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So verheerend ist die Mercedes-Lage
Mercedes-Teamchef Toto Wolff versuchte nach dem Formel-1-Saisonauftakt in Bahrain bei Sky gar nicht erst, gute Laune zum bösen Spiel zu machen. Ein fünfter Platz für Lewis Hamilton und Rang sieben für George Russell sind einfach zu wenig für die Ansprüche des Teams.
Zumal Mercedes gleich mehrere Probleme beheben muss, wie Wolff erklärt: „Es fehlt an Pace, es fehlt an Downforce - und dann geht natürlich gar nichts, weil dann fährst du dir auch den Reifen kaputt. In Summe ist relativ viel zu reparieren.“
Und das Schlimmste: Die „Schwarzpfeile“ sind nicht einmal das zweitbeste Team. „Wenn man die Rangordnung sieht, ist Red Bull auf einem anderen Planeten unterwegs. Auch Aston Martin ist unglaublich stark, das zweitschnellste Auto auf der Bahn, wenn der Alonso freie Fahrt hat. Bei uns: Seuche“, sagte Wolff.
Formel 1 in Bahrain: Mercedes gibt Konzept auf
Die Dominanz von Red Bull ist sicher nicht minder beängstigend. Hätte Sieger Max Verstappen wirklich ernst gemacht, wäre Hamiltons Rückstand sicher über eine Minute angewachsen, so waren es „nur“ 50 Sekunden.
Für Wolff steht fest, dass das Team jetzt „alles versuchen muss, das Auto auf den Kopf stellen, gnadenlos analysieren und dann einen Schritt nach dem anderen machen. Hoffentlich sind es große Schritte.“
Bereits nach dem Qualifying hatte der Österreicher angekündigt, dass man das aktuelle Konzept des W14 aufgebe und zu radikalen Maßnahmen bereit sei, denn er „glaube nicht, dass dieses Paket auf Dauer konkurrenzfähig sein wird“.
Das Rennen war für ihn nun die Bestätigung „und vielleicht auch wichtig, um diesen dramatischen Wake-up-Call zu haben“. Neue Seitenkästen sind bereits angekündigt, doch dies kann lediglich ein Zwischenschritt sein.
Red Bull: Darum ist ein Mercedes-Umbau so heikel
Wie lange es bis zu einem „neuen“ Mercedes dauern wird, ist unklar. Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko wies auf diese Frage erst einmal spitzbübisch auf Folgendes hin: „Wir haben gedacht, dass sie schon hier mit einem Auto kommen, das wettbewerbsfähig sein wird.“
Doch dem ist augenscheinlich nicht der Fall. Marko vermutet, dass bei Red Bull so eine große Änderung „drei, vier Rennen dauern“ würde. Doch es gebe ein Problem: „Wir haben einen Cost-Cap. Was immer man jetzt versucht oder neugestaltet, geht im Budget für andere Sachen verloren.“
Mercedes wird trotzdem nichts unversucht lassen - doch bis man wieder um Siege kämpfen kann, wird es wohl wie im Vorjahr lange dauern.