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Formel 1: Hamilton trotz Sensation kleinlaut - Russell kritisiert sein eigenes Team

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Formel 1: Hamilton trotz Sensation kleinlaut - Russell kritisiert sein eigenes Team

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Russell kritisiert sein eigenes Team

Lewis Hamilton fährt im Qualifying für das Formel-1-Rennen von Ungarn sensationell auf die Pole-Position. Trotzdem ist die Stimmung bei Mercedes nicht ungetrübt.
Mick Schumacher war am Wochenende bei einem Motorsportfestival in England zu Gast. Dabei schlüpfte er in den Rennwagen seines Vaters - und in dessen Outfit.
Johannes Vehren
Johannes Vehren
Lewis Hamilton fährt im Qualifying für das Formel-1-Rennen von Ungarn sensationell auf die Pole-Position. Trotzdem ist die Stimmung bei Mercedes nicht ungetrübt.

Viel weiter können die beiden Mercedes-Fahrer am Sonntag gar nicht voneinander weg sein.

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Während sich Lewis Hamilton im Qualifying für das Formel-1-Rennen in Ungarn (ab 15 Uhr im LIVETICKER) sensationell die Pole Position gesichert hat, startet Teamkollege George Russell von Platz 18 in den Grand Prix.

Während Hamilton zwischen Freude und Tiefstapelei mit Blick auf das Rennen schwankt, ist sein junger Landsmann gefrustet und übt Kritik an seinem Team.

Hamilton: „Meine Stimme ist weg“

„Meine Stimme ist weg, ich habe so laut in den Helm gebrüllt vor Begeisterung. Das war komplett durchgeknallt“, jubilierte Hamilton. Immerhin ist es für ihn die erste Pole-Position seit dem 5. Dezember 2021. Er war insgesamt nur 0,003 Sekunden schneller als Formel-1-Dominator Max Verstappen.

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„Ich bin so erleichtert, ich bin so glücklich, ich bin so aufgekratzt. Ich weiß nicht, wie ich heute Nacht Schlaf finden werde“, gab der 38-Jährige einen Einblick in seine Gefühlswelt und gestand zugleich: „Ganz ehrlich - als ich heute Morgen zur Strecke kam, dachte ich nicht, dass wir eine Chance auf Pole haben würden.“

Platz 1 im 3. Freien Training hatte dann aber schon verdeutlicht: Mercedes hatte sich nach einem schwachen Freitag- unterstützt von Mick Schumacher am Simulator in Brackley - zum wiederholten Mal über Nacht entscheidend gesteigert.

Hamilton sieht die Ausgangslage realistisch

Nach der ganzen Euphorie kam dann aber auch schnell das Ende des Höhenflugs, als Hamilton auf den Sonntag blickte. Nach nicht zufriedenstellenden Monaten betitelte der siebenfache Weltmeister den Erfolg als einen Lichtblick.

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„Es wird nicht einfach sein, Lando (Norris, Platz 3) und Max hinter mir zu halten. Norris war in England verflixt stark und über die Qualitäten von Verstappen muss ich nichts sagen. Ich werde meine Haut so teuer verkaufen wie möglich“, ordnete der Mercedes-Pilot ein.

Sein Teamchef Toto Wolff interpretierte bei Sky die Pole Position in zweierlei Hinsicht: „Wenn ich es positiv sehe, dann haben wir ein gutes Auto. Wir haben es über die Nacht relativ umgebaut, für den Lewis genauso, wie er es möchte.“ Allerdings betonte er auch: „Aber wenn man es pessimistisch sieht - und das muss man wohl - dann hat Red Bull schon das ganze Wochenende mit einer schnellen Runde zu kämpfen gehabt.“

Wolff lässt die Kirche im Dorf

Wolff verwies auf den Longrun von Red Bull, die „jenseits von Gut und Böse“ waren. So richtig glaubt der Teamchef nicht an einen Erfolg von Hamilton: „Wir werden fighten, aber man muss auch realistisch sein, denn auf dem Longrun war Verstappen teilweise eine Sekunde schneller. Das ist vielleicht nicht der Gegner morgen, aber wir werden uns verteidigen wie die Löwen.“

Der Rennwagen von Mercedes hat vor dem Wochenende ein Update bekommen, um konkurrenzfähiger zu sein. Zwar zeigte sich Wollf damit zufrieden, hielt dennoch die Kirche im Dorf: „Wir sind auf guten Spuren und das Update hat auch funktioniert, aber wir sind lange nicht dort, wo wir sein wollen.“ Seiner Meinung nach werde man am Sonntag im Rennen sehen, zu was der Bolide mit dem neuen Updaten zu leisten in Stande ist.

Q1 wird für Russell zum Desaster

Als Hamilton am Ende des Q3 über die Zielgerade schoss und feststand, dass er am Sonntag von der Pole starten werden, war sein Teamkollege Russell schon lange in der Boxengasse. Er hatte die Kopfhörer auf und verfolgte genau, was Hamilton machte.

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Nachdem der Erfolg eingefahren war, huschte ein kurzes Lächeln über die Lippen des Engländers. Allerdings konnte man ihm genau anmerken, wie genervt und enttäuscht er über sein Abschneiden war.

Das Q1 entwickelte sich für Russell zum Desaster. Anschließend ließ er seiner Wut freien Lauf: „In der ganzen Session war ich zum falschen Zeitpunkt auf der Strecke. Wir sind als Team zu viel Risiko eingegangen, dabei war das Auto so schnell. Eigentlich hätten wir dem Benzin nicht auf die eine Runde gehen müssen am Ende, mitten im Verkehr.“

Team verantwortlich für Russell-Aus

Er kritisierte zugleich sein Team: „Wir hätten einen besseren Job machen müssen.“ Der 25-Jährige verwies darauf, dass das schlechte Abschneiden nicht am Auto gelegen hätte. Russell wurde von den Verantwortlichen am Ende von Q1 mitten in den Verkehr geschickt, wo ihn noch Fahrer überholt haben und er dadurch Zeit verlor.

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„Ich habe versucht, das Gentlemen‘s Agreement zu respektieren und wurde von einigen Autos überholt, vor allem von Pierre (Gasly), der mich in der letzten Kurve überholte“, ärgerte sich der Brite und fügte hinzu: „Ich hatte schon drei Zehntel Rückstand, bevor ich überhaupt losgefahren war, und die Runde war gelaufen.“

Er machte aber auch deutlich, dass er keinem Fahrer die Schuld an seinem Ausscheiden geben möchte und stellte das Gentlemen‘s Agreement infrage: „Ich glaube nicht, dass es jemals wirklich existierte, und ehrlich gesagt hätte ich an ihrer Stelle wahrscheinlich dasselbe getan.“

„Müssen uns eine Strategie einfallen lassen“

Sein Teamchef Wolff sprach nach dem frühen Ausscheiden mit Russell: „Ich war zwischen den Sessions bei ihm, aber da war natürlich alles schlecht.“ Er sah ein, dass es nicht der Fehler seines Schützlings war, „sondern wir haben es ihm wirklich versaut.“

Da es auf dem Hungaroring eigentlich nur zwei Stellen gibt, an denen man gut überholen kann, wird es ein schweres Rennen für Russell werden. Er wird sich nicht leicht nach vorne kämpfen können, ganz in Gegenteil. Dieses Problem sah auch Wolff: „Es ist schlecht für den George, da müssen wir uns irgendwas mit der Strategie einfallen lassen.“