Max Verstappen hat beim Großen Preis von China seinen vierten Saisonsieg eingefahren. Ein Erfolg auf dem Shanghai International Circuit hatte dem Red-Bull-Piloten bislang noch in seiner Sammlung gefehlt. Der Niederländer dominierte das Rennen vom Start weg und ließ sich dabei auch von mehreren Safety-Car-Phasen nicht aus der Ruhe bringen (hier im LIVETICKER zum Nachlesen).
Verstappen sorgt für Novum
„Das Auto lief wie auf Schienen. Ich konnte eigentlich machen, was ich wollte“, freute sich Verstappen beim anschließenden Sieger-Interview.
Auch Red Bulls Motorsport-Chefberater Helmut Marko hatte nichts auszusetzen. „Max fährt bislang fehlerfrei. Ich glaube, wir können wieder an den WM-Titel denken. Max gehört zu den ganz Großen. Er wird erst 27, da kommt noch einiges“, sprach der 80-Jährige nach bei Sky Worte aus, die bei der Konkurrenz für weitere Sorgenfalten sorgen dürften.
Kuriose Crash sorgt für Aufmerksamkeit
Das Rennen verlief lange ruhig, doch dies sollte sich zur Hälfte des Rennens ändern. Zunächst sorgte das Aus von Valtteri Bottas (Stake F1 Team) für Trubel: Der Finne blieb mit einem Motorschaden stehen, woraufhin das Safety Car ausrücken musste. Bei der Vorbereitung auf den Restart kam es dann erneut zu Zwischenfällen. Dieses Mal traf es die beiden Racing-Bulls-Piloten.
Lance Stroll (Aston Martin) fuhr bei der Vorbereitung auf den fliegenden Neustart Daniel Ricciardo mit Wucht aufs Heck. „Dieser Idiot ist einfach auf die Bremse gestiegen“, funkte Stroll nach dem Vorfall an sein Team. Die Rennkommissare schienen die Schuld jedoch bei dem Kanadier zu sehen, er erhielt eine 10-Sekunden-Strafe.
Rennsieger Verstappen zeigte sich nach dem Rennen verwundert über den Crash. „No way“, kommentierte er die Szene, als er sie im sogenannten „Cooldown Room“ zu sehen bekam. Ebenfalls eine 10-Sekunden-Strafe kassierte Kevin Magnussen (Haas), der das Rennen von Yuki Tsunoda beendete und mit dafür sorgte, dass das Safety Car erneut ausrücken musste.
Formel 1: Norris und Hülkenberg glänzen
Glänzen konnte hingegen McLaren-Pilot Lando Norris, der das Rennen auf Platz zwei hinter Verstappen beendete. Der Brite hielt nach den Safety-Car-Phasen den zweiten Red Bull von Sergio Pérez, der Dritter wurde, in Schacht. „Ich hatte das überhaupt nicht erwartet“, gab er im Anschluss sichtlich zufrieden zu. Zwischenzeitlich führte der 24-Jährige das Rennen sogar an, allerdings nur, weil Verstappen zuvor zum Reifenwechsel gekommen war.
Pérez hatte hingegen Pech mit dem Timing des Safety Cars. Profitieren konnten beide Red-Bull-Fahrer allerdings von den Boxenstopps: Die Crew des Weltmeisterteams fertigte beide Autos durchgehend mit starken Zeiten ab, auch bei einem Doppel-Stopp in Runde 13.
Grund zum Feiern hatte auch Nico Hülkenberg: Der Deutsche brachte seinen Haas bereits zum dritten Mal in dieser Saison in die Punkte. Der Emmericher landete am Ende auf dem zehnten Platz.
„Es fühlt sich süß an. Das ist alles, was möglich und drin war. (...) Wir haben uns die Position mit einem perfekten Qualifying und perfekten Rennen erkämpft. Es war eines meiner saubersten Rennen meiner Laufbahn“, präsentierte sich der 36-Jährige bei Sky stolz. Auch die Strategieabteilung des Teams bekam lobende Worte ab.
Hamilton betreibt in China Schadensbegrenzung
Rekordweltmeister Lewis Hamilton, der nach einem verpatztem Qualifying nur von Position 18 gestartet war, fuhr mit seinem Mercedes zumindest noch auf Rang neun nach vorne und betrieb damit etwas Schadensbegrenzung. Sein Teamkollege George Russell beendete das Rennen auf dem sechsten Platz. Für Mercedes dürfte das Fazit zum Wochenende damit erneut durchwachsen ausfallen.
Ähnlich sieht es bei Ferrari aus: Charles Leclerc und Carlos Sainz fuhren auf den Positionen vier und fünf ins Ziel, konnten allerdings mit dem Renntempo nicht wirklich überzeugen. Gleiches gilt für Fernando Alonso, für den es mit seinem Aston Martin von Rang drei auf Rang sechs zurückging.
In der Fahrerwertung baut Verstappen seinen Vorsprung dank des 58. Karrieresieges weiter aus, er hat nun 25 Zähler Vorsprung auf seinen Teamkollegen Pérez, der sein engster Verfolger ist. Für Red Bull bleibt die Strecke in China eine besondere: Fast auf den Tag genau vor 15 Jahren feierte das Team in Shanghai durch Sebastian Vettel seine erste Pole und seinen ersten Grand-Prix-Sieg - nun sind es 117 Erfolge.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)