Weltmeister Max Verstappen hat vor der Premiere der Formel 1 auf den Straßen von Las Vegas laute Kritik an den Begleitumständen geübt. „99 Prozent Show und 1 Prozent Sport-Event“ sei der Grand Prix an diesem Wochenende. Während der Eröffnungszeremonie habe er sich gefühlt „wie ein Clown“ - Verstappen stand wie die anderen Piloten auf einem Podest und winkte begleitet von lauter Musik in die Menge.
Verstappen wettert gegen F1-Show
„Wenn es nach mir geht, können wir das sein lassen“, sagte Verstappen am Mittwochabend (Ortszeit) in Las Vegas. Vorfreude empfinde er nicht, er gehe „nicht mit vielen Emotionen“ in das Rennwochenende, das mit dem Grand Prix am Samstagabend (Sonntag, 7.00 Uhr MEZ) den Höhepunkt erreicht.
„Würde es auch so machen, wenn ich Besitzer wäre“
"Manche mögen Showelemente, ich mag sie überhaupt nicht", sagte der Red-Bull-Pilot: "Ich habe immer schon auf die Performance im Rennwagen geschaut, und so ist es heute immer noch." Er verstehe "natürlich" die Beweggründe der Formel 1, "man kann die geschäftliche Seite sehen, und man kann die sportliche Seite sehen. Ich sage einfach nur meine Meinung."
Für die Rennserie ist der Grand Prix, der bei Flutlicht unter anderem über den Las Vegas Boulevard führt, ein großer Schritt nicht nur für den US-Markt. "Was Marketing angeht, blasen wir damit alles weg, was wir bisher gemacht haben", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zuletzt. Auch mit der Startzeit der Sessions am späten Abend hat die Formel 1 bestmögliche Vermarktung im Sinn und geht ungewöhnliche Wege. Erstmals seit fast 40 Jahren findet ein Rennen am Samstag statt, der Rennstart um 22.00 Uhr ist zudem der späteste in der Geschichte der Königsklasse.
„Ich fahre dort, wo ich fahren soll“, sagte Verstappen, die Entscheidung liege bei den Rechteinhabern der Formel 1: „Ich würde es auch so machen, wenn ich der Besitzer wäre. Ich würde nicht auf die Fahrer hören. Es wäre ja mein Sport.“