Zwei Rennen noch fährt Fernando Alonso für Alpine. Danach trennen sich die Wege des zweimaligen Weltmeisters und seines Teams.
Alonso geht auf sein Team los
Der Abschied dürfte ohne viele Sentimentalitäten vonstattengehen. Dafür ist in den vergangenen Wochen und Monate zu viel passiert zwischen Pilot und Rennstall.
Alonso hatte Anfang August völlig überraschend seinen Wechsel zur kommenden Saison von Alpine zu Aston Martin bekanntgegeben. Was bei seinem Team alles andere als gut ankam. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Aber auch der Spanier ist von seinem Team nur noch genervt. Als er am Sonntag in Mexiko seinen Boliden einmal mehr vorzeitig wegen eines technischen Defekts abstellen musste, hielt er seinen Frust nicht mehr zurück.
„Ich habe 60 Punkte in diesem Jahr verloren. Wenn wir jetzt noch sechs addieren, dann sind wir bei 66″, ärgerte sich Alonso bei Sky und legte gegen seinen Rennstall nach: „Es ist erstaunlich, dass in jedem Rennen nur ein oder zwei Autos ausfallen - und immer ist es Auto 14″, kritisiert er. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
„Wir sind einfach unvorbereitet“, schimpfte er weiter. „Der Motor kann einfach keine Rennen beenden. Es kann kein Pech sein, wenn du sechs oder sieben Motoren wechseln musst und trotzdem keine Rennen beendest.“
Wäre Auto 14, Alonsos Bolide, in jedem Rennen in diesem Jahr ins Ziel gekommen, stünde der Spanier auf Platz sieben der Gesamtwertung. Damit wäre er hinter den Fahrern der drei Top-Teams „Best of the Rest“.
So aber steht er nur auf Rang neun bei den Fahrern mit 40 Punkten Rückstand auf den siebtplatzierten Lando Norris im McLaren. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Alonsos implizierten Vorwurf, man würde ihn gegenüber seinem Teamkollegen Esteban Ocon benachteiligen, was die Motoren angeht, wies Teamchef Otmar Szafnauer zurück.
„Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist nicht null. Es kann also passieren“, sagte er über die Häufigkeit von Alonsos Ausfällen. Zumal das Team eher auf Perfomance, denn auf Zuverlässigkeit setze. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Er betonte aber auch, dass die Mitarbeiter, die sich um die Motoren der beiden Piloten kümmern, durchgewechselt würden.
„Natürlich machen wir das nicht mit Absicht“, entschuldigte sich der 58-Jährige noch bei Alonso. Und dürfte dabei insgeheim auch das Ende der Zusammenarbeit mit dem Spanier herbeigesehnt haben.