Diese Entscheidung hat maximale Auswirkungen auf den Großen Preis von Katar (ab 19.00 Uhr im SPORT1-Liveticker)! Wie die FIA wenige Stunden vor dem Start des 18. Saisonrennens bekanntgab, darf ein Reifensatz nicht länger als 18 Runden gefahren werden.
Schumacher-Kritik: „Mist gebaut!“
Zwar vermeidet der Weltverband damit offiziell eine Zwangsvorgabe von drei Boxenstopps, mit geplanten 57 Runden sind drei Stopps jedoch indirekt angeordnet. Autos, die sich nicht an die Maximalrundenzahl pro Reifensatz halten, werden den Rennkommissaren als „in einem unsicheren Zustand gefahren“ gemeldet.
Scharfe Kritik äußerte Sky-Experte Ralf Schumacher. „Da kann man nur sagen: Liebe Ingenieure von Pirelli, ha habt ihr Mist gebaut“, sagte der frühere Formel-1-Pilot und Bruder von Legende Michael Schumacher. „Sie sind der einzige Reifenhersteller der Formel 1, sie müssen berechnen können, wie sich der Reifen verhält. Dass er hier während der Runde kaputt geht, das kann nicht sein“, erklärte er weiter.
Pirelli-Chef Mario Isola begründete die einschneidenden Maßnahmen bei Sky wie folgt: „Die Probleme mit den Reifen ergeben sich auf der ganzen Runde, überall wo man Highspeed fährt. Nach dem Sprint haben wir uns noch mal alles angeschaut und beschlossen, dass wir kein Risiko gehen wollen. Daher haben wir uns in Absprache mit der FIA entschieden, dass die Fahrer drei Stopps machen müssen.“
Die Reifen bereiten den Fahrern auf dem Losail International Circuit bereits seit dem ersten Freien Training Probleme. Daher hatte die Formel 1 bereits reagiert und vor dem eigentlich für 15 Uhr angesetzten Sprint Shootout noch einmal eine zehnminütige Trainingssession geben.
Außerdem entschärft die FIA in zwei Kurven (12 und 13) des Kurses in Katar die umstrittenen Track Limits. Als Grund gab der Weltverband an, dass die Pirelli-Reifen auf den Curbs des Wüsten-Kurses ungewöhnlich hoch beansprucht würden.
Pirelli-Untersuchung nach Sprintrennen
Zudem hatte Reifenhersteller Pirelli nach dem Sprint eine Untersuchung eingeleitet. Allerdings betonte die FIA in ihrem Statement: „Aufgrund der Häufigkeit von Safety-Car-Eingriffen im gestrigen Sprint reichten die für die Analyse durch Pirelli verfügbaren Reifendaten nicht aus, um die Daten zu ergänzen, die bereits nach früheren Streckensitzungen durchgeführt wurden.“
Da jedoch einige Reifen aus dem Sprint ähnliche Beschädigungen wie Reifen aus den Trainingseinheiten und Qualifyings aufzeigten, wurde in Rücksprache mit den Teams beschlossen, als Sicherheitsmaßnahme die Rundenbegrenzung zu beschließen.
Damit ergeben sich für die Teams neue taktische Gegebenheiten. Vielleicht profitiert Mercedes mit George Russel auf Startplatz zwei und Lewis Hamilton, der von Position drei ins Rennen geht, bei der Jagd auf Polesetter Max Verstappen von dieser Maßnahme. Der Niederländer geht nach dem Sprintrennen als alter und neuer Weltmeister ins Rennen.