Dass Max Verstappen am Samstag nach dem Sprintrennen zum Katar GP als Weltmeister feststehen würde, davon war bereits im Vorfeld auszugehen – dass dies aber schon während des Sprints passiert, war dann doch eine Überraschung. Das Aus von Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez in Runde elf sorgte für ein abruptes Ende aller Rechenspiele. Formel 1: Die Fahrerwertung
Hülkenberg wird zum Königsmacher
Mittendrin: der Deutsche Nico Hülkenberg, der in Kurve zwei mit Perez und Alpine-Pilot Esteban Ocon aneinandergeriet. Während seine beiden Mitstreiter nach der Kollision noch an Ort und Stelle im Kiesbett stecken blieben, wodurch Perez‘ WM-Chancen endgültig platzten, rumpelte Hülkenberg mit seinem ramponierten Haas zwar noch zur Box zurück, musste dann allerdings auch aufgeben. Formel 1: Alle News
Der Frust beim Emmericher war nach dem Sprint groß. „Für uns ist das wirklich schlecht, denn heute war ein Tag, wo wir was hätten mitnehmen können. Ich bin darüber sehr enttäuscht, denn heute war die Gelegenheit“, sagte Hülkenberg. Vom starken siebten Startplatz hielt sich der Haas-Pilot wacker in den Top-10, bis es zum unglücklichen Dreier-Crash kam. Formel 1: Der Rennkalender
Hülkenberg schildert Perez-Crash
„Ocon fing an Probleme zu bekommen und so konnte ich ihn attackieren. Perez kam aber auch von hinten und war so schnell“, erklärte der Deutsche, wie sich das Unheil zusammenbraute. „Dadurch war er auf einmal auch mittendrin, ich habe ihn aber wirklich spät gesehen, weil ich auf Ocon fokussiert war. Und der wiederum wusste wohl nicht, beziehungsweise konnte nicht sehen, dass ich auch noch ein Auto neben mir hatte, und deshalb kein Platz mehr war.“
Hülkenberg fuhr fort: „Ich bin dadurch ins Sandwich geraten und ja, mit drei Autos so eng in eine Kurve, das war zu knapp. Ich würde gerne Esteban die Schuld geben, aber er kann glaube ich nicht wissen, dass Sergio rechts ist. Sehr blöde und unglückliche Rennsituation.“
Gemeinsam mit Perez und Ocon musste der Haas-Pilot nach dem Sprint auch noch zur Untersuchung des Unfalls bei den Stewards antreten. Immerhin: Die Experten im Fahrerlager sprachen Hülkenberg schon vorab von jeglicher Schuld am Crash frei. „Nico hat eh noch versucht zurückzuziehen, aber da war es schon zu spät. Hülkenberg kann gar nichts dafür, Perez eigentlich auch nicht“, urteilte Ex-F1-Pilot Alex Wurz im ORF, Wurz sah die Verantwortung am ehesten bei Ocon.
Sky-Experte nimmt Ocon in Schutz
Der Franzose hat allerdings auch Fürsprecher, Sky-Experte Nico Rosberg nahm den Alpine-Piloten teilweise in Schutz: „Ocon denkt, dass er nur gegen Hülkenberg kämpft und hat keine Ahnung, dass Sergio auch noch da ist, das kann er in dem Augenblick nicht wissen. Es ist also einfach sehr unglücklich gelaufen für alle drei“, betonte der Weltmeister von 2016.
Was Hülkenberg dabei zusätzlich ärgerte: „Das Rennen wäre wohl noch in unsere Richtung gekommen wegen der Medium-Reifen. Das konnte man gegen Ende sehen, alle Fahrer auf weichen Reifen waren zu ambitioniert und haben noch große Probleme bekommen.“ Der Haas-Pilot stand da aber schon frustriert in seiner Box.
Wütend über den Crash war auch Teamchef Günther Steiner, der die Schuld bei den beiden Unfallgegnern sah: „Nico hatte einen sehr guten Tag, bis er im Sandwich zwischen zwei verzweifelten Jungs gelandet ist. Nichts davon war seine Schuld, aber zwischen diesen beiden, was soll man schon machen?“, ärgerte sich der Südtiroler und stellte fest: „Da war das Glück heute nicht auf unserer Seite.“ Formel 1: Die Teamwertung