Nicht einmal eine Zehntel fehlte Lewis Hamilton im Abschlusstraining auf die Bestzeit - doch als es im Formel-1-Qualifying zum Großen Preis von Australien darauf ankam, ging beim Rekordweltmeister nicht mehr viel. Als Elfter verpasste der Mercedes-Pilot sogar den Einzug ins Q3!
Debakel für Hamilton! Leclerc patzt
Eine herbe Enttäuschung für den Briten, der 104-mal und damit häufiger als jeder andere in der Königsklasse auf der Pole Position stand. Sein Teamkollege George Russell konnte als Siebter zumindest ein wenig Schadensbegrenzung betreiben. Mercedes war dabei das einzige Team, was im Vergleich zum Training langsamer wurde.
„Ganz schlecht. Wenn man bedenkt, dass wir vor ein paar Stunden innerhalb eines Zehntels waren und jetzt sind wir sieben Zehntel weg und mit einem Auto sogar noch mehr. Das ist einfach nicht zufriedenstellend“, haderte Mercedes-Teamchef Toto Wolff bei Sky. Er habe „keine Ahnung“, was am Sonntag herauskommen kann.
Verstappen zaubert in Melbourne - Ferrari verpasst Pole
Weltmeister Max Verstappen hat trotz anfänglicher Probleme dagegen wieder einmal die Pole Position erobert. Der Red-Bull-Star setzte sich in Melbourne vor Carlos Sainz im Ferrari und McLaren-Pilot Lando Norris durch. Verstappens Teamkollege Sergio Perez, zunächst Dritter, wurde wegen Behinderns von Nico Hülkenberg um drei Positionen zurückversetzt.
„Ich dachte eigentlich nicht, dass wir hier um Startplatz eins fahren würden. Aber dann haben wir noch ein bisschen was herausgekitzelt“, sagte er nach seiner Zauberrunde, die ihm zum 35. Mal in seiner Formel-1-Karriere zur besten Ausgangsposition verhalf.
Dabei sah Ferrari nach den Eindrücken im Training und den ersten beiden Qualifying-Sessions lange wie der klare Favorit auf die Pole aus, da Verstappen über heftiges Untersteuern klagte. Als es um alles ging, zauberte der Niederländer dann aber und ließ der Scuderia keine Chance, zumal Charles Leclerc (Startplatz vier) seine Runde nach einem Fehler abbrach.
„Red Bull hatte doch mehr im Köcher, als wir dachten“, zeigte sich Leclerc danach bedient. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko merkte süffisant in Richtung Ferrari an: „Die haben gedacht: Hier schlagen sie uns. Dann ist die Ernüchterung umso größer.“
Formel 1: Hülkenberg scheidet im Qualifying früh aus
Haas-Pilot Hülkenberg schied bereits im ersten Qualifying-Abschnitt aus, der Emmericher startet von Position 16. Sein Teamkollege Kevin Magnussen rutschte dagegen gerade noch ins Q2 und startet von Rang 14.
„Wir waren mit dem Rücken zur Wand, sind nicht schnell genug aus eigener Kraft“, sagte Hülkenberg: „Meine Runde war aber auch nicht gut. Das Rennen wird schwierig, da müssen wir uns nichts vormachen.“
Verstappen gewann die ersten beiden Saisonrennen in Bahrain und Saudi-Arabien vor Pérez. Der Niederländer triumphierte bei 19 der letzten 20 Grands Prix. Gewinnt er auch in Melbourne am Sonntag (ab 5 Uhr im LIVETICKER), stellt er mit zehn Siegen nacheinander seinen eigenen Formel-1-Rekord aus dem vergangenen Jahr ein.
Fragezeichen gibt es dennoch: Die Strecke im Albert Park ist anfällig für Unterbrechungen und Safety-Car-Phasen. Dazu äußerte Verstappen Sorge, seine Reifen könnten schneller abbauen als die von Ferrari.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)