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Formel 1: Das rät Hülkenberg Schumacher nun

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Formel 1: Das rät Hülkenberg Schumacher nun

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Das rät Hülkenberg Schumacher nun

Im SPORT1-Interview spricht Nico Hülkenberg über die Saisonziele von Haas sowie den früheren Eklat mit dem heutigen Teamkollegen Magnussen. Der deutsche F1-Pilot hat einen Rat an Mick Schumacher.
Mächtig Bewegung in der Formel 1 aus deutscher Sicht. Sebastian Vettel beendet seiner Karriere, Nico Hülkenberg übernimmt für Mick Schumacher.
Im SPORT1-Interview spricht Nico Hülkenberg über die Saisonziele von Haas sowie den früheren Eklat mit dem heutigen Teamkollegen Magnussen. Der deutsche F1-Pilot hat einen Rat an Mick Schumacher.

Der Asphalt glüht in der Formel 1 endlich wieder!

An diesem Wochenende ist die neue Saison der höchsten Motorsport-Klasse in Bahrain gestartet. Vor dem ersten F1-Rennen am Sonntag (ab 16 Uhr im LIVETICKER) auf dem Bahrain International Circuit stand Rückkehrer Nico Hülkenberg SPORT1 Rede und Antwort.

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Im exklusivem Interview erklärt der einzige deutsche Formel-1-Pilot der Saison 2023, warum „The Hulk“ sich nicht zum alten Eisen in der Formel 1 zählt, und spricht über die Saisonziele von Haas sowie den früheren Eklat mit seinem heutigen Teamkollege Kevin Magnussen.

Zudem hat Hülkenberg einen Rat an Ex-Haas-Pilot Mick Schumacher, dessen Cockpit er übernommen hat.

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SPORT1: Herr Hülkenberg, wie haben Sie sich in Ihrem neuen Team bei Haas eingelebt?

Nico Hülkenberg: Sehr gut. Ich wurde warm empfangen. Ich habe mich gut mit dem Team vertraut gemacht, habe auch schon ein gutes Gefühl für das Auto bekommen. Es reagiert, wie ich will. Das ist alles positiv.

SPORT1: Fühlen Sie sich als Rückkehrer eher als Rookie oder als erfahrener Eroberer, der nur mal kurz die Pause-Taste gedrückt hat?

Hülkenberg: Ich bin kein Rookie. Um auf hundert Prozent zu kommen, brauche ich noch zwei oder drei Rennen. Aber ich brauche keine Schutzhandschuhe. Es geht jetzt los und die Messer sind gewetzt. Ich bin bereit.

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Nach Zoff: Hülkenberg mit Magnussen in einem Team

SPORT1: Ihr neuer Teamchef von Haas, Günther Steiner, ist deshalb ein Star der Netflix-Doku, weil er unverblümt die Wahrheit sagt und keine Angst hat, auch mal anzuecken. Das müsste Ihnen doch liegen …

Hülkenberg: Ja. Wir reden beide Klartext, kommen gleich auf den Punkt. Das ist viel wert. Wobei: Wir haben noch kein Wochenende unter Rennstress gemeinsam verbracht. Was dazu positiv ist: Er ist der erste Teamchef, mit dem ich mich in meiner Muttersprache unterhalten kann. Nicht, dass das extrem wichtig ist, aber es ist sehr nett, mit jemandem Deutsch reden zu können. Es ist auf jeden Fall kein Nachteil.

SPORT1: Ihr neuer Teamkollege Kevin Magnussen gilt als ähnlicher Typ wie Sie. Er ist direkt, hat eine Wikinger-Mentalität, ist mehr Asphalt-Cowboy denn weichgespülter PR-Pilot. Vor ein paar Jahren gerieten Sie mal bei einer PK aneinander. „Lutsch meine Eier“, hat Ihnen Magnussen vor laufender Kamera ins Gesicht gesagt. Ist das noch ein Thema?

Hülkenberg: Wir lachen darüber, verstehen uns sehr gut bisher und wollen gemeinsam mit Haas Erfolg haben. Es gibt null Spannungen. Wir haben in Bahrain vor einem Jahr das Eis gebrochen. Ich bin damals für Seb eingesprungen und als es am Sonntagmorgen dann das übliche Fahrerfoto zum Auftakt gab, standen wir zufälligerweise direkt hintereinander. Da dachte ich mir: Es ist an der Zeit, das Eis zu brechen. Ich habe ihm lächelnd die Hand gereicht und ihm einfach seine Worte von damals ins Gesicht gesagt.

SPORT1: Sie haben eine Menge gemein: Beide waren Sie weg aus der Formel 1. Beide sind sie Väter von jungen Töchtern. Beide fuhren Sie in Brasilien eine Sensations-Pole unter schwierigen Bedingungen im Regen heraus. Sie 2010 in Sao Paulo mit Williams, Magnussen 2022 mit Haas. Verbindet so was nochmal besonders?

Hülkenberg: Klar tauscht man sich über gemeinsame Erfahrungen aus. Das mit der Pole hatte ich noch gar nicht so auf dem Schirm. Aber sicherlich ein weiteres Thema, über das wir uns unterhalten können.

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Hülkenberg erklärt Saisonziele und Chancen von Haas

SPORT1: Denken Sie noch an Ihre Pole Position? Es war zumindest eine extreme Duftmarke.

Hülkenberg: Manche Fans sprechen mich noch drauf an, das ist schön. Aber für mich ist es nicht mehr relevant, weil nur die Gegenwart zählt.

SPORT1: Wo sehen Sie sich und Ihr Team nach den ersten Testfahrten?

Hülkenberg: Das Mittelfeld ist sehr eng beieinander. Ich rede da von fünf Teams. Wir, Williams, McLaren, Alpha Tauri und Sauber. Das sind zehn Autos. Da wird auch die Tagesform entscheidend sein. Sie kann den Unterschied machen, ob man im Qualifying ins zweite Segment kommt oder sogar in die Punkte fährt. Dazu kommt, dass Bahrain eine sehr reifenfressende Strecke ist, die man kaum mit einer anderen vergleichen kann. Schon beim zweiten Saisonrennen in Saudi-Arabien kann das Ranking ein völlig anderes sein. Und: Das Qualifying ist nicht mehr so entscheidend. Durch die neuen Regeln ist Überholen einfacher geworden. Der Renn-Speed wird wichtig sein, auch wie man die Reifen so schnell wie möglich und so lange wie möglich auf Betriebstemperatur bringt und hält.

SPORT1: Alter ist relativ. Für manche sind Sie mit 35 ein alter Sack, für andere – besonders im Vergleich mit Fernando Alonso, der mit 41 Jahren noch Superleistungen bringt – ein Jungspund. Wo ordnen Sie sich selbst ein? (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Hülkenberg: Alonso war ein Superfahrer und ist es immer noch. Beim Alter spricht man ja eher von Reflexen, die schlechter werden. Ich fühle mich nicht eingerostet. Zudem ist bei den heutigen Autos viel Erfahrung wertvoller als jugendliche Sturm-und-Drang-Phase. Bedeutet übertragen, ich bin besser als der Hülkenberg von 2010.

SPORT1: Denken Sie weit in die Zukunft? Immerhin steigt Audi 2026 in die Formel 1 ein. Deren Statthalter beim Partnerteam Sauber ist Andreas Seidl, mit dem Sie zusammen für Porsche die 24 Stunden von Le Mans gewonnen haben. Schielt man da ein wenig auch auf ein zukünftiges Engagement mit den vier Ringen, zumal die ja gerne einen deutschen Piloten haben würden?

Hülkenberg: Zunächst einmal: Ist natürlich cool, dass mit Audi ein weiterer richtig großer Hersteller in die Formel 1 kommt. Ich beschäftige mich aber nicht mit der fernen Zukunft. Ich denke an die Gegenwart und die heißt Haas. Mit Haas will ich Erfolg haben. Jeder Fahrer sollte das Ziel haben, das Team besser zu machen, für das er gerade fährt. Ich habe keinen großen Plan für die Zukunft. Wichtig ist, in der Gegenwart Leistung zu bringen und dann kann man weiter schauen.

Das rät Hülkenberg Ex-Haas-Pilot Mick Schumacher

SPORT1: Sie sind der einzige Deutsche in der Formel 1. Das letzte Mal war Michael Schumacher 1991 bis 1993 exklusiv für Schwarz-Rot-Gold in der Königsklasse unterwegs. Haben Sie schon was von dieser Besonderheit gemerkt?

Hülkenberg: Bisher nicht. Vielleicht kommt das ja noch. Aber am Ende des Tages ist es entscheidend, dass du besser bist als die anderen. Egal, aus welchem Land sie kommen. (NEWS: Haas mit emotionaler Botschaft)

SPORT1: Sie haben Mick Schumachers Cockpit übernommen, der jetzt keinen Stammplatz mehr hat. Machen Sie sich Gedanken darüber?

Hülkenberg: Nein, es ist wie es ist. Wenn ein Team einen Fahrer auswechseln will, macht es das. Wir alle fahren für uns selbst, da muss man sich drüber bewusst sein. Da ist kein Platz für Sentimentalitäten.

SPORT1: Was würden Sie ihm trotzdem raten?

Hülkenberg: Einfach sein Ding zu machen und weiterzukämpfen. Er hat jetzt bei Mercedes die Möglichkeit, einem der besten Teams und einem der besten Fahrer aller Zeiten über die Schulter zu schauen und zu lernen.

SPORT1: Hätte, hätte Fahrradkette. Welches Rennen würden Sie gerne noch einmal fahren und das Ergebnis ändern? Mir fällt da Hockenheim 2019 ein. Sie waren mit Renault auf Podiumskurs und dann spülte Sie Aquaplaning in die Mauer. Viele sind der Meinung, dieses Pech hätte Ihnen die Vertragsverlängerung bei Renault gekostet.

Hülkenberg: Es war so: Mit den Punkten, die ich in Hockenheim verloren habe, hätte sich mein Vertrag automatisch verlängert. Es gab aber auch noch ein Rennen 2016 in Monaco mit Force India, das anders hätte laufen können. Das Team gab mir gegenüber meinem damaligen Teamkollegen Sergio Pérez eine ungünstigere Strategie. Umgekehrt wäre ich aufs Podium gefahren, nicht er. Aber das ist alles abgehakt. Man muss immer nach vorne schauen.