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Formel 1: Gefährlicher Trend? Erster Star schlägt Alarm

Gefährlicher Trend? F1-Star warnt

In den vergangenen Jahren wurden die Formel-1-Wagen, auch aus Sicherheitsgründen, immer schwerer. Mercedes-Pilot George Russell zeigt Gründe auf, warum dieser Trend auch riskant ist.
Bei der Gala 'Sportler des Jahres' äußert sich Sebastian Vettel zur Wahrnehmung der Formel 1 in Deutschland. Der ehemalige Weltmeister fordert einen Wandel.
In den vergangenen Jahren wurden die Formel-1-Wagen, auch aus Sicherheitsgründen, immer schwerer. Mercedes-Pilot George Russell zeigt Gründe auf, warum dieser Trend auch riskant ist.

Sind das noch Rennautos?

Fast 900 Kilogramm wiegt ein Formel-1-Bolide beim Start eines Grand Prix (mit Sprit). Vorbei die Zeiten, in denen kleine und leichte Rennwagen für die Piloten Fahrspaß pur bedeuteten. Die komplizierte Hybridtechnik macht die Autos mittlerweile so schwer wie einen Kleinwagen.

Deshalb schlägt jetzt der erste Fahrer Alarm. Für Mercedes-Star George Russell ist das Gewicht der Formel-1-Fahrzeuge „außergewöhnlich [hoch]“ und die Fahrbarkeit „nicht so toll“.

Logisch, denn der Ground-Effect der neuen Rennwagen wirkt nur in schnellen Kurven. Bei geringerer Geschwindigkeit neigen die Boliden dagegen brutal zum Untersteuern. Das mag kaum ein Rennfahrer. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Schwere Autos nicht unbedingt sicherer

Russell zielt mit seinen Aussagen aber vor allem auf den Sicherheitsaspekt ab. „Wir machen die Autos immer sicherer“, sagt er bei motorsport.com. „Aber: Wenn die Autos immer schwerer werden, dann ist es bei einem Unfall so, als würdest du mit einem Bus verunfallen, und nicht mehr wie mit einem Smart.“ Das Problem hat in dem Fall der Fahrer.

Russell erklärt: „Bei gleicher Geschwindigkeit hast du mit einem rund 800 Kilogramm schweren Auto einen heftigeren Einschlag als im Vergleich zu den 650 Kilogramm schweren Autos von vor 15 Jahren.“ Das wiederum konterkariert die Sicherheitsverbesserungen der Vergangenheit. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

„Wenn man die Autos immer noch schwerer und sicherer macht, dann kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem schwerer nicht bedeutet, dass es auch sicherer ist“, so der Brite weiter.

Immerhin: Die Verantwortlichen bei FIA und Formel 1 sollen das Thema auf dem Schirm haben. „Ich bin mir sicher, man analysiert, wie die richtige Balance aussehen kann“, sagt Russell.

Gewichtszunahme durch Reifen und Unterböden

Zu Beginn der Saison 2022 war das Leergewicht der Formel-1-Rennwagen (inkl. Fahrer) um 45 Kilo auf 798 kg erhöht worden. Schuld waren die neuen 18-Zoll-Reifen und verstärkte Unterböden. Doch auch die Hybridmotoren und der Cockpitschutz Halo hatten in den Vorjahren dazu beigetragen, dass die Autos immer mehr zulegten.

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So mussten Fahrer und Fahrzeug 1995 nur 595 Kilo Mindestgewicht auf die Waage bringen. Im Laufe der Jahre wurde diese Zahl immer weiter erhöht, zuletzt sorgte im Jahr 2014 der Wechsel auf die Turbo-Hybridmotoren für eine massive Steigerung des Gewichts.

Fest steht aber auch: Damit ist die Formel 1 immer noch leichter als andere Rennautos. Ein DTM-Auto wiegt beispielsweise über 1200 Kilogramm.

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