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Formel 1: Verstappen und Red Bull in Singapur von der Rolle - Ferrari trumpft auf, Drama um Mercedes-Star Russell

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Formel 1: Verstappen und Red Bull in Singapur von der Rolle - Ferrari trumpft auf, Drama um Mercedes-Star Russell

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“Wie auf Eis“: Verstappen vorgeführt

Beim Großen Preis von Singapur reißt die unglaubliche Siegesserie von Red Bull. Für Max Verstappen läuft in dem Rennen gar nichts. Auf der Stadtstrecke trägt sich Ferrari erstmals in dieser Saison in die Siegerliste ein.
Für Red-Bull-Pilot Max Verstappen lief beim Singapur-GP wenig
Für Red-Bull-Pilot Max Verstappen lief beim Singapur-GP wenig
© IMAGO/Motorsport Images
Beim Großen Preis von Singapur reißt die unglaubliche Siegesserie von Red Bull. Für Max Verstappen läuft in dem Rennen gar nichts. Auf der Stadtstrecke trägt sich Ferrari erstmals in dieser Saison in die Siegerliste ein.

Ein ratloser Max Verstappen stürzt ab, und Carlos Sainz befreit die Formel 1: Red Bulls große Siegesserie endete in Singapur mit einer Klatsche, der Traum von der perfekten Saison ist dahin - und die Königsklasse hat endlich wieder einen anderen Gewinner: Sainz schenkte Ferrari den Triumph beim Nachtrennen, erstmals in diesem Jahr sitzt der Sieger nicht im Red Bull.

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Und der Weltmeister-Rennstall war meilenweit vom Treppchen entfernt. Nach zuletzt zehn Siegen in Serie rollte Verstappen als Fünfter ins Ziel, wurde auf harten Reifen immer wieder überholt. Teamkollege Sergio Pérez wurde sogar nur Achter - lediglich ein paar WM-Pünktchen also für das Team, das die Formel 1 seit Jahresbeginn im Schwitzkasten hatte.

RB-Teamchef Christian Horner nahm das Serienende nach dem Rennen scheinbar gelassen. „15 Rennen am Stück zu gewinnen, darauf sind wir sehr stolz. Das Team hat einen super Job gemacht, diese Serie zu erreichen“, sagte er bei Sky und fügte hinzu: „Irgendwann musste die Serie einmal reißen. In Japan wollen wir jetzt wieder zurückschlagen.“

Pole-Setter Sainz holte den ersten Ferrari-Sieg seit Juli 2022, Lando Norris feierte im McLaren den zweiten Platz vor Mercedes-Pilot Lewis Hamilton.

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Nico Hülkenberg verpasste als 13. die Punkteränge. Der Deutsche haderte nach dem Rennen vor allem mit dem Virtual Safety Car. Da habe man eine Chance auf einen Boxenstopp verpasst, sagte er bei Sky - verteidigte aber auch die Teamentscheidung: „Es war schwierig. Das ist auch kein grober Fehler. Wir waren in der Punkteplatzierung und das gibt man nicht so gern her.“

Red Bull kämpft in Singapur mit dem Auto

Verstappen und Perez indes kämpften in Singapur mit dem herumrutschenden Red Bull, der sonst auf jeder Strecke so gut funktioniert. „Es ist, als würde ich auf Eis fahren“, funkte Verstappen zwischendurch an die Box.

Nach dem Rennen wollte der Niederländer dem Ende seiner Siegesserie nicht allzu viel Bedeutung beimessen. „Diese Statistiken sind mir egal. Ich war auf alten Reifen unterwegs, da war nicht viel zu machen.“

Auf den Titelkampf hat das alles keine großen Auswirkungen, Verstappen führt nach wie vor mit großem Vorsprung auf Perez. Nicht beim Rennen am kommenden Sonntag in Japan, wohl aber beim darauffolgenden Grand Prix in Katar (8. Oktober) könnte der Niederländer seinen dritten Titel in Serie perfekt machen.

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Schon vor dem Rennen hatte Verstappen gar nicht erst über seine Siegchancen reden wollen, im Qualifying war er bereits vor dem finalen Abschnitt gescheitert. „Das kann man vergessen“, sagte er, „auf anderen Strecken geht es vielleicht, aber hier kannst du nicht überholen.“

Pokerspiel im Formel-1-Mittelfeld

Von Rang elf machte Verstappen die ersten Positionen allerdings recht früh gut, nach sechs Runden war er Achter.

Ganz vorne hatte sich ebenfalls gleich am Start etwas getan. Charles Leclerc, auf den weichen Reifen im Vorteil, zog vor der ersten Kurve an George Russell im Mercedes vorbei, Ferrari absolvierte die ersten Runden mit einer Doppelführung. Sainz vor Leclerc, dahinter Russell, Norris und Hamilton.

Es passierte nun wenig, die Piloten hielten Sicherheitsabstand, größere Lücken entstanden aber kaum. Es war auch ein Pokerspiel mit Blick auf eine mögliche Safety-Car-Phase - und die kam dann auch schon nach 20 Runden.

Logan Sargeant rauschte mit seinem Williams in die Bande und hinterließ auf dem Weg in die Box zahlreiche Trümmerteile, das Safety Car rückte aus.

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Russell schmeißt F1-Podest weg

Fast alle Piloten legten ihren ersten Reifenwechsel ein, Red Bull verzichtete: Beide waren auf den lange haltbaren harten Reifen unterwegs. Dieses Manöver spülte Verstappen und Perez auf die Ränge zwei und vier nach vorne - nach dem Restart waren beide aber chancenlos.

Russell, Norris, Hamilton und Leclerc gingen in kurzer Folge an Verstappen vorbei, in der gesamten Saison war Verstappen zuvor nur ein einziges Mal auf der Strecke überholt worden. Der RB19 sah in dieser Phase aus wie ein Durchschnitts-Auto.

Verstappen war nur noch Sechster - und hatte noch nicht gestoppt. Vorne waren die Abstände weiterhin gering, alle Podestkandidaten waren aber äußerst bedacht darauf, keinen weiteren Stopp zu benötigen und schonten ihre Reifen.

Erst in der Schlussphase ließen sie die Zurückhaltung fallen, dicht an dicht rasten die Top vier durch die letzten Runden - und Russell schmiss mit einem späten Crash den Podestplatz weg.

Mir fehlen die Worte“, war der Engländer nach dem Rennen den Tränen nahe. „Es war so ein langes Rennen. Wir hätten an Lando vorbeikönnen und dann in der letzten Runde so ein Mini-Konzentrationsfehler und es ist alles entglitten. Ich entschuldige mich bei meinem Team.“

Auch eine weitere Nachfrage betonte er nochmal: „Es ist herzzerreißend nach so einem Wochenende. Ich habe das Gefühl, dass ich das Team habe hängen lassen. Aber das ist Racing, es ist hart.“

Meilenstein für Alonso allenfalls ein Trostpflaster

Ebenfalls unzufrieden wird Fernando Alonso mit dem Rennen sein. Der Spanier feierte in Runde 16 zwar einen besonderen Meilenstein. Als erster Fahrer überhaupt knackte er die Marke von 100.000 Rennkilometern in der Formel 1.

Sein 15. Platz wirft jedoch einen ordentlichen Schatten auf diesen Rekord. Eine Fünf-Sekunden-Strafe und ein verpatzter Boxenstopp haben ihm das Rennen ruiniert.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)