Regenchaos, Reifenpoker und eine wilde Rutschpartie in den Straßen von Monaco - doch auch all das konnte Max Verstappen Großen Preis von Monaco nicht stoppen.
Sensationspodest bei Verstappen-Gala
Der Weltmeister fuhr im Fürstentum einen souveränen Start-Ziel-Sieg ein, während der Rest sich um die Positionen dahinter stritt. Dabei sollte die Strecke seinem Red Bull eigentlich gar nicht liegen, und starker Regen in der zweiten Rennhälfte sorgte für großes Durcheinander.
Platz zwei eroberte dabei Fernando Alonso, obwohl ihm bei einem Stopp zunächst die falschen Reifen aufgezogen worden waren, weshalb der Aston-Martin-Pilot kurz darauf erneut in die Boxengasse abbiegen musste.
Den letzten Podestplatz holte sich überraschend Esteban Ocon im Alpine, der seinen dritten Startplatz gegen alle Angriffe erfolgreich verteidigen konnte. Damit holte der Franzose auf einen Schlag mehr Punkte als Alpine in der gesamten bisherigen Saison eingesammelt hatte.
Verstappen: „Habe ein paar Mal die Wand touchiert“
„Es war ziemlich schwierig. Wir wussten, dass der Regen kommen würde und wollten möglichst lange draußen bleiben“, sagte Verstappen: „Mit dem Regen wurde es rutschig, ich musste aufpassen, habe ein paar Mal die Wand touchiert.“
Doch auch am Limit zeigte er wieder einmal seine Extraklasse - und hat mit 39 Siegen für Red Bull nun auch Sebastian Vettel überflügelt, der von 2010 bis 2013 vier WM-Titel für das Team errang.
„Max ist super gefahren und konnte den ersten Stint lange durchhalten. Wir hatten unter dem Strich keine Chance“, gratulierte Alonso fair. Der Spanier glaubt wie sein Teamchef Mike Krack auch nicht, dass es ohne den überflüssigen Stopp groß anders gelaufen wäre.
Einen bitteren Rückschlag im WM-Kampf musste Verstappens Teamkollege Sergio Pérez hinnehmen.
Der Mexikaner leistete sich wie auch im Qualifying einen unnötigen Patzer durch eine Kollision und verpasste am Ende die Punkteränge deutlich. Pérez hat nun bereits 39 Zähler Rückstand auf seinen Teamkollegen in der WM.
Hamilton verpasst Podest knapp - Red-Bull-Pilot Pérez patzt
Hinter den besten drei sicherten Lewis Hamilton und George Russell für Mercedes die Plätze vier und fünf - ein ordentliches Ergebnis, gerade im Vergleich zu Ferrari: Charles Leclerc und Carlos Sainz kamen bloß auf den Rängen sechs und acht ins Ziel.
Der siebenmalige Weltmeister Hamilton durfte sich zudem auch noch über den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde freuen.
Für das Haas-Team lief dagegen wenig zusammen. Nach dem verkorksten Qualifying schrieb das Team auch im Rennen wenig positive Schlagzeilen.
Kevin Magnussen krachte mit Trockenreifen bei nassen Bedingungen in die Mauer, konnte nach einem Stopp aber weiterfahren. Nico Hülkenberg kassierte gleich zwei Zeitstrafen und landete auf Rang 17. Punkte waren aber sowieso nie in Reichweite.
Neymar, Alaba und Sharapova bei F1-Rennen vor Ort
Der angesagte Regen ließ lange auf sich warten, kam am Ende aber doch noch, und er prägte ein Rennen, das zuvor ein großer Langweiler war.
Noch am Morgen war es sonnig über Monaco, wie schon an den vorherigen Tagen. Pünktlich zum Rennstart ließen sich dann die ersten Wolken über dem Fürstentum blicken.
Minuten vor Rennbeginn standen die prominenten Menschen auf der Start-Gerade aber noch in der Sonne, Neymar neben Kylie Minogue, neben David Alaba und Maria Sharapovaa.
Natürlich drängelten sich VIPs im Grid, in dieser Hinsicht liefert Monaco stets. Und die Qualifikation am Samstag, mit ständigen Führungswechseln und mehreren Pole-Kandidaten, war die spannendste der bisherigen Saison gewesen.
Formel 1 in Monaco: Rennen zunächst eintönig
Das Problem auf dem Straßenkurs ist seit jeher allerdings der Rennsonntag, und so entwickelte sich dann auch die erste Rennhälfte.
An der Spitze änderte sich gar nichts, Verstappen verteidigte seine Pole-Position souverän, Alonso blieb dahinter, und überhaupt gab es bis Rang 13 erstmal keine Verschiebungen - dahinter sorgte Hülkenberg für ein bisschen Aufregung.
Der Deutsche schoss von Rang 18 um vier Plätze nach vorn, kollidierte dabei aber mit Williams-Pilot Logan Sargeant.
Sein Frontflügel nahm Schaden, Hülkenberg musste einen langen Stopp einlegen und wurde wenig später noch mit einer 5-Sekunden-Strafe belegt. Die büßte er nicht korrekt ab, daher kamen später noch einmal zehn Sekunden dazu.
Verstappen setzt sich schnell von Alonso ab
Vorne setzte sich Verstappen von Alonso ab, hatte aber die weicheren Reifen aufgezogen. Er würde also früher an die Box kommen müssen, das barg eine gewisse Spannung - genau wie der Blick in Richtung Himmel.
Dunkle Wolken hingen in Sichtweite über der Küste, die Teams teilten ihren Fahrern immer wieder mit, dass es im Rennverlauf noch Regen geben könne. Wann genau, da waren sie sich nicht einig.
Bis zur Rennhalbzeit blieb es trocken, dann allerdings ging alles ganz schnell. Nach 50 der 78 Runden wurden die ersten Tropfen gemeldet, wenige Umläufe später war die Strecke nass, es prasselte zeitweise geradezu.
In dieser Phase konnte das Rennen gewonnen oder verloren werden - und Aston Martin verlor zumindest die Chance auf den Sieg: Alonso bekam neue Slicks, während einige Konkurrenten auf dem Kurs bereits hilflos herumrutschten.
Diesen Fehler korrigierte die Box schon eine Runde später, der Spanier bekam wie die anderen Piloten Intermediates - Verstappen war nun aber endgültig auf und davon.