustimmen.
Zieht es Newey zu Ferrari?
Zudem merkte Schumacher an: „Was man auch nicht unterschätzen darf, ist, dass Adrian Newey dem Markt nach seiner Zeit bei Red Bull zur Verfügung steht und vielleicht woanders auftauchen kann.“
Marko meinte diesbezüglich: „Ich fürchte, dass er nach einer gewissen Nachdenkphase wieder diesen Spirit, den Rennhunger haben wird und der dann einem anderen Team und nicht uns zur Verfügung steht.“ SPORT1 hatte zuletzt bereits vom sich anbahnenden Wechsel zu Ferrari berichtet.
Für sein Empfinden war Neweys größte Stärke in der Vergangenheit auf Reglement-Änderungen zu reagieren. Dies ist 2026 wieder Fall und dann muss Red Bull ohne ihren bisherigen Chefdesigner auskommen.
„Bis dahin bin ich davon überzeugt, dass unser jetziges Team die nötige Erfahrung und Wissen einbringt, dass wir wettbewerbsfähig sind. Aber natürlich ist es psychologisch eine Schwächung“, gestand Marko abschließend.
Auswirkungen auf Verstappen-Zukunft denkbar
Auch durch Neweys Abgang wird immer klarer: Das Team droht wegen der Eskapaden von Teamchef Christian Horner auseinanderzubrechen.
Die Vorgeschichte: Gegen Horner wurde im März eine interne Ermittlung wegen Machtmissbrauchs gegenüber einer Mitarbeiterin eingeleitet, doch der Brite wurde entlastet.
Sehr zum Unmut auch von Adrian Newey, dem das Machtstreben seines einstigen Freundes ein Dorn im Auge ist. Dazu kommt: Die betroffene Mitarbeiterin war auch Neweys Assistentin bei Red Bull Technology.
Der Newey-Abgang könnte der Anfang vom Ende der Dominanz von Red Bull sein. Auch Max Verstappen soll angesichts der schlechten Stimmung bei Red Bull vor einem möglichen Wechsel zu Mercedes stehen. Die sind bereit, dem siegenden Holländer den roten Teppich auszurollen.