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Dietrich Mateschitz ist tot: Warum die Erbfolge-Frage bei Red Bull verwickelt ist

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Dietrich Mateschitz ist tot: Warum die Erbfolge-Frage bei Red Bull verwickelt ist

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Mateschitz tot - Erb-Frage offen

Der Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz stirbt im Alter von 78 Jahren, sein Tod erschüttert vor allem auch die Formel 1. Sein junger Sohn soll nun eine tragende Rolle bekommen - aber es gibt Fragezeichen wegen der verstrickten Firmen-Konstruktion.
Dietrich Mateschitz war der Gründer von Red Bull
Dietrich Mateschitz war der Gründer von Red Bull
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Der Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz stirbt im Alter von 78 Jahren, sein Tod erschüttert vor allem auch die Formel 1. Sein junger Sohn soll nun eine tragende Rolle bekommen - aber es gibt Fragezeichen wegen der verstrickten Firmen-Konstruktion.

Das Imperium Red Bull hat seinen Macher verloren: Dietrich Mateschitz ist tot.

Der österreichische Milliardär - der in den vergangenen Jahren auch die Welt des Sports vielfältig und teils umstritten prägte - starb im Alter von 78 Jahren, wie das Unternehmen für Energy-Drinks am Samstagabend mitteilte.

Mateschitz war schwer erkrankt, was schon seit einiger Zeit ein offenes Geheimnis, aber aus Respekt vor Mateschitz‘ Privatsphäre nie bestätigt worden war. Die Geschäftsleitung des Unternehmens - das nun vor vielen offenen Fragen steht - informierte die Mitarbeiter in einer E-Mail über Mateschitz‘ Tod.

Dietrich Mateschitz‘ Tod überschattet Formel-1-Wochenende

Im Rahmen des Großen Preises der Formel 1 in den USA (ab 21 Uhr im LIVETICKER) bestätigte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko den Tod seines langjährigen Wegbegleiters, der in der Vergangenheit an Krebs erkrankt war.

„Wir wussten, dass er in einem schwierigen gesundheitlichen Zustand war“, sagte Marko bei Sky: „Nachdem es jetzt eingetreten ist, ist es trotzdem unfassbar, dass eine so große Persönlichkeit abtreten musste.“ Mateschitz sei „einmalig“ gewesen, „aber er war ein bescheidener Mensch“.

Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff fand in Austin emotionale Worte der Würdigung für seinen verstorbenen Landsmann, wofür er auch den ansonsten gerade eskalierenden Konflikt mit Mateschitz‘ Rennstall kurz ruhen ließ.

„Das stellt alles in den Schatten. Vor ein paar Stunden streiten wir noch über sportliche Themen und dann so eine Nachricht. Für mich ist er der beeindruckendste Unternehmer, den wir in Österreich je hatten - wenn nicht weltweit. Er hat eine Marke kreiert. Was er für den Sport gemacht und wieviel er dem Sport gegeben hat, hat es zuvor nicht gegeben. Wir denken an seine Familie und alle Freunde, das ist das Wichtigste“, sagte er bei Sky.

F1-Präsident findet emotionale Worte

Formel-1-Präsident Stefano Domenicali veröffentlichte kurz nach der Bestätigung des Todes von Mateschitz ein Statement in den sozialen Medien. Seine Gedanken seien bei der Familie und den Freunden des Red-Bull-Gründers, er werde ihn sehr vermissen. Die Verantwortlichen der Königsklasse attestierten ihm einen „unvergesslichen Beitrag“ und ein „bleibendes Vermächtnis“ in der Rennserie.

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Am Sonntag veröffentlichten auch RB Leipzig und der österreichische Schwesterklub Red Bull Salzburg Statements: Die Leipziger zeigten sich „erschüttert und traurig“ und bekundeten „große Dankbarkeit“ für „all das, was Dietrich Mateschitz uns als Club ermöglicht hat“. Mateschitz bleibe ein „inspirierendes Vorbild“.

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Seine Familie und engsten Freunde sollen um den schlimmen Zustand des Österreichers Bescheid gewusst haben. Der Red-Bull-Boss wollte allerdings nicht, dass die Öffentlichkeit davon erfährt.

Dietrich „Didi“ Mateschitz, geboren am 20. Mai 1944 in der steirischen Kleinstadt Sankt Marein im Mürztal, war in jüngeren Jahren Handelsvertreter für Jacobs-Kaffee und im Marketing der Zahnpastafirma Blendax. Indem er in den achtziger Jahren den zuvor schon in Asien beliebten Energy-Drink in der Heimat auf den Markt brachte, legte er den Grundstein für eine ertragreiche Unternehmer-Karriere: Er wurde zum mit Abstand reichsten Österreicher (geschätztes Vermögen, Stand 2021: 26,9 Mrd. US-Dollar).

Mateschitz machte sich nicht nur Freunde

Mateschitz hat mit seinem Getränkekonzern fast 30 Jahre lang alle erdenklichen Automobilsport-Serien von der Formel 1 über die Rallye-WM, NASCAR und DTM unterstützt.

Auch in die Vereine wie Red Bull Salzburg oder RB Leipzig steckte der 78-Jährige große Freude, zuletzt expandierte Red Bull auch im Wintersport mit Aushängeschildern wie Marcel Hirscher und Andreas Wellinger immer mehr. Im Jahr 2007 gründete er in Österreich zudem das Medienunternehmen Media House, das unter anderem auch hinter dem Sender Servus TV steckt. Obwohl Mateschitz an der Spitze des Red-Bull-Imperiums saß und dadurch in zahllosen Geschäftsfeldern aktiv war, hielt er sich mit öffentlichen Auftritten stark zurück.

Eine kontroverse Figur war er dennoch nicht nur wegen der nicht überall geschätzten Rolle seines Konzerns im Sport: Mateschitz wurde wiederholt vorgeworfen, Rechtspopulismus zu befördern - 2015 erntete er Kritik für umstrittene Äußerungen zur damaligen Flüchtlingskrise (“Hätten Grenzen schließen müssen“). Ein wiederkehrender Streitpunkt um Mateschitz‘ Lebenswerk waren auch mehrere Todesfälle von Extremsportlern, die von Red Bull gefördert worden waren.

Sohn Mark soll in seine Fußstapfen treten

Mateschitz hinterlässt seine 39 Jahre jüngere Lebensgefährtin Marion Feichtner und seinen jungen Sohn Mark - dem nun eine tragende Rolle im Imperium seines Vaters zugedacht ist.

Der 1993 geborene Spross soll in die Fußstapfen des Vaters treten, heißt es bei Red Bull. Auf das Erbe sei er in den vergangenen Jahren vorbereitet worden. Er entstammt aus Mateschitz‘ früherer Beziehung mit Anita Gerhardter, Chefin der wohltätigen, der Lähmungsforschung verschriebenen Stiftung „Wings for Life“, die ebenfalls von Mateschitz initiiert worden war. Mark Mateschitz, der bei seiner Mutter aufgewachsen ist, war dort zu Beginn des Jahres in den Vorstand aufgerückt, zudem bekleidet er einige andere Führungspositionen im Reich seines Vaters.

Wie genau die Nachfolgeregelung nach dem Tod von Dietrich Mateschitz aussieht, ist allerdings noch nicht klar: Bei Red Bull redet auch die Familie des 2012 verstorbenen thailändischen Unternehmers Chaleo Yoovidhya mit - dem einstige Geschäftspartner des österreichischen Patriarchen, auf dessen Getränke-Kreation Krating Daeng Red Bull basiert.

Die Red Bull GmbH gehört wegen dieser Konstellation nur zu 49 Prozent der Mateschitz-Familie, weitere 49 liegen in den Händen der Familie Yoovidhya, die entscheidenden 2 Prozent kontrolliert Yoovidhyas direkter Erbe Chalerm. Der 1950 geborene Sohn von Mateschitz‘ Ex-Businesspartner soll ebenfalls über 20 Milliarden Dollar schwer sein.

Über einen Machtkampf hinter den Kulissen wird seit Jahren spekuliert, wie sich das Unternehmen nun aufstellt und welche Folgen dies für das Sport-Imperiums haben könnte, muss sich zeigen.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)