Fernando Alonso hat beim Großen Preis von Japan einen starken fünften Platz eingefahren. Nach dem Rennen in Suzuka zeigte sich der Aston-Martin-Pilot im Interview mit DAZN Spanien gerade zu euphorisch über seine eigene Leistung, konnte sich allerdings auch eine kleine Stichelei nicht verkneifen.
Pikante Stichelei von Alonso
Diese richtete sich gegen den Automobilweltverband FIA. „Mal sehen, ob ich für den Rest der Meisterschaft disqualifiziert werde“, sagte Alonso unmittelbar nach dem Rennen. Doch worauf spielt der zweimalige Formel-1-Weltmeister an?
Formel 1: Alonso trickst sich zum sechsten Platz
Der Spanier musste zwischenzeitlich seinen fünften Platz in einem vermeintlich langsameren Boliden gegen McLaren-Fahrer Oscar Piastri und Mercedes-Pilot George Russell verteidigen. Der Routinier entschied sich dazu, seine Batterie zu schonen, um Piastri, der sein erster Verfolger war, in sein DRS zu locken.
Dadurch, dass der Australier so in den DRS-Zonen seinen Flügel flach stellen durfte, konnte dieser Russell zumindest zeitweise auf Abstand halten. Dadurch schützte sich automatisch auch Alonso vor einem Angriff des Briten. Ähnlich hatte es auch Ferrari-Pilot Carlos Sainz bei seinem Sieg in Singapur im vergangenen Jahr gehandhabt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Alonso durch gewiefte Aktionen auf der Strecke auffällt. Über die Jahre haben sich diese zu einem Markenzeichen des 42-Jährigen entwickelt.
Ein kurzer Blick zurück auf das Rennen in Australien vor zwei Wochen: Damals kam es kurz vor Rennende zu einem Zwischenfall, an dem Russell ebenfalls beteiligt war. Alonso bremste während des Duells in einer Kurve unerwartet früh, woraufhin der Mercedes-Fahrer die Kontrolle über seinen Boliden verlor, in die Streckenbegrenzung krachte und schließlich in Seitenlage auf der Strecke mit seinem Auto liegenblieb.
Der Spanier bekam damals nachträgliche eine 20-Sekunden-Strafe, für die er bis heute kein Verständnis zeigt, zumal es zwischen den Autos keine Berührung gab.
Für die Aktion in Suzuka blieb Alonso von einer Untersuchung verschont. Da diese neutral betrachtet auch ohnehin nicht strafwürdig war, machte der Altmeister auch keinen Hehl aus seinem Plan. „Es ist klar, dass ich Piastri hinter mir hatte, um mich gegen Russell zu verteidigen“, gab er zu.
Doch die Strafe von vor zwei Wochen hat er scheinbar dennoch noch nicht vergessen. „Ich weiß nicht, was ich nach Australien noch sagen soll“, äußerte sich Alonso angesprochen auf seine Taktik. Anschließend stellte er mit Augenzwinkern die Frage nach der Disqualifikation von der WM in den Raum. Wörtlich zu nehmen ist die Stichelei also nicht, wenngleich sie trotzdem offensichtlich realen Unmut über die aktuelle Regelauslegung der Formel 1 ausdrückt.
„Eines der fünf besten Rennen“ aller Zeiten
Grundsätzlich zeigte sich Alonso rundum zufrieden mit seiner Leistung. Der Spanier qualifizierte sich am Samstag auf Rang fünf und musste am Ende nur Charles Leclerc im Ferrari vorbeiziehen lassen.
Der 32-malige Grand-Prix-Sieger ging sogar so weit, das Rennen in Suzuka als „wahrscheinlich eines der fünf besten Rennen, die ich je gefahren bin“ zu bezeichnen. Zudem sei es die beste Performance „seit April oder Mai letzten Jahres“ gewesen.
Für die breite Öffentlichkeit werde diese Leistung bald allerdings keine Rolle mehr spielen. „Niemand wird sich jemals an Suzuka 2024 erinnern“, bedauerte der 42-Jährige. Er selbst werde das Rennen aber „immer in Erinnerung behalten“.
Die Ergebnisse in der Qualifikation und dem Rennen liegen für Alonso deutlich über dem Leistungsvermögen des Teams. „Für mich haben wir eindeutig das fünftbeste Auto“, stellte er klar. „Red Bull und Ferrari spielen in einer eigenen Liga, und McLaren und Mercedes liegen vor uns.“ Daher seien im Normalfall eher die Plätze neun und zehn für den Rennstall reserviert.
Aston Martin hatte einige Updates mit an die Rennstrecke in Suzuka gebracht. Ob diese auch zu dem guten Ergebnis beigetragen haben, dazu wollte sich Alonso nicht äußern: „Wir müssen das Paket noch analysieren und wir werden uns die Daten dieses Wochenendes genau anschauen, bevor wir nach Schanghai reisen.“