Kam der kleine Bach, der über die Strecke von Suzuka floss, zum schlechtesten Zeitpunkt?
Ende im Schumacher-Poker naht!
Fest steht: In seiner momentanen Situation war es nicht optimal für Mick Schumacher, im ersten freien Training beim Großen Preis von Japan (das komplette Rennwochenende im SPORT1-Liveticker) seinen Haas zu zerstören. „Ich hatte eine Menge Aquaplaning“, begründete er seinen heftigen Unfall, bei dem er unverletzt blieb, aber das Chassis seines Autos irreparable Schäden nahm. (NEWS: Steiner reagiert auf Schumacher-Crash)
Mit dem Ergebnis, dass der Sohn der deutschen Rennfahrerikone Michael Schumacher am zweiten Training am Freitag nicht mehr teilnehmen konnte und so viel wertvolle Vorbereitungszeit für das Qualifying am Samstag und das Rennen am Sonntag verlor.
Doch dass der Aquaplaning-Crash ein Rückschritt für seine Vertragsverhandlungen für nächste Saison war, wird von den Schumacher-Insidern bezweifelt. Im Gegenteil. SPORT1 erfuhr: Eine Einigung mit Haas rückt in greifbare Nähe. Die letzten Vertragsdetails sollen beim nächsten Rennen in Austin finalisiert werden. Dort wird Teambesitzer Gene Haas wieder persönlich vor Ort sein. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Läuft alles nach Plan für Schumacher und Audi?
Geplant ist, dass die Vertragsverlängerung sogar schon beim Heimrennen in den USA verkündet werden kann. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
SPORT1 kennt die Eckdaten: Auf Wunsch von beiden Seiten soll Schumacher ein weiteres Jahr für das Haas-Team an den Start gehen.
Der angestrebte Einjahresvertrag spielt dabei besonders dem 23-Jährigen in die Karten. Denn bereits 2024 will ihn Audi in sein Formel-1-Projekt integrieren.
Grund: Es ist ein offenes Geheimnis im Fahrerlager, dass die Ingolstädter ab 2026 nicht nur offizieller Motorhersteller sein werden, sondern parallel zum Engagement als Antriebskonstrukteur mit eigenem Team antreten wollen. (NEWS: Offiziell! So läuft Audis F1-Einstieg)
Schumacher wohl Wunschfahrer für 2024
Die Übernahmeverhandlungen mit Sauber sollen so gut wie abgeschlossen sein, eine Bekanntgabe wird noch dieses Jahr erwartet. Das heißt: Ist der Deal offiziell, kann Audi schalten und walten. Dazu gehört auch, schon früh den Wunschfahrer zu platzieren, mit dem man langfristig den Erfolg plant.
2023 wäre das allerdings noch nicht möglich. Die Verträge der aktuellen Stammfahrer Valtteri Bottas (Finnland) und Zhou Guanyu (China) müssen und wollen respektiert werden.
Das zukünftige Audi-Team wäre auch Schumachers einzige Alternative, falls der Haas-Deal auf der Zielgeraden doch noch scheitert. Dann könnte Schumacher 2023 als Ersatzfahrer bei Sauber sein Comeback für 2024 vorbereiten. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Umdenken bei Haas-Boss Günther Steiner
Das aber wird kaum passieren. Denn selbst Schumacher-Chefkritiker Günther Steiner denkt jetzt an eine Weiterverpflichtung seines „Sorgenkindes“. Der Haas-Teamchef aus Südtirol, der immer wieder Zweifel an den besonderen Fähigkeiten seines deutschen Piloten geäußert hatte, gibt sich jetzt eher einsichtig.
„Wenn man jemanden haben kann, mit dem man schon zwei Jahre zusammengearbeitet hat, ist das immer besser, als jemanden Neues zu holen. Man braucht dann keine Eingewöhnungszeit“, ließ er sich zuletzt entlocken. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Diesen Spruch postete Micks Onkel Ralf Schumacher dann vielsagend auf seinem Instagram-Kanal. Der ehemalige Formel-1-Sieger und heutige Sky-Experte ergänzt bei SPORT1: „Eine weitere Zusammenarbeit ist für beide Seiten das Vernünftigste. Deshalb bin ich mir sicher, dass es auch passieren wird.“