Nico Hülkenberg macht derzeit wirklich jeden Spaß mit: Für Sky setzte der 36-jährige Deutsche auf dem Weg vom Suzuka Circuit Hotel an die japanische Traditionsrennstrecke sogar das Luigi-Cap auf und nahm neben dem Reporter mit einer Super-Mario-Mütze Platz. Hülkenberg als lustiger Klempner aus der Videospiele-Welt.
Hülkenbergs „mittelschwere Sensation“
Das zeigt: Die Laune beim Emmericher ist gut. Logisch, denn er gilt als Wunschkandidat von Audis Formel-1-CEO Andreas Seidl. Im Herbst seiner Karriere könnte Hülkenberg so noch mal das ganz große Los ziehen und einen Werksvertrag bekommen.
Dass die Verpflichtung durch den deutschen Automobilkonzern, der das Sauber-Team bereits komplett übernommen hat und ab 2026 auch mit den vier Ringen auf der Nase des F1-Renners antreten will, verdient ist, beweist Hülkenberg von Rennwochenende zu Rennwochenende. In Saudi-Arabien und Australien holte er mit dem unterlegenen Haas Punkte, in Suzuka belegte er im Qualifying einen starken zwölften Platz.
Formel 1: Hülkenberg-Teamkollege Magnussen nur 18.
Nicht nur, dass er damit im internen Qualifying-Duell mit Kevin Magnussen (nur Platz 18) auf 2:2 ausgeglichen hat; mit nicht mal einer Zehntelsekunde verpasste Hülkenberg nur knapp den Einzug in die Top Ten.
„Wenn das wirklich ein Zehntel war, ist das eine mittelschwere Sensation“, kommentiert er verschmitzt bei Sky. „Unser Auto tut sich auf dieser Strecke mit den vielen schnellen und mittelschnellen Kurven schwer. Ich habe aber Spaß gehabt, hatte saubere Runden und bin zufrieden. Auf jeden Fall ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr spürbar.“
Dabei sollte Suzuka richtungsweisend sein: „Ich denke, wir bekommen hier sicher ein gutes Bild, eine Richtung und Kontext für den Rest der Saison, was wir in Sachen Entwicklung machen müssen, um besser zu werden“, hatte Hülkenberg schon am Freitag betont.
Haas-Teamchef warnt vor Entwicklungswettrennen
Fest steht: Der Deutsche muss den Saisonstart nutzen, um sich weiter auf dem Fahrermarkt zu positionieren. Denn sein neuer Teamchef warnt bereits vorm Entwicklungswettrennen im Laufe des Jahres. „Wenn man sich unsere Wettbewerbsfähigkeit anschaut, dann sind wir im Moment Siebter in der WM“, betonte Ayao Komatsu. „Aber wenn man sich unsere Racepace ansieht, sind wir Achter oder Neunter. Und jetzt beginnt natürlich das Entwicklungsrennen, wobei alle wissen, dass wir das kleinste Team sind. Für mich ist WM-Rang acht also nach wie vor eine große Herausforderung, da müssen wir auf dem Boden und realistisch bleiben.“
Hülkenberg macht das sowieso. Der Rheinländer neigt nicht dazu, abzuheben. Auch für den Rennsonntag in Japan warnt er vor zu viel Euphorie: „Suzuka ist eine Reifenfresser-Strecke. Das wird nicht einfach werden.“
Immerhin: Wenn der ehemalige Reifenmörder-Haas den Grand Prix auf der Reifenfresser-Piste überlebt, ist das ein gutes Zeichen für noch mehr gute Laune.