Jetzt wird es schmutzig im Fall Horner! Nachdem Red Bull die Vorwürfe gegen den Red Bull-Boss abgeschmettert hat, geht der Krimi um vermeintlichen Machtmissbrauch bei Red Bull Racing am Donnerstag in Bahrain weiter.
Hochbrisante E-Mail: Horner in Not
Und jetzt geht es ans Eingemachte: Um 16.16 Uhr flatterte eine Email in die Postfächer zahlreicher Journalisten, Teamchefs und hochrangiger Formel-1-Verantwortlicher. Der anonyme Absender, der sich „febtwentyninth“ nennt, schickte einen Google-Drive-Link mit dem Anschreiben: „Nach Red Bulls jüngster Untersuchung und den offiziellen Statements werden Sie interessiert sein, das angehängte Material zu sehen.“
Schlüpfrige Bilder und Nachrichten geleakt
Der Inhalt des Links: höchst unangenehm für Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Denn in dem 170 Megabyte großen Ordner befinden sich 79 explosive Dateien mit schlüpfrigen Fotos des Briten, anzüglichen Chatnachrichten und sogar Videos, die eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.
Auch den Reportern von SPORT1 liegt das Material vor, dessen Echtheit wir nicht verifizieren können. Nur soviel: Es wirkt sehr authentisch. Wenn sich die Echtheit des Materials bestätigen sollte, wäre deutlich, dass Horner als Vorgesetzter Grenzen des Anstands überschritten hätte und sich dem Vorwurf des Machtmissbrauchs stellen müsste.
Unabhängig davon beweist das Datenleck schon jetzt, dass sich seine Gegner nicht mit dem Freispruch durch Red Bull zufrieden geben wollen. Wie SPORT1 bereits berichtet hatte: Das Ergebnis der Untersuchung war so vor allem von den thailändischen Anteilseignern gewünscht. Die operative Geschäftsführung des Konzerns in Österreich war dagegen bereits nach Kenntniserlangung der Vorwürfe bereit, Konsequenzen zu ziehen, um sich und die Formel 1 keinen Negativ-Schlagzeilen auszusetzen.
Dafür ist es jetzt zu spät. Dabei hatte McLaren-Teamchef Zak Brown bereits gefordert, dass die Horner-Affäre von einem unabhängigen Gremium aufgearbeitet werden muss. „Sonst wird es meiner Meinung nach weiterhin Spekulationen geben, und ich glaube nicht, dass das gut für den Sport ist. Ich denke, wir alle in der Formel 1 sind Botschafter für den Sport, auf und neben der Strecke, und deshalb denke ich, dass sie sicherstellen müssen, dass die Dinge völlig transparent waren und gründlich gehandhabt wurden“, so Brown. Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff hielt in Bahrain zum wiederholten Mal mit kritischen Wortmeldungen über die Affäre des Rivalen den Druck aufrecht.
Die anonyme E-Mail erweckt nun den Anschein, mehr Transparenz herzustellen, als Red Bull lieb sein kann. Der Fall Horner geht damit in die nächste Runde.