Schon lange gab es bei der Frage der Fahrerpaarungen für die nächste Formel-1-Saison zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so viele ungelöste Komponenten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Konkurrent will Schumacher holen
Muss Piastri für Alpine fahren – oder darf er zu McLaren? Bekommt Daniel Ricciardo nach seinem McLaren-Aus noch eine Chance? Wer ersetzt Alonso bei Alpine, sollte Piastri nicht in Frage kommen? Und aus deutscher Sicht am wichtigsten: Bekommt Mick Schumacher einen neuen Vertrag?
Klar ist bislang nur eines: Kevin Magnussen hat sein Haas-Cockpit für 2023 sicher. Ob Mick Schumacher sein Teamkollege bleibt, vermag aktuell niemand zu sagen. Ob der 23-Jährige in der Königsklasse bleiben kann, ebenso wenig. (News: Schumacher leidet in Spa)
F1-Boss Domenicali unterstützt Schumacher
Dabei hat der Sohn von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher eine Menge prominenter Fürsprecher, das wurde am Rande des Belgien-GP in Spa mehr als deutlich.
Noch vor dem Rennstart brachte F1-Boss Stefano Domenicali seine Unterstützung für den Youngster zum Ausdruck. „Mick ist ein super Typ und ein starker Fahrer“, schwärmte er im Sky-Interview.
„Er hat seine Stärken gezeigt. Er verdient es, in der Formel 1 zu fahren, und zwar nicht wegen seines Namens. Er hat die Fähigkeiten, um hier zu sein.“
Bei derartig lobenden Worten verwundert es nicht, dass sich der Italiener gemeinsam mit FIA-Boss Mohammed Ben Sulayem und Schumacher ablichten ließ.
Vettel bringt McLaren ins Spiel
Und auch Kumpel Sebastian Vettel macht sich für den 23-Jährigen stark. „Ich wünsche ihm noch ein bisschen mehr Drive für die letzten Rennen. Leider wird man heutzutage schnell nach den letzten Ergebnissen beurteilt und es fehlt ein wenig die Weitsicht. Mick ist jemand, der stetig lernt, und auch, wenn viele aufgehört haben zu lernen, weiter lernen wird. Das ist eine absolute Stärke“, sagte er bei Sky.
Vettel ergänzte: „Er hatte nicht den Auftakt, den er sich gewünscht hätte, aber kam dann gut in Schwung. Jetzt muss man auch sehen, dass das Auto nicht mehr so gut ist wie Anfang des Jahres. Mit dem Auto wirst du nicht mehr Fünfter oder Sechster, deswegen ist es schwer, da aufzufallen. Aber er macht seine Sache im Hintergrund gut.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Einen Vorschlag für einen möglichen künftigen Arbeitgeber seines Freundes hatte der viermalige Weltmeister in der Folge auch noch parat: „Ich wünsche ihm, dass er drinbleibt und ein gutes Auto bekommt. Vielleicht bei McLaren.“
Ocon wirbt bei Alpine für Schumacher
Ob McLaren-Teamchef Andreas Seidl an Landsmann Schumacher interessiert ist, ist zwar nicht überliefert - wohl aber, dass ein anderer Fahrer auf ein Engagement des Deutschen hofft.
Nach dem Abgang von Fernando Alonso zu Aston Martin ist das zweite Alpine-Cockpit neben Esteban Ocon für die kommende Saison vakant. Doch während das Team mit Nachwuchstalent Piastri vor dem Schiedsgericht der FIA streitet, setzt sich Ocon offen für Schumacher als neuen Kollegen ein. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
„Ich habe der Team-Leitung gesagt, dass ich am liebsten mit Mick Schumacher fahren würde. Wir sind befreundet, ich halte eine Menge von ihm. Aber letztlich ist das natürlich die Entscheidung der Chef-Etage, und ich weiß nicht, was dort beschlossen wird“, erklärte der Alpine-Pilot.
„Ich kenne die vertragliche Situation von Mick nicht im Detail. Aber so wie ich das verstehe, hat er für 2023 noch nichts unterschrieben. Also habe ich meinen Leuten gesagt – lasst uns Mick holen“, fügte Ocon hinzu.
Bei Schumacher dürften die Worte von Domenicali, Vettel und Ocon wie Balsam wirken, ist seine Zukunft doch weiterhin völlig offen. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Ferrari hat bei Zukunft Mitspracherecht
Eine Entscheidung könnte dennoch bald fallen, darauf ließen auch die Worte von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto schließen. Weil der 23-Jährige schon seit geraumer Zeit der Driver Academy der Scuderia angehört, haben auch die Roten in Sachen Zukunft ein Wörtchen mitzureden.
„Für uns ist es wichtig, seine Fortschritte während der ganzen Saison zu betrachten. Er hat sich gerade in den letzten Rennen verbessert. Es ist immer noch zu früh, um ein Urteil zu treffen, aber er hat gezeigt, dass er Fortschritte macht“, erläuterte Binotto bei Sky und ergänzte: „Später werden wir dann ein Gespräch mit Günther Steiner (Haas-Teamchef, Anm. d. Red.) darüber führen, was das Beste für seine Zukunft ist.“ (Günther Steiner über die Zukunft von Mick Schumacher im SPORT1-Interview)
Was das Beste ist, darüber dürften die Meinungen bei den verschiedenen Parteien wohl auseinandergehen. Fest steht nur eines: Geht es nach dem Formel-1-Chef, dann darf das Kürzel MSC nicht aus der Startaufstellung verschwinden.