Der angekündigte Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari in der kommenden Saison hat in der Motorsport-Szene Anfang Februar eingeschlagen wie eine Bombe. Wieso sich der siebenmalige Weltmeister nach zwölf Jahren bei Mercedes der Scuderia anschließt, kann sich der ehemalige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone nicht erklären.
Ecclestone wettert gegen Mercedes-Duo
Ex-F1-Boss: „War ein merkwürdiger Schritt“
„Das war ein sehr, sehr merkwürdiger Schritt von ihm“, sagte Ecclestone gegenüber RacingNews365 und verwies auf die eigentlich enge Beziehung zu Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der Hamilton in den letzten Jahren zahlreiche Freiheiten eingeräumt hatte.
„Toto hat sich immer auf ihn verlassen, und sie sind sich aus egoistischen Gründen nahe gekommen - alle beide“, äußerte sich der 93-Jährige weiter. Er glaube nicht, dass es jemals eine Art Beziehung zwischen den beiden gab, in der beide aufeinander zählen konnten. „Der Beweis dafür ist, dass Hamilton plötzlich beschlossen hat, zu gehen“, stellte der ehemalige Formel-1-Patron fest.
Ecclestone kritisiert Zeitpunkt
Vor allem der Zeitpunkt der Verkündung sorgte bei Ecclestone für Verwunderung. Er könne nicht nachvollziehen, warum Hamilton „nicht bis zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison gewartet“ hat, lieferte aber auch gleich einen möglichen Erklärungsansatz.
Der Milliardär glaubt, dass sich Hamilton von Ferrari habe beeinflussen lassen, weil diese unbedingt einen der besten Fahrer der Königsklasse verpflichten wollten. „Fred [Vasseur] kannte ihn schon seit ihren frühen Tagen, und ich denke, dass es für John Elkann bei Ferrari eine Art Ego-Sache war, dass er es geschafft hat, einen der führenden Formel-1-Fahrer zu erobern.“
Auch Mercedes-Boss Wolff bekommt Kritik ab
Ecclestone, der in den 1970er und 80er Jahren 16 Jahre lang das Formel-1-Team von Brabham leitete, hätte Hamilton definitiv nicht in sein Team geholt, weil dieser „zu schwierig und unnötig anstrengend sei.“ Wolff habe es bei Mercedes zugelassen, dass der Brite das Sagen habe, nur „um ihn an Bord zu halten und glücklich zu machen“.
Mit seinen Fahrern von früher sei das jedenfalls nicht zu vergleichen. „Sie sind immer noch gute, gute Freunde von mir, echte Freunde, nicht für Finanzen oder was auch immer. Gute Freunde“, erklärte Ecclestone.