Jetzt also doch!
Ferrari-Boss wirft hin - folgt Legende?
Mattia Binotto, seit 28 Jahren in unterschiedlichen Funktionen für die Scuderia im Einsatz, wird am Ende des Jahres sein Amt als Ferrari-Teamchef niederlegen.
Das bestätigte Ferrari am Dienstagvormittag auf seiner Homepage. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Binotto: „Verlasse ein geeintes Team“
Binotto wird dort folgendermaßen zitiert: „Mit dem damit verbundenen Bedauern habe ich beschlossen, meine Zusammenarbeit mit Ferrari zu beenden. Ich verlasse ein Unternehmen, das ich liebe und dem ich seit 28 Jahren angehöre, mit der Gelassenheit, die sich aus der Überzeugung ergibt, dass ich alles getan habe, um die gesetzten Ziele zu erreichen.“
Weiter heißt es: „Ich verlasse ein geeintes und wachsendes Team. Ein starkes Team, das sicher bereit ist, die höchsten Ziele zu erreichen, und dem ich für die Zukunft alles Gute wünsche. Ich denke, es ist richtig, diesen Schritt zu diesem Zeitpunkt zu tun, so schwer mir diese Entscheidung auch gefallen ist.“
Ferrari-CEO Benedetto Vigna bedankte sich bei Binotto: „Ich möchte Mattia für seine vielen großartigen Beiträge in den 28 Jahren bei Ferrari danken und insbesondere dafür, dass er das Team im vergangenen Jahr wieder in eine wettbewerbsfähige Position geführt hat.“
Auch Ross Brawn als Nachfolger genannt
SPORT1 hatte bereits in der vergangenen Woche italienische Medienberichte bestätigen können, dass die Trennung beschlossene Sache ist.
Nach SPORT1-Informationen war sogar McLaren-Teamchef Andreas Seidl gefragt worden, ob er den Schleudersitz in Maranello übernehmen würde. Doch der Deutsche soll abgelehnt haben. Er will unbedingt McLaren zurück an die Spitze führen.
Die Scuderia Ferrari wird nun nach einem neuen Teamchef suchen, ein Nachfolger soll aber wohl erst im neuen Jahr präsentiert werden.
Als sein Nachfolger ist unter anderem Frederic Vasseur (Alfa Romeo) im Gespräch, durch die italienischen Zeitungen geisterte auch bereits der Name Ross Brawn. Dieser war unter anderem in der Ära Michael Schumacher Technischer Direktor in Maranello und hört als Sportchef der Formel 1 auf.
„Haben gesehen, dass es zu viele Fehler gibt“
Der Ferrari-Vorsitzende John Elkann hatte beim Heimrennen in Monza noch einmal den Druck erhöht und gefordert, dass das ganze Team besser werden müsse „einschließlich des Teamchefs“.
Elkann sagte weiter: „Wir haben gesehen, dass es noch immer zu viele Fehler gibt, was Zuverlässigkeit, Fahrer und Strategie angeht.“
Ferrari beendete die Saison als Zweiter der Konstrukteursweltmeisterschaft, Top-Pilot Charles Leclerc gewann drei Rennen und wurde Vizeweltmeister. Mit Red Bull und Max Verstappen konnte es die Scuderia aber nur im Frühjahr aufnehmen. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Ferrari wartet nun seit 2007 auf einen Fahrertitel. Die letzte Konstrukteurs-WM gewann man mit Teamchef Stefano Domenicali im Jahr 2008. Der Italiener trat 2014 zurück und hat als Lamborghini-Präsident und aktuell als Formel-1-Boss weiter Karriere gemacht.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)