Nach Startplatz zehn beim Saisonauftakt in Bahrain schnuppert Nico Hülkenberg auch im Qualifying von Saudi-Arabien wieder an den Top Ten.
Hülkenberg-Durchbruch dank Ferrari?
Auf Platz elf schied der Haas-Pilot zwar im zweiten Abschnitt aus, doch er profitiert von Charles Leclercs Antriebs-Strafe und rückt im Grid vor auf Rang zehn. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Dabei wäre fast noch mehr drin gewesen. Um vier Hundertstelsekunden scheitert der Emmericher an Pierre Gasly (Alpine). Trotzdem stark: Er hatte fast zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf Teamkollege Kevin Magnussen. „Fürs gleiche Geld wäre ich gerne noch weitergefahren“, lacht er bei Sky UK und gibt die Losung für Sonntag aus: „Punkte sind das Ziel.“
Die Stimmung stimmt wieder bei Haas. Sogar Teamchef Günther Steiner beweist, dass er anders als bei Mick Schumacher auch loben kann: „Unsere Techniker sind begeistert vom profunden Wissen von Nico über einen Rennwagen. Da kommen sehr reichhaltige Aussagen.“
Hülkenberg auch dank Ferrari so stark
Kurios: Dank seines neuen Teams kann Hülkenberg seine Fähigkeiten endlich auch bei Ferrari in Maranello unter Beweis stellen. Bereits 2013 stand er kurz davor, einen Vertrag mit der Scuderia zu unterschreiben, zog dann aber im Cockpit-Duell gegen Kimi Räikkönen den Kürzeren. Jetzt testet er mit Haas im Simulator der Italiener. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Hintergrund: Das US-Team konstruiert in Maranello seine Autos und bekommt von Ferrari alle Teile, die man laut Regelwerk einkaufen darf. Deshalb stellen die Italiener Haas auch ihren Supercomputer zur Verfügung.
Hülkenberg: „Ich hatte so die Möglichkeit, meine Erfahrungen von Bahrain zu vertiefen und mich gründlich auf das Rennwochenende von Saudi-Arabien vorzubereiten. Ein ganzer Tag im Sim gibt dir die Chance, sehr viele verschiedene Dinge auszuprobieren.“
Dazu gehörte auch der Start, der ihm in Bahrain noch nicht glückte. Erst kam der Deutsche nicht richtig in die Gänge, dann fuhr er sich den Frontflügel an einem Alpine kaputt. Auch deshalb war mehr als Platz 15 am Ende nicht drin. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Dank des Simulators peilt er in Jeddah am Sonntag die ersten Zehn an. „Ich werde ihn jetzt alle paar Wochen nutzen, und bin froh darüber“, erklärt Hülkenberg. „Du bekommst so einfach ein vollständigeres Bild des Rennwagens. Bei diesen Autos geht es darum, sie ins bestmögliche Arbeitsfenster zu bringen. In Bahrain hatten wir den Vorteil, dass wir vor dem Rennwochenende drei Tage lang Tests auf der gleichen Strecke hatten. Das ist in Saudi-Arabien anders, wo du nur drei Stunden freies Training hast, bevor es in die Qualifikation geht. Also ist es doppelt wertvoll, im Simulator zu üben.“
Steiner schwärmt über Hülkenberg
Bei dieser Einstellung gerät sogar Günther Steiner ins Schwärmen: „Nico war seit 2019 nicht mehr Stammfahrer, da spürst du deutlich seinen Willen, so viel zusätzliches Wissen wie möglich in sich aufzusaugen. Ich sehe es gerne, wenn ein Fahrer solchen Eifer zeigt.“ (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Mehr Lob gibt‘s vom Südtiroler dann aber auch nicht. „Sonst fordert Nico noch mehr Gehalt“, winkt Steiner ab. Dabei hat Hülkenberg doch schon gesagt, dass er auch ohne Gehaltserhöhung Überstunden leisten würde.