„Beben“, „Paukenschlag“ oder einfach nur ein „Knall“: Das neue Formel-1-Jahr hat für Nico Hülkenberg mit einer großen Überraschung begonnen. Denn der Emmericher bekommt bei seinem Rennstall Haas einen neuen Chef, das US-Team hat sich nach zehn Jahren überraschend von Günther Steiner getrennt. Und das nur rund 50 Tage vor dem ersten Rennen der neuen Saison.
Formel-1-Beben! Steiner verlässt Haas
„Ich möchte mich bei Günther Steiner für seine harte Arbeit in den letzten zehn Jahren bedanken und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute“, sagte Teambesitzer Gene Haas - und machte dann aber auch unmissverständlich klar, warum der Italiener gehen musste.
Magnussen reagierte bereits auf die Trennung und schrieb in den sozialen Medien: “Danke, dass du mich 2017 mit auf die Reise genommen hast und danke, dass du mich 2022 wieder an Bord geholt hast. Es hat sowohl Spaß gemacht als auch eine enorme Herausforderung dargestellt – aber es war nie langweilig. Bis dann und alles Gute.“
Schließlich habe sein Nachfolger Ayao Komatsu laut Mitteilung nun den „Auftrag, das Potenzial des Teams durch die Förderung der Mitarbeiter sowie strukturelle Prozesse und Effizienz zu maximieren“, wie es hieß. Dies traute Haas Steiner offenbar nicht mehr zu, zu groß waren die Rückschläge zuletzt.
Hülkenberg und sein Teamkollege Kevin Magnussen (Dänemark) hatten in der Saison 2023 zusammen nur zwölf Punkte geholt, das bedeutete den letzten Platz für Haas in der Konstrukteurs-WM. 2021 hatten Mick Schumacher und Nikita Mazepin sogar keinen einzigen WM-Punkt einfahren können.
„Es war klar, dass wir als Organisation unsere Leistungen auf der Strecke verbessern müssen“, sagte Haas: „Wir hatten einige Erfolge, aber wir müssen beständig Ergebnisse liefern“. Ziel sei es schließlich, „in der Formel 1 richtig mitzuhalten.“
Steiner erlangte Kultstatus
Dennoch kommt die Trennung von Haas überraschend, entsprechend fielen die Schlagzeilen in den Medien und Fachportalen aus. Steiner hatte das Haas-Team seit 2014 aufgebaut und den Formel-1-Einstieg zwei Jahre später vorbereitet.
Durch die Netflix-Serie „Drive to Survive“ und seine Wutausbrüche erlangte er zuletzt Kultstatus im Fahrerlager und stieg zum Publikumsliebling auf. Als Schumacher in den Jahren 2021 und 2022 für Haas fuhr, fiel der 58-Jährige immer wieder auch mit teils großer Kritik an dem Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher auf.
Komatsu steht seit 2016 bei Haas unter Vertrag, zuletzt war der Japaner leitender Renningenieur - nun soll er konstant für Erfolge sorgen. Und dafür das Auto endlich schneller machen. Viel Zeit bleibt nicht: Hülkenberg und Co. fahren schon am 2. März beim Großen Preis von Bahrain um die ersten WM-Punkte in diesem Jahr.