Home>Motorsport>Formel 1>

Formel 1: Red Bulls Weltmeister-Macher geht in Rente

Formel 1>

Formel 1: Red Bulls Weltmeister-Macher geht in Rente

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Weltmeister-Macher geht in Rente

Franz Tost verpasst im letzten Rennen mit AlphaTauri WM-Rang sieben. Das bringt den Weltmeister-Macher noch mal auf die Palme.
Max Verstappen (l.) scherzt mit Franz Tost
Max Verstappen (l.) scherzt mit Franz Tost
© IMAGO/PanoramiC
Franz Tost verpasst im letzten Rennen mit AlphaTauri WM-Rang sieben. Das bringt den Weltmeister-Macher noch mal auf die Palme.

Ein Urgestein verlässt die Formel 1: Nach mehr als 20 Jahren in der Königsklasse und 30 Jahren im Motorsport geht AlphaTauri-Teamchef Franz Tost in Rente. Doch genießen konnte und wollte der Österreicher sein persönliches Finale nicht.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Ich bin stocksauer, da wir zu blöd waren, eine richtige Strategie zu wählen“, poltert er nach dem Abu Dhabi GP und den Plätzen acht und elf für seine Fahrer Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo.

„Zu blöd, eine richtige Strategie zu wählen“

Die Folge: Das kleine Red Bull-Team verpasste Rang sieben in der Konstrukteurswertung und damit wichtige Millionen. Tost: „Ich hatte Diskussionen an der Boxenmauer und habe gesagt, dass wir Yuki reinholen sollten. Mir wurde gesagt, dass es sich schon ausgehen würde. Das ist reine Arithmetik – ich habe erkannt, dass es sich nicht ausgehen würde.“

Tost, wie er leibt und lebt. Selbst an seinem letzten Arbeitstag an einer Rennstrecke wurmt es ihn, dass seine Techniker ihren gesunden Menschenverstand nicht einsetzen.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Ein siebter Platz war realistisch für Yuki“, rekapituliert er. „Dass uns Alonso noch überholt, ist ein einfaches No-Go. Das haben wir vermurkst, weil die Herren Techniker, die stundenlang vor den Computern sitzen, es nicht hinbekommen haben, die Strategie auszurechnen, die letztendlich funktioniert.“

Funktioniert hat es aber oft genug in seiner Zeit als Teamchef des Red-Bull-B-Teams. Tost hat Vettel und Verstappen ausgebildet und mit dem Heppenheimer und Pierre Gasly zwei Siege geholt.

Red Bulls Sportchef Helmut Marko findet dafür die richtigen lobenden Worte: „Er ist ein harter Knochen mit einem weichen Kern. Das Außergewöhnliche an ihm: Die zwei Weltmeister, die wir gebracht haben, sind bei ihm in die Schule gegangen. Die Schulung war so gut, dass sie bei Red Bull Racing sofort im Titel kämpfen konnten. Das ist ein ganz großer Verdienst von ihm.“

Dafür gibt‘s zum Abschied einen Formel-1-Renner. Marko verrät: „Mark Mateschitz hat ihm symbolisch ein Auto in Modellform überreicht, er wird ein komplettes Auto erhalten.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Tost auf Stand-by

Und so ganz ist Tost, der als Betreuer von Ralf Schumacher in die Formel 1 kam, sowieso nicht weg aus der Szene: „Er wird für die Jahre 2024 und 2025 auf Stand-by Consulting machen“, erklärt Marko. „Wenn wir oder die Leute von AlphaTauri ihn brauchen, können sie ihn kontaktieren. Er ist aber frei für alle anderen Tätigkeiten, die nicht mit der Formel 1 kollidieren. Nach 18 Jahren verdient er sich, dass er als Tiroler endlich seinem geliebten Skisport nachgehen kann.“

Langsam geht‘s einfach nicht im Leben von Franz Tost. Die schönste Geschichte dazu erzählt Weltmeister Max Verstappen: „Bei meinem ersten Formel-1-Training in Suzuka sollte ich es ruhig angehen lassen. Das habe ich dann gemacht, bis Franz nach den ersten fünf Runden zu mir kam und sagte: ‚Die 130-R (Mutkurve; Anm. d. Red.) geht aber schon voll!‘“

Ein Racer durch und durch. Danke, Franz!