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Formel-1-Posse um Oscar Piastri: Ein Top-Talent droht seinen Ruf zu ruinieren

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Formel-1-Posse um Oscar Piastri: Ein Top-Talent droht seinen Ruf zu ruinieren

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Ein Top-Talent spielt mit seinem Ruf

Die „Silly-Season“ wird ihrem Namen in diesem Jahr gerecht. Alpine und Oscar Piastri lösen ein gewaltiges Chaos in der Formel 1 aus.
Der französische Formel-1-Rennstall Alpine verkündete am Dienstag Oscar Piastri als zweiten Piloten neben Esteban Ocon für die kommende Saison. Dieser wusste nichts davon und dementierte die Meldung.
Die „Silly-Season“ wird ihrem Namen in diesem Jahr gerecht. Alpine und Oscar Piastri lösen ein gewaltiges Chaos in der Formel 1 aus.

Die verrückteste Geschichte der Formel-1-Sommerpause ist wohl schon jetzt Alpine und Oscar Piastri vorbehalten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

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Am Dienstag verkündete der französische Rennstall, dass Oscar Piastri im kommenden Jahr zum zweiten Piloten neben Esteban Ocon befördert und somit Nachfolger von Fernando Alonso wird – doch der Australier lehnte das verlockende Angebot tatsächlich ab.

Piastri veröffentlichte aber auf seinen Social-Media-Kanälen nur Stunden nach der Alpine-Bekanntgabe selbst eine kurze Mitteilung. Darin teilte er mit, dass das Statement seines Arbeitgebers ohne sein Einverständnis hinausging.

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Der 21-Jährige schlug einen der begehrtesten 20 Plätze im Motorsport aus und hinterließ unzählige Fragezeichen im Fahrerlager. Warum lehnte das Supertalent dieses Cockpit ab? Weshalb verkündet Alpine die Verpflichtung eines Piloten, ohne eine finale Unterschrift zu haben?

Fakt ist: Alpine verliert seine größte Nachwuchshoffnung, der zu McLaren gehen wird. Gleichzeitig schädigt Piastri nachhaltig seinen Ruf, ohne jemals an einem Formel-1-Rennen teilgenommen zu haben. „Das ist eine dubiose Geschichte“, sagte Ex-Formel-Profi Timo Glock bei Sky.

Piastri räumte Titel in Serie ab

Dabei schlummert in Piastri zweifelsfrei Potenzial. Im vergangenen Jahr stellte er seine Klasse in der Formel 2 zur Schau. Auf Anhieb ergatterte der Nachwuchsfahrer dort sechs Rennsiege, fünf weitere Podestplätze und krönte sich zum völlig verdienten Champion – sowie zum Nachfolger von Mick Schumacher.

Der Australier war nach Charles Leclerc und George Russell erst der dritte Fahrer, der die Nachwuchs-Kategorie gleich in der seiner Debüt-Saison gewinnen konnte. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

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Auch in den vorherigen Serien hatte Piastri, der von Mark Webber betreut wird, geglänzt. Sowohl in der Formel 3 als auch im Formel-Renault-Eurocup schnappte sich der Pilot aus der Alpine-Akademie im ersten Anlauf den Titel – was das französische Team unter Druck setzte.

Zur Saison 2022 hatte Alpine für Piastri keinen Platz in der Königsklasse parat. Als Übergangslösung stieg er wenigstens zum Formel-1-Reservefahrer auf.

Spätestens 2023 sollte für Piastri jedoch unbedingt ein Stamm-Cockpit her, das er jetzt nicht bei den Franzosen, sondern ausgerechnet beim unmittelbaren Konkurrenzteam McLaren findet. Laut SPORT1-Informationen ist der Deal bereits abgesegnet.

Alonso zerstört Alpine-Plan

Alpine war frühzeitig in eine Zwickmühle geraten. Bereits im Sommer 2021 verlängerte der Rennstall den Vertrag mit Esteban Ocon bis 2024. Außerdem wollten die Bosse um Teamchef Otmar Szafnauer den Kontrakt von Fernando Alonso über 2022 hinaus ausdehnen und Piastri gleichzeitig bei Williams parken.

Das Problem: Alonso forderte Berichten zufolge einen Mehrjahresvertrag, dagegen stellten die Franzosen lediglich ein weiteres Jahr in Aussicht. Es folgte die überraschende Entscheidung des Spaniers, dass er sich Aston Martin anschließt.

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Alonsos Flucht überrumpelte Alpine, wie Szafnauer anschließend dem Online-Portal autosport.com bestätigte. Er habe noch am Vortag mit dem 41-Jährigen gesprochen und der habe ihm versichert, keinen Vertrag mit einem anderen Team unterschrieben zu haben. „Also war ich etwas überrascht“, sagte der Teamchef. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Verpasste Alpine die Frist für Piastri?

Gleichzeitig berichteten diverse englische Medien von einer Option für Piastri, die Alpine schon bis zum 31. Juli hätte ziehen müssen.

Somit ergriff Manager Webber wohl kurzerhand selbst die Initiative und suchte einen anderen Platz für seinen Nachwuchspiloten. Eine Zwischenstation im unterlegenen Williams dürfte sowieso nicht die gewünschte Lösung gewesen sein.

Hat Alpine Piastri aus der Not heraus verkündet, in dem Wissen, dass Webber bereits mit anderen Rennställen verhandelt? Jedenfalls haben die Franzosen mit Alonso und Piastri zwei Top-Piloten auf einen Schlag verloren.

Piastri erinnert an Alonso

Obwohl Szafnauer zwar bis zuletzt auf „einen legalen Vertrag“ mit Piastri für das kommende Jahr pochte, war das Tischtuch zwischen beiden Parteien wohl derart zerschnitten, dass eine Zusammenarbeit kaum noch vorstellbar war.

Stattdessen wird Piastri nun seinen schwächelnden Landsmann Daniel Ricciardo ersetzen, im schlimmsten Fall droht ein Rechtsstreit.

Das Contract Recognition Board der FIA, das sich um entsprechende Streitigkeiten zwischen zwei Teams kümmert, hat laut racingnews365 aber schon entschieden, dass Piastri kommende Saison für McLaren fahren darf. Den Bericht kann SPORT1 bestätigen. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Ein offizielles Statement des britischen Teams gibt es zwar bislang nicht, aber es war generell der einzige Rennstall, der ein potenziell besseres Auto zur Verfügung stellen konnte. Alle weiteren offenen Cockpits werden kaum der Grund für die plötzliche Alpine-Absage des 21-Jährigen gewesen sein.

Dennoch wirkt Piastris Handeln wie ein Spiel mit dem Feuer. Das durchaus skrupellose Vorgehen des jungen Piloten erinnert ein wenig an seinen vermeintlichen Vorgänger Alonso. Immerhin hat die Alpine-Akademie den Australier ab 2020 finanziell großzügig unterstützt und ihm den Weg durch die Nachwuchsklassen geebnet.

Piastri schädigt seinen Ruf

Eines ist schon jetzt klar: Piastris Debüt in der Königsklasse wird mit Sicherheit nicht ohne Nebengeräusche verlaufen.

Vielmehr belastet der Formel-2-Meister von 2021 seinen Ruf gerade mit einer schweren Hypothek, wenngleich wohl nie klar werden wird, wer wirklich der Bösewicht im Pokerspiel ist.

„Ich kann seine Situation verstehen, dass er wahrscheinlich gemerkt hat, dass er wieder keine Chance bekommt, wenn Alonso geblieben wäre“, meinte Glock: „Aber es ist nicht die feine englische Art. Da wird sich der ein oder andere ein bisschen auf dem Schlips getreten fühlen.“

Diese besondere Posse der „Silly-Season“ bringt eigentlich nur Verlierer hervor.

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