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Formel 1, Sao Paulo: Die zwei Welten von Haas! Magnussen jubelt, Schumacher enttäuscht

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Formel 1, Sao Paulo: Die zwei Welten von Haas! Magnussen jubelt, Schumacher enttäuscht

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Ein Team, zwei Welten

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Beim Haas-Team herrscht nach der Quali von Sao Paulo eine Stimmung, die unterschiedlicher nicht sein kann.
Im AvD Motor & Sport Magazin spricht Formel1-Experte Christian Danner über Mick Schumachers Standing und seine Sichtweise auf zukünftige Entwicklungen.
Bianca Garloff
Bianca Garloff
Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Beim Haas-Team herrscht nach der Quali von Sao Paulo eine Stimmung, die unterschiedlicher nicht sein kann.

Es ist der Unterschied zwischen Sieg und Niederlage – und vielleicht auch zwischen einem Haas-Cockpit für 2023 und keinem Haas-Cockpit für 2023…

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Während Mick Schumacher (23) die Haas-Box bereits nach dem ersten Qualifying-Abschnitt beim Großen Preis von Sao Paulo mit gesenktem Kopf verlässt, zelebriert sein Teamkollege Kevin Magnussen (30) seine erste Pole-Position. Erst schielt der Däne unter seinem Helm, als könne er den sportlichen Wahnsinn des Qualifyings in Interlagos selbst kaum glauben. Dann klettert er auf seinen Haas und brüllt wie ein echter Wikinger.

Der Spagat des Haas-Teams wird am Samstag in der Startaufstellung zum Sprint in Brasilien besonders sichtbar. Denn dann steht Magnussen ganz vorne – und Schumacher ganz hinten. (Formel 1: Das Sprintrennen von Sao Paulo ab 20-30 Uhr im LIVETICKER)

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Erste Pole: Kein Team braucht länger als Haas

Zwei getrennte Welten beim Haas-Team, das im 143. Anlauf endlich die erste Pole holt – und dafür so lange gebraucht hat, wie keine andere Mannschaft, deren Auto je von ganz vorne losfuhr. Mehr noch: Seit 1975 (Shadow) gab es kein US-Team mehr, das den Platz an der Sonne einnahm.

Auch deshalb lässt sich Haas-Teamchef Günther Steiner auf dem Weg vom Kommandostand in die Garage feiern wie ein Rockstar. „Das ist der schönste Moment meiner Karriere“, sagt der Südtiroler, der auch schon Teamchef von Jaguar war und als Technikchef bei Red Bull arbeitete. „Das ist auch Gene (Haas, d. Red.) zu verdanken, der immer an uns geglaubt hat.“ (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Kurios: Die Pole-Position ist ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk für den Teambesitzer, der am Samstag 70 Jahre alt wird.

Nur Glück? Steiner widerspricht

Im verregneten Zeittraining von Brasilien hat Haas endlich das Glück des stets tüchtigen Underdogs. Steiner winkt ab: „Es war nicht nur Glück. Wir hatten die richtigen Reifen zum richtigen Zeitpunkt aufgezogen und Kevin hat geliefert. Das war eine perfekte Runde, als es zählte.“

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Und genau das könnte für Mick Schumacher zum Problem werden. Denn der Deutsche, der immer noch um einen neuen Kontrakt für die kommende Saison kämpft, liefert schon im ersten Qualifyingsegment nicht. (ARTIKEL: Schumacher gehen die Argumente aus)

„Ich musste in meiner Outlap ins Nasse fahren, um Esteban (Ocon; d. Red.) und Sebastian (Vettel; d. Red.) auf ihren schnellen Runden vorbeizulassen. Dadurch hatte ich zu wenig Reifentemperatur in der ersten Runde, die mir so nicht das Gefühl gegeben hat, um schneller zu fahren in der zweiten Runde“, hat er zwar eine nachvollziehbare und auch im TV-Bild sichtbare Erklärung parat. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Steiner und Glock kritisieren Schumacher

Doch Chefkritiker Steiner mahnt zurecht: „Mick muss versuchen, möglichst viel aus dieser Situation zu machen. Als er rausgefahren ist, war er vielleicht noch etwas zögerlich auf Trockenreifen. Nach dem, was wir gesehen haben, hätte man ihm sagen können, er kann schneller fahren.“

Auch Sky-Experte und Schumacher-Freund Timo Glock kritisiert: „Unter solchen Bedingungen muss man viel riskieren und vielleicht hat er das nicht genug getan.“ Und das ausgerechnet jetzt, wo der Countdown zur Vertragsverlängerung läuft.

Bleibt dem Sohn von Michael Schumacher nur, im Sprint am Samstag zu glänzen. „Das Auto fühlt sich gut an“, schaut er optimistisch nach vorn. Allein: Sein Teamkollege startet in einer anderen Welt. Während Schumi junior gegen Yuki Tsunoda und Co. fährt, kämpft der Däne mit Weltmeister Max Verstappen um die Führung.

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Den Respekt der Großen hat er sich längst erarbeitet. „Magnussen ist ein harter Kämpfer, der sich mit jedem anlegt“, warnt Red Bulls Chefberater Helmut Marko.

Für Mick Schumacher spricht: Er hat den Dänen in diesem Jahr im Rennen schon elfmal geschlagen. Am Samstag allerdings wird der Teamkollege wohl außer Reichweite bleiben. „Ich mache volle Attacke“, warnt Magnussen. Eine Ansage, an der sich auch Schumi junior orientieren muss, wenn er eine Zukunft in der Formel 1 haben will.

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