Paukenschlag in der Formel 1!
Mächtiger F1-Lenker abserviert
Die Sportmarke Alpine, die hinter dem französischen Alpine F1 Team steckt, entmachtet Laurent Rossi. Der Franzose, der auch für das Formel-1-Projekt verantwortlich ist, wird mit sofortiger Wirkung als CEO abgesetzt. Das teilte der Renault-Konzern mit, zu dem Alpine gehört.
Die Entlassung kommt nicht gänzlich überraschend.
Rossi hatte Alpine F1 Team als „amateurhaft“ bezeichnet
Im Mai hatte Rossi das Formel-1-Team „amateurhaft“ genannt, das „wirklich schlechte“ Ergebnisse erziele. Schon damals vermuteten viele Insider, dass es bei Alpine zu Veränderungen in der Führungsetage kommen könnte.
Wie SPORT1 zudem Anfang Juli erfuhr, war Renault angeblich kurz davor, Alpine den Stecker zu ziehen, weil die Ausgaben für das Team nicht mehr im Kosten-Nutzen-Verhältnis gestanden hätten. Es war ein Grund dafür, dass sich die Verantwortlichen der Königsklasse einschalteten und Renault einen Aufsehen erregenden Deal mit Hollywood-Star Ryan Reynolds als neuen prominenten Werbeträger vermittelte.
Rossi war bei Alpine nicht unumstritten. Nachdem im vergangenen Jahr Formel-1-Legende Alain Prost als Berater des Teams seinen Hut nehmen musste, machte er sich in den Medien Luft. Er bezeichnete Rossi als jemanden, „der alleine im Scheinwerferlicht stehen will“ und legte nahe, dass ausbleibender Erfolg Rossi den Kopf kosten könnte.
Alpine: Rossi bleibt im Unternehmen
Rossi soll nun nach Konzernangaben bei Alpine bleiben, sich aber auf „Sonderprojekte im Zusammenhang mit der Transformation des Konzerns konzentrieren“.
Renault-Boss Luca de Meo bedankte sich für Rossis Einsatz. „Ich möchte Laurent für sein unermüdliches Engagement in den letzten zwei Jahren an der Spitze von Alpine danken. Laurent hat eine klare und ehrgeizige Strategie für die Marke festgelegt“, wird de Meo in einer Presseerklärung zitiert. Rossi habe Alpine „in die bestmögliche Position gebracht, um seine langfristigen Ziele zu erreichen. Alpine ist nun bereit, in eine neue Phase seiner Entwicklung einzutreten und eine Marke der Zukunft zu werden.“
Auch sein Nachfolger steht schon fest: Neuer CEO wird Philippe Krief, der zuvor bereits als Vice President of Engineering and Product Performance bei Alpine arbeitete. Zuvor war Krief auch schon bei Michelin, Fiat, Ferrari, Maserati und Alfa Romeo tätig.
Philippe Krief wird neuer Alpine-CEO
Über Krief sagt Renault-Boss de Meo: „Philippe vereint eine langjährige Branchenerfahrung, großes technisches Wissen mit den Führungsqualitäten, die für den Erfolg unseres Projekts entscheidend sind, einschließlich der Einführung der neuen Fahrzeuge der Marke ab dem nächsten Jahr. Ich vertraue voll und ganz darauf, dass Philippe und sein Team Alpine zu neuen Höhen führen werden.“
Alpine steht in WM-Teamwertung auf einem eher enttäuschenden sechsten Platz. Die beiden Fahrer des Teams, Esteban Ocon und Pierre Gasly, stehen auf Platz zehn und zwölf der Fahrerwertung. Im vergangenen Jahr musste Alpine den Abgang von Fernando Alonso hinnehmen, der zu Aston Martin wechselte.
Schon damals hatte die Alpine-Führung keine gute Figur abgegeben. Der designierte Nachfolger von Alonso, Oscar Piastri, konnte nicht im Team gehalten und musste ebenfalls abgegeben werden.