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Formel 1: Als die Ära von Schumachers Erfolgsteam endete

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Formel 1: Als die Ära von Schumachers Erfolgsteam endete

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Eine eklatante Zäsur in der Formel 1

Mehr als ein Jahrzehnt ist das Benetton Formula Racing Team ein fester Bestandteil der Formel 1. Doch nach den ersten beiden WM-Titeln von Michael Schumacher dauert es nicht lange, bis eine Ära zu Ende geht.
Als mehrfacher Formel1-Weltmeister hat er die Herzen der Fans im Sturm erobert: SPORT1 History blickt zurück auf eine bewegende Karriere.
Mehr als ein Jahrzehnt ist das Benetton Formula Racing Team ein fester Bestandteil der Formel 1. Doch nach den ersten beiden WM-Titeln von Michael Schumacher dauert es nicht lange, bis eine Ära zu Ende geht.

Vor genau 24 Jahren, am 16. März 2000, ging in der Formel 1 eine Ära zu Ende. Mit dem Benetton Formula 1 Racing Team verschwand ein Rennstall, der untrennbar mit dem Aufstieg von Michael Schumacher zum Weltruhm verbunden ist.

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Die deutsche Formel-1-Ikone sammelte ihre ersten beiden Weltmeistertitel im Boliden des italienischen Bekleidungsfabrikanten Benetton, der 1986 die Bühne der Königsklasse betrat.

Bereits im Premierenjahr setzte Gerhard Berger mit seinem Grand-Prix-Sieg in Mexiko ein erstes Ausrufezeichen für den aufstrebenden Rennstall, der damals noch von BMW mit Motoren beliefert wurde. Die erste Saison beendete Benetton dennoch auf dem sechsten Platz der Konstrukteurswertung.

Formel 1: Benetton in den ersten Jahren nur Mittelklasse

Zum zweiten Jahr verkündete der Rennstall die vielversprechende Zusammenarbeit mit Ford als Motorenlieferanten, die sich über acht Jahre erstrecken sollte. Trotzdem gelang es dem Team zunächst nicht, sich aus dem Schatten der etablierten Konstrukteure wie McLaren, Williams und Ferrari herauszulösen.

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1990 sorgte der dreimalige Weltmeister Nelson Piquet mit seinem Sieg beim Großen Preis von Australien für einen erfolgreichen Saisonabschluss, was die Hoffnungen der Italiener für das darauffolgende Jahr schürte. Doch trotz dieser Ausgangslage gelang es dem Rennstall nicht, den Erwartungen gerecht zu werden.

Eine bedeutende Wende bei Benetton trat erst ein, als sich ein junger Deutscher dem Team anschloss: Michael Schumacher wurde nach seinem aufsehenerregenden Formel-1-Debüt für das Jordan-Team nach nur einem Rennen mitten in der Saison verpflichtet.

Schumacher rast zum ersten GP-Sieg

Zwar löste der kurzfristige Wechsel bei Schumi ein „komisches Gefühl“ aus, wie er später zu Protokoll gab, doch die folgende Zeit sollte einen unvergesslichen Platz in der Motorsportgeschichte einnehmen.

Bereits in seinem ersten Rennen für Benetton überquerte Schumacher knapp vor dem erfahrenen Piquet als Fünfter die Ziellinie. In den folgenden Rennen fuhr der spätere Rekordmeister dreimal hintereinander in die Punkteränge.

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Seine erste komplette Saison bei den Italienern 1992 beendete der junge Deutsche vor seinem Idol Ayrton Senna im McLaren als WM-Dritter. Neben seinem Premierensieg in Spa sammelte Schumacher sieben weitere Podiumsplatzierungen.

Kontroversen begleiten ersten WM-Titel

Auch 1993 fuhr Schumi weitere Podestplätze heraus und gewann in Portugal. Doch Benetton hatte mit wiederholten Ausfällen zu kämpfen, sieben Mal erreichte Schumacher nicht das Ziel.

Ein Jahr später profitierten die Italiener von einschneidenden Änderungen im Reglement. So wurden die Tankstopps wieder eingeführt und elektronische Star- und Fahrerhilfen verboten. Schumacher siegte in sechs der ersten sieben Rennen und schien nahezu unaufhaltsam.

Doch der plötzliche Erfolgslauf wurde immer wieder von Vorwürfen und nachgewiesenen Regelverstößen und Betrügereien überschattet. Eine illegale Startautomatik, der Skandal um den übermäßigen Verschleiß der Holzplanke am Fahrzeug und der umstrittene Crash mit seinem Rivalen Damon Hill beim Saison-Finale in Adelaide: Schumacher wurde sechs Mal disqualifiziert oder schied aus.

Trotz dieser Kontroversen bejubelte Benetton am 13. November 1994 die erste Fahrerweltmeisterschaft. Der damals 25-jährige Schumacher errang damit nicht nur einen historischen Triumph für das Team, sondern auch seinen persönlichen Premierentitel.

Mit dem Titel im Rücken und der neuen Unterstützung durch Renault-Motoren fuhren Schumacher und sein Teamkollege Johnny Herbert in der folgenden Saison insgesamt elf Siege ein. Schumi krönte mit seinem zweiten WM-Triumph nicht nur seine Ära bei Benetton, sondern ebnete auch den Weg für den Gewinn der ersten und einzigen Konstrukteurs-WM des Rennstalls.

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Nur ein Sieg nach Schumacher-Abgang

Doch ebenso schnell, wie der Erfolg von Benetton mit Schumacher gekommen war, endete er abrupt mit dem Wechsel des Deutschen zu Ferrari zur Saison 1996.

Die Messlatte, die in den Schumacher-Jahren gesetzt wurde, erwies sich als unerreichbar für das Fahrer-Duo Jean Alesi und Gerhard Berger. Infolgedessen verließen Schlüsselfiguren wie der erfolgreiche Teamchef Flavio Briatore, der Technische Direktor Ross Brawn und Chefdesigner Rory Byrne das Team.

Ohne diese Führungspersönlichkeiten gewannen die Italiener nur noch ein einziges Rennen. Ein letzter Versuch mit den Nachwuchspiloten Giancarlo Fisichella und Alexander Wurz entpuppte sich als Misserfolg. Die Saisons 1998 und 1999 beendete das Team weit abgeschlagen.

F1: Benetton verkauft an Renault

Anfang 2000 begannen deshalb konkrete Verhandlungen zwischen Benetton und Renault. Diese fanden am 16. März mit dem Verkauf des Rennstalls für über 110 Millionen Euro ihr Ende.

Firmen-Boss Luciano Benetton erklärte im Zuge des Deals, dass die Geschichte von Benetton in der Formel 1 „unsere wildesten Hoffnungen übertroffen“ habe. „Aber um dem Team die Zukunft zu garantieren, die es verdient, verdient es einen neuen globalen Kontext und eine neue Führung.“

Teil der Vereinbarung war, dass das Team in den Jahren 2000 und 2001 noch als Benetton-Renault antreten würde. Nach dem Ende der Saison 2001 verschwand der Name der italienischen Marke endgültig aus der Formel 1 und der Rennstall ging vollständig im Renault F1 Team auf.