Weltmeister Max Verstappen hat Red Bull den 100. Sieg in der Formel 1 beschert!
Verstappen-Gala trotz Schrecksekunde
Der Niederländer feierte beim Großen Preis von Kanada einen souveränen Start-Ziel-Sieg und baute seinen Vorsprung in der WM-Wertung damit weiter aus. Verstappen liegt nun bereits 69 Punkte vor Teamkollege Sergio Pérez.
Red Bull verbuchte den 100. Sieg seit Sebastian Vettel 2009 den ersten einfuhr. Eine Marke, die bisher lediglich Ferrari, McLaren, Mercedes und Williams geknackt haben.
„Das war nicht schlecht“, funkte Verstappen im Scherz an seine Box. Im Zielraum sagte er: „Es war kalt heute, wir haben die Reifen nicht direkt ins richtige Fenster bekommen.“
Zudem gab es gleich zwei Schrecksekunden für ihn. „Ich denke, ich habe einen Vogel getroffen“, meldete Verstappen am Funk nach einer ungewollten Begegnung mit der Tierwelt in Montreal.
Und kurz vor Rennende funkte der 25-Jährige nach einem Ausrutscher, dass er fast in der Wand gelandet wäre - und lachte.
Verstappen zieht mit F1-Legende Senna gleich
Das Powerhouse Red Bull mit „Alien“ Verstappen - wie ihn die italienische Zeitung La Repubblica vergangenes Jahr bezeichnete - fährt in der Formel 1 weiterhin auf seinem ganz eigenen Planeten.
Für Verstappen war es der 41. Sieg seiner Karriere, damit zog er mit dem legendären Ayrton Senna gleich.
Hinter Verstappen sicherte sich Fernando Alonso im Aston Martin den zweiten Platz vor Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Die beiden F1-Ikonen leisteten sich das gesamte Rennen über ein packendes Duell.
Nachdem Hamilton zunächst den Start gewann, konterte Alonso gegen Rennmitte mit einem starken Manöver. Kurz vor Rennende erhöhte der Brite noch einmal den Druck, doch Alonso wehrte sich erfolgreich.
Hamilton zeigte sich dennoch zufrieden: „Stück für Stück kommen wir weiter nach vorne. Es ist eine riesige Ehre, mit zwei weiteren Weltmeistern hier zu stehen. Max ist immer noch ein wenig weg, aber unsere Pace geht in die richtige Richtung.“
Formel 1 in Montreal: Ferrari betreibt Schadensbegrenzung
Die folgenden Plätze belegten die Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und Carlos Sainz, die damit zumindest Schadensbegrenzung nach einem enttäuschenden Qualifying betreiben konnten.
Dass die Stimmung bei den Roten dennoch alles andere als gut ist, verdeutlichte die ungewöhnlich scharfe Kritik von Leclerc nach dem missratenen Qualifying.
Er habe immer Lösungen im Kopf, versicherte der Monegasse bei Sky: „Aber das Team hat heute das Gegenteil davon gemacht. Es gibt so viele falsche Entscheidungen.“
Hinter den Ferrari folgte mit Pérez der zweite Red-Bull-Pilot, für den der Weltmeistertitel in dieser Saison damit aber endgültig vom Tisch sein dürfte.
Hülkenberg im Pech - Russell leistet sich Patzer
Pech hatte Nico Hülkenberg, der eine Runde vor einer Safety-Car-Phase in die Box gekommen war und somit deutlich mehr Zeit als all die Piloten verlor, die er zuvor noch erfolgreich aufgehalten hatte. Der Haas-Pilot wurde so bis auf Platz 15 durchgereicht, den er auch am Rennende belegte.
Hülkenberg hatte im Qualifying sensationell den zweiten Platz erobert, kassierte wegen eines Flaggen-Vergehens danach aber eine Startplatzstrafe und ging so von Rang fünf ins Rennen.
Ein noch besseres Ergebnis für Mercedes verhinderte derweil der Abflug von George Russell, der früh etwas zu heftig in die Kurve flog und bei einer Begegnung mit der Streckenbegrenzung unter anderem das rechte Hinterrad seines Mercedes zerfetzte.
Das Safety Car, erstmals eingesetzt vor 50 Jahren in Kanada, kam raus. Russell stand lange an der Box, fuhr dann aber wieder raus. „Das Auto“, stellte er fest, „ist ein bisschen krumm.“ In der 56. Runde stieg er endgültig aus.
Wochenende in Montreal verläuft ein wenig chaotisch
Das Wochenende in Montreal verlief chaotisch, das Wetter und ein Stromausfall am Freitag verlangten Teams und Fahrern Geduld und Durchhaltevermögen ab.
Das erste Training wurde nach 4:18 Minuten abgebrochen und nicht fortgesetzt, weil rund um die Strecke etliche Überwachungskameras ausgefallen waren.
Das dritte Training und das Qualifying am Samstag fanden im strömenden Regen statt.
---
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)