Nach einer Saison, die zwar die Vize-Weltmeisterschaften in Fahrer- und Konstrukteurswertung gebracht hat, aber auch von Pleiten, Pech und Pannen begleitet wurde, will Ferrari endlich wieder auf den Formel-1-Thron klettern. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Neuer Ferrari-Boss eine Schwächung?
Dafür holte die Scuderia Frédéric Vasseur. Der Teamchef von Alfa Romeo und CEO von Sauber Motorsport ersetzt zum Jahreswechsel offiziell Mattia Binotto. (ARTIKEL: Ferrari-Beben schürt brisantes Gerücht)
Eine Entscheidung, die Dr. Helmut Marko nicht nachvollziehen kann. „Ich verstehe den Wechsel nicht“, erklärte der Red-Bull-Boss im Gespräch mit Auto, Motor und Sport und brach eine Lanze für den scheidenden Italiener: „Ich schätze Binotto als exzellenten Techniker und Politiker ein.“
Der 53-Jährige, der aufgrund der zahlreichen Fehler in der vergangenen Saison zunehmend in die Kritik geraten war, war nach Ansicht des Red-Bull-Motorsportchefs von der Aufgabenstellung überfordert. Marko hätte eine einfache Lösung vorgeschlagen: „Es hätte gereicht, ihm einen Sportdirektor zur Seite zu stellen, der ihn an der Strecke und bei der Strategie unterstützt.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Marko: Vasseur als Schwächung für Ferrari
Marko geht mit seiner Kritik noch weiter: Mit dem Wechsel zu Vasseur würden sich die Probleme bei Ferrari nicht in Luft auflösen, da dieser noch anderweitig involviert ist. So ist er Aufsichtsratsvorsitzender in dem von ihm gegründeten Unternehmen Spark Racing Technology, welches Hybrid- und Elektroantriebe entwickelt. Unter anderem fabrizierte SRT zum Start der Formel E im Jahr 2014 für die Formula E Holdings 40 einsitzige Rennwagen.
Zwar bewertet Ralf Schumacher diesen Umstand bei SPORT1 als Vorteil für Vasseurs, denn „wirtschaftlich ist er nicht abhängig vom Ferrari-Job“.
Marko hingegen hat dazu eine andere Meinung. „Mit dem neuen Mann, der noch viele andere Jobs hat, sehe ich da eine Schwächung für Ferrari.“