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Formel 1: Legende spricht über Rivalität zu Michael Schumacher

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Formel 1: Legende spricht über Rivalität zu Michael Schumacher

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F1-Ikone: “Das gefiel ihm gar nicht“

Der Finne Mika Häkkinen lieferte sich zu seinen aktiven Zeiten beinharte Duelle mit Michael Schumacher. Dennoch ist er in Deutschland nach wie vor sehr beliebt. Bei SPORT1 spricht er über die Rivalität zu Schumacher und sein Image.
Max Verstappen fährt aktuell von Sieg zu Sieg und dominiert mit Red Bull die Formel 1. Überraschend verrät er nun, dass er ein Ende der Dominanz seines Rennstalls erwartet.
Der Finne Mika Häkkinen lieferte sich zu seinen aktiven Zeiten beinharte Duelle mit Michael Schumacher. Dennoch ist er in Deutschland nach wie vor sehr beliebt. Bei SPORT1 spricht er über die Rivalität zu Schumacher und sein Image.

Mika Häkkinen genießt bis heute einen ausgezeichneten Ruf. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister war jahrelang der härteste Rivale von Michael Schumacher. Dennoch erfreut sich der sympathische Finne auch im Land seines Kontrahenten außergewöhnlich hoher Beliebtheit.

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Im SPORT1-Interview spricht der 54-Jährige über seine Rivalität mit Schumacher, dessen Sohn Mick und seine eigenen Kinder.

SPORT1: Herr Häkkinen, wir treffen uns hier in der McLaren-Fabrik in Woking nahe von London. Sind Sie öfters vor Ort?

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Mika Häkkinen: Ja, ich bin Botschafter meines ehemaligen Teams, mit dem ich 1998 und 1999 meine beiden WM-Titel gewinnen konnte. Ich habe sogar ein eigenes Büro im Motorhome an jeder Rennstrecke. Heute bin ich in Woking, weil McLaren gerade ein Projekt vorstellt, dass ich voll unterstütze. Die Formel 1 muss sich noch mehr um die Fans weltweit kümmern und sich mehr öffnen. Dazu gehört auch, den Fans, von denen Bernie Ecclestone immer gesagt hat, dass sie am Ende unser Gehalt bezahlen, die Möglichkeit zu bietet, einen Blick hinter die Kulissen einer Formel-1-Fabrik werfen zu dürfen. Damit haben wir jetzt angefangen.

SPORT1: Sie reden von der Zusammenarbeit mit dem deutschen Reise-Startup GetYourGuide. Bei dieser Berliner Firma kann man jetzt eine Tour durch McLarens Formel-1-Fabrik buchen und unter anderem auch Ihre Weltmeister-Autos betrachten. Was ist so besonders daran. Und: Werden die Fans auch Sie bei der Tour treffen?

Häkkinen: Das hängt von meinem Terminkalender ab, aber grundsätzlich ist es möglich. Ich finde die Idee brillant. Andere sollten ihr folgen. Das Besondere an der Formel 1 ist ja auch die Technik, die Professionalität beim Bau der Autos, das Business. Die McLaren-Fabrik ist ein Hightech-Kunstwerk, ein Arbeitsplatz, der auf höchster Ebene motiviert. Das sollten viel mehr Menschen zu Gesicht bekommen, auch um davon für sich selbst zu lernen.

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SPORT1: Wenn Sie vor ihren beiden WM-Autos von 1998 und 1999 stehen: Was denken Sie dann?

Häkkinen: Das Auto war für damalige Verhältnisse brillant. In schnellen Kurven schrie es quasi „mehr, mehr, mehr“ und hat mir so geholfen, sogar Michael Schumacher im Ferrari zu besiegen.

Häkkinen über Schumacher: „Eine lange Historie“

SPORT1: Genau! Die Fans, besonders die aus Deutschland, werden Sie dann auch nach Ihren legendären Duellen mit Michael Schumacher fragen. Was werden Sie ihnen, etwas über 20 Jahre später antworten? Erzählen Sie von Ihrem Duell gegen Schumacher!

Häkkinen: Wir haben eine lange Historie zusammen. Wir fuhren ja schon mit 14 gegeneinander Kart. Unsere irgendwie lustige Rivalität begann schon damals. Bei einem Rennen der deutschen Formel 3 habe ich ihn als Gaststarter mal besiegt. Das gefiel ihm gar nicht. Trotzdem hatten wir großartige Duelle. Er war ein ziemlich harter Gegner, hat nie viel Raum gelassen, immer extrem hart verteidigt. Es gibt so viele Aspekte, die ich an ihm bewundert habe. Der Wichtigste: Er ließ nie locker. Aufgeben gehörte einfach nicht zu seinem Wortschatz. Ich hoffe, dass ihm diese Eigenschaft auch heute hilft.

SPORT1: Waren Sie manchmal auch sauer auf ihn?

Häkkinen: Manchmal? Oft! Zum Beispiel im Jahr 2000 in Spa, als er mich bei Tempo 300 aufs Gras drückte. Damals sagte ich ihm, er solle mal seinen gesunden Menschenverstand benutzen. Bei diesem Tempo geht es doch um Leben und Tod. Er legte nur den Kopf zur Seite und schaute mich fragend an. Für ihn war das Racing. Das machte ihn am Ende zum Besten von uns. Michael war neben dem großen Naturtalent jemand, der unglaublich hart gearbeitet hat, mental sehr stark war und auch noch sehr clever. Er wusste ganz genau, was er wollte und er hat das auch sehr direkt gesagt. Für die Leute, die heute an der Spitze stehen, ist es ja ganz genau so: Siege kommen nicht von ungefähr. Sie sind das Ergebnis harter Arbeit. Noch ein Punkt, in dem Michael besonders gut war: Er hat es geschafft, die richtigen Leute für sich zu finden. Es geht in erster Linie nicht um das Auto, es geht um die Leute. Die sind das Wichtigste.

SPORT1: An welche Momente in ihren Duellen mit Michael Schumacher erinnern Sie sich besonders?

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Häkkinen An die, in denen ich ihn in meinem Rückspiegel gesehen habe. Das waren die allerbesten... (lacht)

SPORT1: In Deutschland waren Sie im Gegensatz zu vielen anderen Schumacher-Gegnern immer sehr beliebt – gerade, weil Sie als der „Gentleman“ galten...

Häkkinen: Ich glaube, alles dreht sich – alles was man tut, kommt zu einem zurück. Und so bildet sich eben ein Image heraus.

Häkkinen; „Für junge Fahrer ist es heute sehr schwer“

SPORT1: Michaels Sohn Mick hat jetzt seinen Platz in der Formel 1 verloren – wie schätzen Sie seine Situation ein?

Häkkinen: Es ist für junge Fahrer heute generell sehr schwer. Früher, zu meiner Zeit, da gab es noch viel mehr Tests, da hatten die Fahrer Zeit, sich zu entwickeln, technisch, in der Zusammenarbeit mit dem Team. Heute gibt es praktisch keine Tests mehr, man sitzt höchstens noch im Simulator und wird danach beurteilt. Es ist sehr schwierig für die jungen Fahrer zu zeigen, dass sie sich entwickeln, wirklich gut werden. Man muss ja eigentlich erst einmal die ganzen unterschiedlichen Aspekte zusammenbringen. Als ich zu McLaren kam, hat das Team mir Zeit gegeben, mich zu entwickeln. Heute musst du auf Anhieb Erfolg haben. Wenn nicht, bist du raus... Deshalb ist es meiner Meinung nach eben auch für die Zukunft so wichtig, mit welchen Leuten man zusammen arbeitet.

SPORT1: Haben Sie irgendeinen Rat an Mick, wie er zurückkommen könnte?

Häkkinen: Später bremsen, früher Gas geben... (lacht)

SPORT1: Ihr Sohn Hugo ist ja auch einmal Kart gefahren – warum hat er eigentlich aufgehört?

Häkkinen: Hugo ist sechs Jahre gefahren, aber irgendwie hat er es dann als zu stressig empfunden. Die Schule, das Fahren – für ihn hat das nicht mehr zusammen gepasst. Wenn er heute noch einmal anfangen würde, dann würde ich vielleicht auch einige Dinge anders machen. Aber jetzt fährt ja meine 12-jährige Tochter Ella, genauso wie mein 9-jähriger Sohn Daniel. Sie ist sehr talentiert, wirklich speziell, hat sehr, sehr viel Power...

SPORT1: Ihre Tochter hat sich Ihre Weltmeister-Silberpfeile von 1998 und 1999 hier sicher auch schon angeschaut. Würden Sie sich wünschen, dass sie in Ihre Fußstapfen tritt und in die Formel 1 kommt?

Häkkinen: Ich muss da sehr vorsichtig sein, was ich jetzt sage, damit ich da keinen Druck aufbaue. Aber der Rennsport heute sucht Frauen, will Frauen. Und sie liebt den Rennsport extrem. Deshalb unterstütze ich sie, so gut ich kann. Es eines Tages bis in die Formel 1 zu schaffen ist natürlich ein sehr harter Weg. Wenn sie hierher kommen will, dann muss sie alles dafür tun, muss sehr hart arbeiten. Dann kann sie es schaffen. Sicher habe ich Erfahrung, wie man sich auf alles vorbereiten muss, bis dahin, wie man Weltmeisterschaften gewinnt. Ich könnte ihr also schon bis zu einem gewissen Grad helfen. Aber man muss natürlich sehen, wie sie sich entwickelt...