Dieses Qualifying ging nicht spurlos an Max Verstappen vorbei. Schon vor der Quali musste er eine Strafversetzung aufgrund eines Getriebewechsels akzeptieren, dann wäre der WM-Führende fast schon in Q2 hängengeblieben. Der Niederländer rettete sich gerade so noch auf Rang zehn und damit in Q3, wo er schließlich die schnellste Runde ablieferte.
Verstappen explodiert am Funk
Über Funk machte Verstappen in dieser Drucksituation seiner Wut Luft und schimpfte mit seinem Renningenieur. „Ich hätte verdammt nochmal zwei Runden hintereinander fahren sollen, wie ich schon sagte“, ließ er Gianpiero Lambiase via Funk wissen.
Als der Gescholtene erwiderte, dass er doch in Q1 sei, geriet Verstappen richtig in Rage: „Das schert mich einen feuchten Dreck, ob ich als Zehnter durch bin. Das war schlecht durchgeführt.“ Lambiase konterte darauf, dass die Strecke für die letzte Runde zwei Sekunden schneller gewesen sei und Verstappen keine Batterie mehr übrig gehabt hätte. „Wie wäre das gewesen?“ Danach fügte er noch hinzu: „Aber sag mir in Q3, was du tun willst, und wir tun es. Kein Problem. Reifensätze, Benzin, Laufplan.“
Im späteren Verlauf des Qualifyings zeigte Verstappen Reue und entschuldigte sich. „Sorry, dass ich so geschimpft habe“, ließ er seinen Renningenieur wissen. Der antwortete kurz und knapp: „Ich gewöhne mich langsam dran, Max!“
Zudem zeigte sich der Niederländer nach dem Qualifying auf der Pressekonferenz schon wieder in gelöster Stimmung. „Das passiert manchmal. Das meiste davon wird zensiert“, sagte er mit einem Lachen und fügte hinzu: „Ich denke, wir können beide ziemlich deutlich oder emotional werden.“
RB-Boss verteidigt Max Verstappen
Helmut Marko wollte dem Vorfall nach dem Qualifying allerdings nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Verstappen und sein Renningenieur seien wie ein altes Ehepaar, erklärte Red Bulls Motorsport-Chef bei Sky. „Da kracht es hie und da. Da war eine unterschiedliche Auffassung, wer wann wie und wo herausfahren soll.“ Nun sei aber alles wieder gut, betonte der 80-Jährige.
Marko nahm seinen Fahrer nach dem Rennen in Schutz. „Das ist Max“, sah er den Vorfall als Beleg für den Erfolgshunger des zweimaligen Weltmeisters: „Er will immer das Maximum.“
Das Maximum will Verstappen auch im Rennen am Sonntag (ab 15.00 Uhr im SPORT1-Liveticker) herausholen. Dort geht er aufgrund der Strafe von Platz fünf ins Rennen und bekommt es beim Start mit Oscar Piastri zu tun, der neben ihm auf der Sechs ins Rennen geht. Charles Leclerc profitiert von der Verstappen-Strafe und rutscht auf die Pole-Position.
Zuvor kann sich der aktuelle WM-Dominator im Sprint-Rennen am Samstag beweisen. Dort geht es um 12.00 Uhr in den Shootout, um ab 16.30 Uhr den Sprint-Sieger von Spa (alles im SPORT1-Liveticker) auszufahren.