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Formel 1: "Er glaubte, seine Inkompetenz mit Arroganz ausgleichen zu können"

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Formel 1: "Er glaubte, seine Inkompetenz mit Arroganz ausgleichen zu können"

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„Unfähig!“ F1-Ikone rechnet ab

Der Alpine-Rennstall entlässt den Teamchef, Sportdirektor und Technikchef. Das Formel-1-Team, das zuletzt bereits den CEO geschasst hatte, steht vor einem Trümmerhaufen - ganz zur Trauer einer Teamlegende.
Pierre Gasly macht Urlaub mit Freundin Francisca Cerqueira Gomes auf Sardinien. Dabei genießt das Paar die Pause der Formel 1 und tauscht Zärtlichkeiten am Stand aus.
Der Alpine-Rennstall entlässt den Teamchef, Sportdirektor und Technikchef. Das Formel-1-Team, das zuletzt bereits den CEO geschasst hatte, steht vor einem Trümmerhaufen - ganz zur Trauer einer Teamlegende.

Er ist der mit Abstand erfolgreichste französische Fahrer der Formel-1-Geschichte - und schwer bedrückt über den aktuellen Zustand seines früheren Teams.

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Der viermalige Weltmeister Alain Prost, der einst bei Renault zum Spitzenfahrer aufgestiegen war, rechnet mit der entmachteten Führung des heutigen Alpine-Rennstalls ab und hofft, dass das große Personal-Beben ein „heilsamer Schock“ für das Team von Pierre Gasly und Esteban Ocon ist.

Prost - der Alpine früher beriet, Anfang 2022 aber im Unfrieden schied - lässt vor allem an dem degradierten CEO Laurent Rossi, mit dem er schon früher im Clinch lag, kein gutes Haar.

Alain Prost über den Zustand von Alpine „traurig und betrübt“

„Unter seinem ursprünglichen Namen, Renault, hat es mir das Team ermöglicht, Rennen zu fahren und zum ersten Mal um eine WM-Krone zu kämpfen“, erinnert sich der legendäre Rivale von Ayrton Senna an seine Anfänge in den frühen Achtzigern: „Ich liebe dieses Team und es heute in diesem Zustand zu sehen, macht mich traurig und betrübt mich.“ (Ayrton Senna vs. Alain Prost: Vor Sennas Tod wurden die Erzrivalen noch Freunde)

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Alpine ist aktuell Sechster der Konstrukteurs-WM und in großer Unruhe: Der von Prost immer wieder kritisierte Rossi verlor kürzlich seinen Führungsposten, zu Beginn des Rennwochenendes in Spa ging das Köpferollen weiter: Teamchef Otmar Szafnauer und Sportdirektor Alan Permane müssen gehen, zudem wechselt Technikchef Pat Fry zu Williams.

Ursprünglich hatte Alpine dem in Rumänien geborenen Szafnauer - früher Chef von Sebastian Vettel bei Aston Martin - einen 100-Rennen-Plan zugestanden, um Siege zu feiern. Nach nur 33 Rennen mit lediglich einem Podestplatz sowie 15 Ausfällen war die Geduld aber doch schon früh am Ende. Bruno Famin agiert fortan als Interimschef.

Prost vermisst starke Persönlichkeit im Management

Aus Sicht von Prost hat der Misserfolg viel mit Schwächen des Führungsteams zu tun. Während sonst viele Voraussetzungen stimmen würden, würden im Management die starken Persönlichkeiten fehlen.

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„Das Team hat Besseres verdient und besitzt alle Voraussetzungen, um dies zu erreichen“, schreibt der 68 Jahre alte Prost: „Wenn man sich die großen Erfolge der letzten dreißig Jahre ansieht, findet man eine einfache Struktur, losgelöst von einem industriellen Organigramm, aufgebaut um drei oder vier starke Persönlichkeiten, gepaart mit einem Champion-Fahrer.“

Beispiele, die Prost nennt: Ferrari mit Jean Todt, Mercedes unter Toto Wolff oder Christian Horner, der Red Bull führt. Sie alle hätten bzw. haben für ihre Star-Fahrer Michael Schumacher, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel / Max Verstappen Verantwortung übernommen und seien in enger Vertrautheit Bindeglieder zwischen Führungsebene und Fahrerlager gewesen: „Und in allen drei Fällen gab es einen starken und vollständig in die Formel 1 eingebundenen Präsidenten, der die eingeleiteten Maßnahmen unterstützte: Luca di Montezemolo, Dieter Zetsche und Dietrich Mateschitz.“

Laurent Rossi erntet heftige Kritik

Den nun degradierten Rossi sieht Prost nicht in dieser Reihe, im Gegenteil. Er sei eine „unfähige Führungskraft, die glaubt, ihre Inkompetenz durch Arroganz und fehlende Menschlichkeit gegenüber ihren Angestellten ausgleichen zu können“.

Rossi habe gedacht, „er habe von Anfang an alles verstanden, obwohl er sich völlig verrannt hatte“, konstatiert Prost. Er habe „in den Korridoren der Zentrale in Boulogne-Billancourt oft gehört, dass die Formel 1 ein einfacher Sport sei, der von etablierten Männern von zu Hause aus geleitet werden könne“.

Die Legende Prost hofft nun, „dass die am Freitag getroffene Entscheidung, Köpfe auszutauschen, ein heilsamer Elektroschock für den Rennstall sein wird“.