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Formel 1: "So funktioniert es nicht!“ - Abrechnung von Ex-Boss Szafnauer mit Alpine

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Formel 1: "So funktioniert es nicht!“ - Abrechnung von Ex-Boss Szafnauer mit Alpine

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Szafnauer rechnet mit Alpine ab

Vor der Sommerpause überraschte Alpine mit der Entlassung von Teamchef Otmar Szafnauer. Nun rechnet der 59-Jährige mit seinem ehemaligen Arbeitgeber schonungslos ab.
Das Alpine-Team belegt aktuell nur Rang sechs in der Konstrukteurswertung
Das Alpine-Team belegt aktuell nur Rang sechs in der Konstrukteurswertung
© IMAGO/Marco Canoniero
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Vor der Sommerpause überraschte Alpine mit der Entlassung von Teamchef Otmar Szafnauer. Nun rechnet der 59-Jährige mit seinem ehemaligen Arbeitgeber schonungslos ab.

Der Stachel bei Otmar Szafnauer scheint noch tief zu sitzen. Unmittelbar vor der Sommerpause wurde der 59-Jährige während des Rennwochenendes in Belgien von Alpine entlassen. Bereits kurz danach zeigte er sein Unverständnis für diese Entscheidung. „Man kann nicht neun Frauen schwängern und hoffen, dass man in einem Monat Vater wird“, kritisierte er die in seinen Augen unrealistischen Vorstellungen der Verantwortlichen.

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Auch mit etwas Abstand hält der rumänisch-amerikanische Ingenieur an seiner Sichtweise fest. „Ich glaube, dass die Führungsspitze von Renault, der CEO Luca de Meo, wie jeder in der Formel 1 sofortigen Erfolg will, und so funktioniert es leider nicht“, stellte er im Gespräch mit dem US-Radiosender Sirius XM fest.

Er selbst habe die Verantwortlichen darauf hingewiesen, dass Erfolge in der Formel 1 das Ergebnis eines Prozesses seien. „Da ich 34 Jahre lang im Rennsport tätig bin, davon 26 Jahre in der Formel 1, denke ich, dass ich mit einer gewissen Erfahrung spreche“, erinnerte Szafnauer an seine Expertise im Motorsport. „Aber sie (Renault, Anm. d. Red.) wollten es schneller machen, als es möglich ist.“

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Renault hat sich bei Alpine selbst sabotiert

Natürlich hätte er einem unrealistischen Zeitplan zustimmen können, doch „wenn man das tut, ist es nur eine Frage der Zeit, bis jeder frustriert wird“. Daher habe er ein realistisches Zeitfenster erstellt, bis wann Erfolge errungen werden könnten. Aber „sie wollten diesen Plan mit jemand anderem abkürzen“.

Dabei habe Renault selbst alles getan, um einen erfolgreichen Weg zu sabotieren, ist sich Szafnauer sicher. Alle wichtigen Teambereiche, wie unter anderem Personal, Finanzen und Kommunikation wurden nicht ihm unterstellt, sondern waren in einer größeren Organisation um ihn herum gegliedert. Aufgrund ihrer Größe sei diese aber ineffizient in ihrer Handlungsweise. „Sie alle agieren wie eine Marine und wir müssen Piraten sein, um zu gewinnen.“

Damit erklärt der ehemalige Alpine-Boss auch den ausbleibenden Erfolg. Bei Red Bull sei alles Christian Horner unterstellt. „Und raten Sie mal, wer gewinnen wird? Red Bull.“ Denn im schnelllebigen Formel-1-Geschäft braucht es kurze Wege und schnelle Entscheidungsfindungen. „Wenn man jemanden anheuert und innerhalb eines Tages einen Vertrag abschließen muss, weil wir das in der Formel 1 so machen, kann man sich nicht zwei Wochen Zeit lassen.“

Dann sei der Mitarbeiter wahrscheinlich schon woanders unter Vertrag genommen worden. Daher wiederholte er: „Man muss wie ein Pirat agieren.“

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Die Zukunft wird zeigen, ob Renault mit der Entlassung Szafnauers die richtige Entscheidung getroffen hat oder ob der Ex-Boss das Problem bei Alpine richtig analysiert hat. Ende August nimmt Alpine beim Großen Preis der Niederlande einen neuen Anlauf, in die Erfolgsspur zu finden.